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9783895009648

Gertzen, Thomas L.

Boote, Burgen, Bischarin

Heinrich Schäfers Tagebuch einer Nubienreise zum zweiten Nilkatarakt im Jahre 1900

2014
21,0 x 27,0 cm, 280 S., 250 farb. Abb., Gebunden
79,00 €

ISBN: 9783895009648
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Probekapitel

Kurze Beschreibung

Bei Archivrecherchen zur Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo, wurde das Reisetagebuch des deutschen Ägyptologen Heinrich Schäfer (1868-1957) aus dem Jahr 1900 wiederentdeckt, in dem er die gemeinsame mit Ludwig Borchardt (1863-1938), Curt von Gruenau (1871-1939), Hermann Thiersch (1874-1939) und Georg Steindorff (1861-1951) unternommene - und immer noch - abenteuerliche Reise in den durch den Mahdi-Aufstand wenige Jahre zuvor erschütterten Sudan nach Unternubien zum Gebiet des zweiten Nilkatarakts festhält. Dabei vermitteln Schäfers Aufzeichnungen nicht nur einen Eindruck von den Hinterlassenschaften des antiken Ägypten und ihres Erhaltungszustandes um 1900, sondern schildern lebhaft die Kultur und Lebensweise der modernen Nubier.
Neben den von Schäfer angefertigten Bleistiftskizzen enthält der Band zahlreiche zeitgenössische Abbildungen aus verschiedenen Archiven sowie äußerst farbenfrohe illustrierte Ansichtskarten, jenes just in Deutschland neu eingeführten Mediums. Ein einführender Überblick über die Archäologie und Kulturgeschichte des heute in den Fluten des Nasser-Stausees versunkenen Gebietes zwischen dem ersten und zweiten Nilkatarakt (zwischen Assuan und Wadi Halfa) rundet diesen reich illustrierten Band zur Forschungsgeschichte der Ägyptologie und Sudanarchäologie, sowie der Kulturgeschichte Nubiens und ihrer Erforscher ab.

Ausführliche Beschreibung

Im Zuge der Archivrecherchen zur Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts, Kairo im Rahmen des wissenschaftsgeschichtlichen Forschungscluster 5 des DAI konnte ein 134 Manuskriptseiten umfassendes Reisetagebuch des deutschen Ägyptologen Heinrich Schäfer (1868-1957) aus dem Jahr 1900, über eine gemeinsam mit Ludwig Borchardt (1863-1938), Curt von Gruenau (1871-1939), Hermann Thiersch (1874-1939) und Georg Steindorff (1861-1951) unternommene Reise nach Unternubien zum Gebiet des 2. Nilkatarakts fast vollständig wieder gewonnen.

Neben den Schilderungen einer – immer noch – abenteuerlichen Reise in den Sudan, der noch wenige Jahre zuvor durch den Mahdi-Aufstand erschüttert worden war, bietet der Band einen einführenden Überblick über die Archäologie und Kulturgeschichte des heute in den Fluten des Nasser-Stausees versunkenen Gebietes zwischen dem ersten und zweiten Nilkatarakt, zwischen Assuan und Wadi Halfa. Dabei vermitteln Schäfers Aufzeichnungen jedoch nicht nur einen Eindruck von den Hinterlassenschaften des antiken Ägypten und ihres Erhaltungszustandes um 1900, sondern bieten auch teilweise lebhafte Schilderungen der Kultur und Lebensweise der modernen Nubier.
Zur Illustration über die von Schäfer angefertigten Bleistiftskizzen hinaus, wurde der Band mit reichem zeitgenössischem Bildmaterial aus den Archiven u. a. des Ägyptischen Museums – Georg Steindorff – in Leipzig, dem Schweizerischen Institut für Ägyptische Bauforschung und Altertumskunde in Kairo und natürlich dem Archiv und der Bibliothek des Deutschen Archäologischen Institutes, Kairo ausgestattet. Zusammen mit dem äußerst farbenfrohen und zum Zeitpunkt der Abfassung des Tagebuches gerade in Deutschland eingeführten Mediums der illustrierten Ansichtskarten ist ein reich bebildeter Band zur Forschungsgeschichte der Ägyptologie und Sudanarchäologie, sowie der Kulturgeschichte Nubiens und ihrer Erforscher entstanden.

