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9783882265309

Bottema, Sytze; Zeist, Willem van

Late Quaternary Vegetation of the Near East

1991
20,0 x 28,0 cm, 156 S., 49 s/w Abb., 4 Tafeln, Broschur
28,00 €

ISBN: 9783882265309

Kurze Beschreibung

This volume presents a review and evaluation of the palynological examination of Near and Eastern sediment cores covering the last 30,000 years, eith the aim of reconstructing the Late Quaternary vegetational history. The pollen evidence is supplemented by archaeobotanical data.
As the vegetation of earlier times cannot be understood without knowledge of the modern vegetation in relation to environmental conditions, a synopsis of the topography, climate and (potential) natural vegetation is presented. Surface-sample studies inform us as a prerequisite for the interpretation of fossil pollen spectra in terms of vegetations of the past.
A major part of the book is devoted to the discussion of the regional vegetation histories. For each ofthe regions the evidence, usually in the form of abridged pollen diagrams, is presented. Palaeo-vegetation maps prepared for the Northwest Zagros Mountains, Southwestern Anatolia, Northwestern Anatolia and the Southern Levant illustrate the interpretation of the pollen data. The regional maps are of considerable use in the study of prehistoric settlement patterns. In addition, generalized palaeo-vegetation maps for the whole of the Near East, so far as covered by pollen cores, are presented.
In a final chapter the interference of ancient man with the vegetation, as documented in the pollen record, is discussed. In spite of the evidence for large-scale forest clearences, most of the potential forest and woodland areas remained predominantly wooded probably until only a few centuries ago.
The book is of interest to archaeologists, botanists, palynologists, climatologists, geomorphologists and geographers.

