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9783895003288

Kieffer, Charles M.

Grammaire de l’ormuri de Baraki-Barak (Lôgar, Afghanistan)

2003
17,0 x 24,0 cm, 256 S., Leinen
69,00 €

ISBN: 9783895003288

Kurze Beschreibung

Ormuri wird in Afghanistan, im Logar-Tal, in einer pashto- und persischsprechenden Umgebung gesprochen. Es handelt sich um eine Relikt-Sprache, die nur noch von einer kleinen Zahl von Ormuren verwendet wird, die rund um Baraki-Barak in einigen qal’a, befestigten Bauernhäusern, ansässig sind. Die Sprache galt bis 1959 als verschollen, als der Autor im Logar-Tal Ormuri-Sprechern begegnete und einige Sätze dieser als ausgestorben betrachteten Sprache aufnehmen konnte. Georg Morgenstierne, der die Sprache 1924 bei einem nach Kabul bestellten Ôrmuri-Sprecher untersucht hatte, bestätigte die Wiederentdeckung dieser Klansprache.
Bei Ormuri handelt es sich um eine Klansprache, die unter anderem deshalb überleben konnte, weil sie in den Bazaren der Umgebung als Geheimsprache diente, und auch weil sie mit der religiösen, spätzoroastrischen Tradition eng verbunden ist, die die Ormuren noch bis ins 17. Jh. als „Feueranbeter“ pflegten.
Wie die Frage nach der Herkunft der Ormuren, so blieb auch die sprachhistorische Einordnung der Sprache unter die iranischen Sprachen lange ungeklärt. Um Geschichte und Struktur des heutigen Ormuri gründlich zu erforschen, ist eine deskriptive Grammatik des Dialekts unabdingbar. Diese Grammatik liegt mit dieser Publikation nun vor; ein phraseologisches Wörterbuch und Texte von Baraki-Barak sind zur Vervollständigung geplant.

Rezensionen

„Besondere Bedeutung kommt dieser Grammatik (deren typographische Herstellung allerdings nicht immer einen professionellen Eindruck macht) auch deshalb zu, weil sie einen Dialekt vorstellt, der in allernächster Zukunft zum Aussterben verdammt ist und der schon heute seine wesentliche Aufgabe nicht mehr erfüllt, der Kommunikation zwischen Menschen zu dienen. Charles Kieffer, der dieses Werk kurz vor seinem 80. Geburtstag vollendete, hat damit sich selbst, vor allem aber die iranistische Fachwelt reich beschenkt, die ihm dafür Dank schuldet.“

In: Kratylos. 50 (2005). S. 204-206.

Reihentext


The series Beiträge zur Iranistik was founded in the 1960s by Georges Redard and subsequently edited by Nicholas Sims-Williams from 1997 to 2020; the present series editor is Agnes Korn.

The series publishes works on the languages of the Iranian branch of Indo-European. The focus is on linguistics, including grammars, dictionaries, text editions, philology as well as diachronic and synchronic studies of linguistic topics. Neighbouring fields such as literature, archaeology and anthropology are likewise represented. The languages of the series are English, German and French. The Beiträge zur Iranistik are represented in libraries internationally and are widely used standard works of Iranian studies.

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Schlagworte

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