Rezensionen

In seinem Tagebuch bietet Heinrich Schäfer neben wunderbar beschriebenen Überraschungen und Eindrücken, denen die Crew täglich ausgeliefert war, einen hervorragenden Überblick über die Archäologie und Kulturgeschiche des heute in den Fluten des Nasser-Stausees versunkenen Gebietes zwischen dem ersten und dem zweiten Nilkatarakt, zwischen Assuan und Wadi Halfa. (...) Liest man sich Stück für Stück durch die Tageseindrücke Heinrich Schäfers, könnte man meinen, man sei dabei, sehe die Sonnenuntergänge, probiere Schlafplätze, warte auf den richtigen Wind, spiele mit seinen Freunden Skat und ist gleichsam überwältigt von den zahllosen Monumenten der alten ägyptischen Kunst.

Von Gabriele Klempert

in KunstbuchAnzeiger.de. 07.04.2017
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„Zusammen mit dem äußerst farbenfrohen und zum Zeitpunkt der Abfassung des Tagebuches gerade in Deutschland eingeführten Mediums der illustrierten Ansichtskarten ist ein reich bebildeter Band zur Forschungsgeschichte der Ägyptologie und Sudanarchäologie, sowie der Kulturgeschichte Nubiens und ihrer Erforscher entstanden.“

In: http://www.fachbuchkritik.de/html/boote_burgen_bischarin.html, 27.02.2015, 14:21.

Autoreninfo

Dr. phil. Thomas L. Gertzen

Dr. Thomas L. Gertzen studierte Ägyptologie, klassische Archäologie und Assyriologie an den Universitäten
Münster, Berlin (FU) und Oxford und schloss sein Studium 2007 mit einer Magisterarbeit über
„Methodik und wissenschaftsgeschichtlicher Hintergrund der Arbeiten von Sir W. M. Flinders Petrie“ ab. 2010 wurde er am Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte der Humboldt Universität zu Berlin über: „École de Berlin und ‚Goldenes Zeitalter‘ (1882–1914) der Ägyptologie als Wissenschaft. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen Ebers, Erman und Sethe“ (ersch. 2013) promoviert. Neben zahlreichen Forschungsreisen und Archivrecherchen befasste er sich u. a. mit der Digitalisierung der Altakten des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo und ist z. Zt. als Consultant Researcher an dem Projekt „Egyptology in the Nazi Era. National Socialism and the Profile of a Humanistic Discipline,
1933–1945“ der University of British Columbia sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem durch die
DFG geförderten Forschungsprojekt „Wissenshintergründe und Forschungstransfer am Beispiel des Ägyptologen Georg Steindorff (1861–1951)“ beteiligt. Im März 2014 hat er die Arbeit an seinem DFG-geförderten Forschungsprojekt „Die Bedeutung von Judentum und Konfessionalität für die Geschichte der Ägyptologie im deutschsprachigen Raum im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert“ am Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam aufgenommen.

Reihentext


„Menschen - Reisen - Forschungen. Wissenschaftsgeschichte aus Ägypten“ ist eine neue Reihe, die vom Deutschen Archäologischen Institut Kairo herausgegeben wird. Die Reihe enthält biographische Beiträge zu einzelnen Forschern und Reisenden in Ägypten vornehmlich während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Einem an der Forschungs- und Wissenschaftsgeschichte in orientalischen Ländern interessierten und zunehmend größer werdenden Leserkreis wird damit auch das umfangreiche Archivmaterial des Instituts in Kairo zugänglich gemacht. Alle Bände der Reihe sind wissenschaftlich fundiert, allgemeinverständlich verfasst und umfangreich illustriert.

Schlagworte

Abu Simbel (2) || Aniba || Arabisch (104) || Archäologie (518) || Archäologie einer Periode / Region (435) || Assuan (3) || Bischarin || Borchardt, Ludwig || Brugsch, Heinrich || Curt, von Grünau || Deutsches Kaiserreich || Elephantine || Engländer (2) || Erman, Adolf || Geschichte (828) || Geschichte: Ereignisse und Themen (289) || Kalabscha || Katarakt || Klassische Reiseberichte, Reiseliteratur (13) || Koptisch (11) || MRF (6) || Meroitisch || Niltal und Nildelta (4) || Nordafrika (245) || Nubien (8) || Nubier || Nubisch || Reiseberichte, Reiseliteratur (13) || Reiseliteratur (3) || Reisen und Urlaub (28) || Schäfer, Heinrich || Semna || Sethe, Kurt || Sozial- und Kulturgeschichte (51) || Steindorff, Georg || Sudan (11) || Thiersch, Hermann || Wissenschaftsgeschichte (8) || Ägypten (241) || Ägypter (6) || Ägyptisch (7) || Ägyptologie (30)