Reihentext


Europa auf dem Weg nach Asien - mit dieser Umkehrung eines bekannten Slogans kann man die heutige Situation beschreiben. Als starke Wirtschaftsmacht und durch sein großes politisches Gewicht ist der Vordere Orient ins Zentrum des Interesses der westlichen Welt gerückt. Unübersehbar ist der Wandel, der sich in allen seinen Ländern vollzieht: Industrialisierung und Urbarmachung bracher Landflächen, Bewässerungsprojekte und Touristikpläne prägen sein neues Gesicht. Neue Wirtschaftsformen werden erprobt, das Alte wird teilweise rigoros beseitigt, im Zuge eines neu erwachten Nationalismus aber auch gepflegt und eigenständig weiterentwickelt.
In dieser Situation haben sich vor gut drei Jahrzehnten in Tübingen Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen zusammengetan, um einem immer stärker werdenden Informationsbedürfnis abzuhelfen. Konzentrierteste und vielseitigste Informationsquelle ist die Karte - so entstand der Gedanke, einen Atlas des Vorderen Orients zu konzipieren und seine Blätter aufgrund neuester Forschungsergebnisse und nach modernen kartographischen Gesichtspunkten zu gestalten. Sämtliche Karten des „Tübinger Atlas des Vorderen Orients“ sind inzwischen lieferbar.
Vorderer Orient: Das ist hier der Gesamtbereich der Länder von der Türkei über Iran bis nach Afghanistan, Irak und die Golfstaaten, Jemen und Saudi-Arabien, Syrien, Libanon, Israel und Jordanien, Ägypten und der Sudan, in Einzelfällen auch nach Äthiopien und einigen Staaten des Maghreb.
Der Atlas ist in zwei Teile gegliedert: Teil A ist der Geographie im weitesten Sinn gewidmet und enthält in zehn Kapiteln Karten zu Orohydrographie, Geologie und Geomorphologie, zu Klima, Vegetation und Tierwelt ebenso wie Blätter über Bevölkerung, Siedlung, Wirtschaft und Verkehr. Teil B ist der historischen Entwicklung des Gesamtraums gewidmet, wobei bewusst der Rahmen vom Paläolithikum bis zur Gegenwart sehr weit gespannt ist. Auch hier ist eine Gliederung in zehn Kapitel vorgenommen worden, die aber nicht thematisch, sondern chronologisch aufeinander folgen, die die großen Zäsuren der Geschichte des Vorderen Orients soweit möglich nachzeichnen. Die Vielfalt der Thematik und die gerade auf diesem Sektor prekäre Forschungslage erfordern eine differenzierte Darstellung.
Wichtige Themen aus der gegenwärtigen wissenschaftlichen Diskussion werden dabei aufgegriffen und entsprechend dem neuesten Forschungsstand auf den Blättern verzeichnet. Je nach Thema sind dabei in die Karten die eigenen Forschungsergebnisse eingeflossen wie auch die Ergebnisse der internationalen wissenschaftlichen Arbeit kompilatorisch berücksichtigt. Es versteht sich von selbst, dass für Spezialthemen, für die sich besonders kompetente Wissenschaftler des Auslandes - auch der Länder des Vorderen Orients selbst - zur Verfügung stellten, deren Sachkompetenz genutzt wurde. Auch von diesen Kollegen sind Originalarbeiten im Atlas vertreten.
Thematische Vielfalt ist dabei selbstverständlich: Probleme der Neolithisierung werden ebenso dargestellt wie einzelne charakteristische Erscheinungen der Domestikation der Haustiere, die ägyptische Expansion nach Nubien und den Sudan, die Verbreitung der altassyrischen Handelskolonien in Anatolien und die Topographie des Großreiches Davids. Die Präsenz von Griechen und Römern im Vorderen Orient findet ihren Niederschlag in zahlreichen Karten, auf denen nicht nur der Zug Alexanders des Großen in all seiner Ausdehnung und Verästelung gezeigt werden kann, sondern auch die Auseinandersetzung zwischen Griechen und Persern, Römern und Parthern, Römern und Sasaniden. Breiten Raum nehmen natürlich die Karten ein, die die islamische Eroberung zum Gegenstand haben, die danach die wechselvolle Geschichte der Reiche und Dynastie unter islamischer Vorherrschaft in Ägypten, Syrien, Mesopotamien, Kleinasien und Iran/Afghanistan darstellen. Hier wird der Bogen von der Situation beim Tode des Propheten Mohammed bis in die Gegenwart geschlagen.
Bei der Darstellung einer Region, die das Ursprungsgebiet von Christentum und Islam, von Judentum und Parsismus ist und die noch heute mit einer Vielzahl von Bekenntnissen ein geistiges Spannungsgebiet sondergleichen bleibt, darf die Religionsgeschichte auf den Karten nicht fehlen. So gibt es Karten zur Ausbreitung des byzantinischen Reiches, der Kirchen und Bistümer in Kleinasien ebenso wie eine Übersichtskarte über die islamischen Rechtsschulen und die jüdische Diaspora. Kulte hellenistischer Staaten sind ebenso repräsentiert wie die wechselnden Besitzverhältnisse im Heiligen Land in der Zeit der Kreuzzüge. Auf Ausgewogenheit der Darstellung wird in jeder Hinsicht Wert gelegt.
Der Atlas informiert also auf einen Blick in großen Zügen, bei genauem Studium der Legende und der vielfältigen Kartensymbole auch im Detail über den hoch interessanten Kulturraum Vorderasien.
Parallel zum Atlas erscheinen zwei Reihen Beihefte in loser Folge und mit der Zielsetzung:
- Bereitstellung von Belegmaterial,
- Detailuntersuchungen zu Spezialproblemen,
- detaillierte Diskussion von in den Karten nur komprimiert gebotenen Sachverhalten und
- Vorlage von Materialien aus Forschungsreisen.

Die Beihefte stellen eine Ergänzung zu den Einzelkarten dar. Darin enthaltene Spezialkarten (in Schwarz-Weiß) erläutern hier oft noch Einzelfragen.

Format: Papierformat 72 x 50 cm. Innenformat (Kartenbild) 68 x 46 cm.
Der Atlas erscheint zweisprachig in Deutsch und Englisch.

Schlagworte

Biologie, Biowissenschaften (45) || Botanik und Pflanzenwissenschaften (33) || Geographie (512) || Geographische Nachschlagewerke (435) || Ur- und Frühgeschichte (15) || Vorderer Orient (109)