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9783895000874

Erarbeitet von den Mitarbeitern der Inschriftenkommissionen der Akademien der Wissenschaften in Berlin, Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz, München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien

Deutsche Inschriften. Terminologie zur Schriftbeschreibung

1999
16,5 x 24,0 cm, 104 S., 184 s/w Abb., Broschur
18,00 €

ISBN: 9783895000874

Kurze Beschreibung

Die Bearbeitung historischer Quellen erfordert neben ihrer Interpretation die genaue Erfassung und Beschreibung des Materials. Bei der Edition von Inschriften aus Mittelalter und früher Neuzeit müssen viele verschiedene epigraphische Schriften analysiert, datiert und beschrieben werden. Dieser Band ermöglicht nun die genaue Beschreibung der epigraphischen Schriftformen nach einem einheitlichen und einfachen sprachlichen Muster. Die Terminologie, entwickelt anhand des deutschen und österreichischen Inschriftenmaterials, wird in dem vorliegenden Leitfaden ausführlich vorgestellt und soll helfen, die Charakterisierung von Schriften und Einzelbuchstaben nachzuvollziehen.
In alphabetischer Folge sind Grund- und Erscheinungsformen der Buchstaben aller mittelalterlichen und frühneuzeitlichen epigraphischen Schriften beschrieben; weitgehend ausgespart werden mussten terminologische Überlegungen zur Beschreibung von Versalien. Dem Hauptteil - der Zeichnung und Beschreibung aller Buchstabenformen - gehen Anleitungen zur Beschreibung allgemeiner Phänomene von Inschriften, wie ihrer Verteilung und Anordnung auf dem Inschriftenträger und ihrer technischen Gestaltung sowie eine Systematik zur Benennung von Buchstabenteilen voraus. Da Inschriften nicht nur aus Buchstaben bestehen, enthält die Terminologie auch ausführliche Beispielsammlungen zu Trennzeichen aller Art, Zierformen, Kürzungszeichen und arabischen Ziffern. Alle beschriebenen Phänomene sind als Legenden zu Zeichnungen erklärt und daher aus den Bildern zu verstehen.
Für Wissenschaftler, Studenten und interessierte Laien liegt mit diesem Band zur Schriftbeschreibung nun ein notwendiges und nützliches Hilfsmittel zur Bearbeitung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften vor.

Rezensionen

„Angereichert durch Abbildungen und Zeichnungen bietet der Band ein ungemein wertvolles Hilfsmittel nicht nur für Epigraphiker, sondern darüber hinaus für jeden, der sich auf dem Feld der Schriftbeschreibung abplagt.“

In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. 58 (2002) 2. S. 708-709.

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„Die hier entwickelte Terminologie wird nicht nur in entsprechenden beschreibenden Texten vorgelegt, sondern auch anhand vielfältiger Beispiele. So handelt es sich bei diesem Buch um ein nützliches Hilfsmittel für die wissenschaftliche Arbeit an Inschriften und an Schrift überhaupt.“

In: Germanistik. 42 (2001) Heft 3/4. S. 520.

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„Der mit zahlreichen Abbildungen, Schriftbeispielen und weiterführenden Literaturhinweisen ausgestattete Band stellt für eine Bearbeitung von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften ein notwendiges und nützliches Hilfsmittel dar, da eine präzisere Erfassung, Beschreibung und Datierung des Inschriftenmaterials gewährleistet und darüber hinaus zum ersten Mal eine in sich schlüssige Systematik für eine der vordringlichsten Aufgaben der Hilfswissenschaften anbietet.“

In: Genealogie. Heft 7-8/2000. S. 253-254.

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„Aufbauend auf diesem Erfahrungsschatz legen die derzeitigen Mitarbeiter nunmehr eine Terminologie zur Schriftbeschreibung vor. Sie soll für die künftigen Bände eine einheitliche Begrifflichkeit gewährleisten, darüber hinaus aber auch anderen Forschern ein praktisches Hilfsmittel an die Hand geben. Diesem Ziel wird das reich illustrierte und damit sehr anschauliche Bändchen vollauf gerecht. Anhand einer Fülle von Zeichnungen sowie einer kleinen Auswahl von Fotos führen die Autoren zunächst in die Beschreibung allgemeiner Charakteristika von Schrift und Buchstaben ein. Hierzu zählen die Verteilung und Anordnung der Schrift auf dem Inschriftenträger (z.B. zeilenweise oder als Umschrift, rechtsläufig oder spiegelverkehrt), ihre Gestaltung (technische Ausführung, Strichstärke) sowie die Benennung einzelner Buchstabenteile (z.B. Schaft, Balken, Bogen, Cauda, Fahne, Sporn). Sodann werden wiederum in Zeichnungen und Erläuterungen der Reihe nach sämtliche Buchstaben des Alphabets (Majuskeln und Minuskeln) in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen vorgestellt. Es folgen nach dem gleichen Muster Trenn- und Interpunktionszeichen, Zierformen, Kürzungszeichen, schließlich die arabischen Ziffern sowie die neulateinischen Zahlzeichen. Für die Ziffern scheint hiermit überhaupt erstmals eine Nomenklatur vorzuliegen. Der Band schließt mit einer Auswahlbibliographie. Die Autoren scheuen sich nicht, dezidiert gegen einen ihrer Meinung nach falschen oder mißverständlichen Wortgebrauch Stellung zu beziehen. So raten sie beispielsweise von der durchaus gängigen Praxis ab, Buchstabenteile nach Körperteilen zu benennen (Kopf, Hals, Bauch, Fuß). Auch werden leicht zu verwechselnde Termini wie Zeile und Linie oder schrägliegende und kursive Schrift klar voneinander geschieden. Dem überaus nützlichen Bändchen ist eine weite Verbreitung, seinem Anliegen einer terminologischen Vereinheitlichung eine günstige Aufnahme über den engeren Kreis der Epigraphiker hinaus zu wünschen. Sein erschwinglicher Preis und seine leichte Benutzbarkeit empfehlen es für jeden, der sich auch nur gelegentlich mit der Aufgabe konfrontiert sieht, eine Inschrift beschreiben zu müssen.“

In: Journal für Kunstgeschiche. 4 (2000) 1. S. 101.

Reihentext


Das Ziel des Projektes ist die Sammlung und Edition aller lateinischen und deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Das Sammelgebiet umfasst nach heutigem Stand Deutschland und Österreich sowie Südtirol. Die Ergebnisse der Sammlung werden in den DI-Bänden ediert. Ein Band beinhaltet entweder die Inschriften eines bzw. mehrerer Stadt- oder Landkreise oder die Inschriften einzelner Städte. Bei Städten mit besonders großem Inschriftenbestand werden Einzelkomplexe gesondert ediert. Aufgenommen werden sowohl die noch erhaltenen als auch die nur mehr kopial überlieferten Inschriften.

Das Projekt “Die Deutschen Inschriften” ist das bei Weitem älteste moderne Unternehmen zur Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften. Begründet wurde es vor über 75 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der wissenschaftlichen Akademien in Deutschland und Österreich auf Initiative des Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) unter wesentlicher Mitwirkung der Historiker Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien).

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