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Die griechischen Säulenbasen
2013
21,0 x 29,7 cm, 652 S., 31 Abb., 35 s/w Strichzeichnungen, 40 Diagramme, 529 s/w Abb., 77 Tafeln mit 529 s/w-Abb., 4 Falttafeln, 31 Beilagen, 40 Diagramme, Gebunden
ISBN: 9783895009501
21,0 x 29,7 cm, 652 S., 31 Abb., 35 s/w Strichzeichnungen, 40 Diagramme, 529 s/w Abb., 77 Tafeln mit 529 s/w-Abb., 4 Falttafeln, 31 Beilagen, 40 Diagramme, Gebunden
98,00 €
ISBN: 9783895009501
Kurze Beschreibung
Erfasst wurden die Säulenbasen von ca. 460 griechischen Baudenkmälern geometrischer bis späthellenistischer Zeit im griechischen Stammland, auf der Peloponnes, den griechischen Inseln, in Kleinasien und einzelnen Kolonien.Zwölf verschiedene Typen und einige Varianten und Abwandlungen sowie wenige Sonderformen können unterschieden werden.
Untersucht wurden die Verbreitung, Materialwahl, Verbindung mit Säulenformen und Bautypen, Formen, Proportionen, Zeitstellung, Entstehung, Herleitung und Technik der Typen; die Ergebnisse sind in einer Synopsis typenübergreifend zusammengefasst.
Der ›Fuß‹ der ionischen/korinthischen Säule bot anders als Schaft und Kapitell einen gestalterischen Spielraum; die individuell ausgebildeten Basistypen, die eine spezifische Verbreitung aufweisen, wurden als Charakteristikum lokaler Architekturtradition eingesetzt.
Ausführliche Beschreibung
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die griechische Säulenbasis – der ›Fuß‹ der ionischen Säule, der ab dem frühen ersten Jahrtausend v. Chr. bis in späthellenistische Zeit architektonisch gestaltet wird.Erfasst wurden die Säulenbasen von etwa vierhundertsechzig verschiedenen griechischen Baudenkmälern (proto)geometrischer bis späthellenistischer Zeit – aus einem Zeitraum von mehr als neun Jahrhunderten – im griechischen Stammland und auf der Peloponnes, auf den griechischen Inseln und in Kleinasien sowie exemplarisch in griechischen Kolonien in Unteritalien und Sizilien, im Schwarzmeergebiet und im Nildelta. Auch Denkmäler der hellenistischen mittel- und unteritalischen, ptolemäischen und punischen Architektur mit griechischen Säulenbasen werden in die Untersuchung einbezogen sowie vereinzelt architektonische Zeugnisse der östlichen Peripherie der hellenistischen Welt.
Zwölf verschiedene Typen griechischer Säulenbasen und einige Varianten und Abwandlungen sowie wenige Sonderformen können unterschieden und zum Teil neu klassifiziert werden.
Untersucht wurden die Verbreitung, Materialwahl, Verbindung mit Säulenformen sowie Bautypen, Formen, Kannelierung bzw. Dekor, Proportionen, Zeitstellung, Entstehung, Herleitung sowie Steinschnitt und Technik der einzelnen Typen; die Ergebnisse sind in einer Synopsis typenübergreifend zusammengefasst.
Die Untersuchung der Säulenbasen zeigt u. a., dass der ›Fuß‹ der ionischen bzw. korinthischen Säule anders als Säulenschaft und Kapitell einen gestalterischen ›Spielraum‹ bot, und die verschiedenen individuell ausgebildeten Säulenbasistypen, die eine spezifische Verbreitung aufweisen, offensichtlich als charakteristisches Ausdrucksmittel lokaler Architekturtraditionen eingesetzt wurden.
Augenfällig wird dies z. B. an der Verwendung ›fremdartiger‹ kleinasiatischer Säulenbasen an Denkmälern in überregional bedeutenden Heiligtümern, wie z. B. an den Schatzhäusern von Klazomenai und Massalia und der Athener-Halle in Delphi sowie dem Ptolemäer-Weihgeschenk in Olympia, die auf die (ursprüngliche) Herkunft der Stifter, den Ort einer kriegerischen Auseinandersetzung oder die Heimat des Adressaten verwiesen. Das bewusste Wiederaufnehmen der ›ionisch-karischen Tradition‹ der archaischen ephesischen Säulenbasen nach etwa einhundertjähriger Unterbrechung in der sog. Ionischen Renaissance an spätklassischen Bauten der karischen Hekatomniden in Labraunda und Halikarnassos verdeutlicht dies ebenfalls.
Auch die von ionischen Säulenbasen abhängigen Neuschöpfungen von Säulenbasen am Nike-Tempel der Athener Akropolis sowie am Apollon-Tempel in Bassai-Phigalia in der zweiten Hälfte des 5. Jhs. – als jeweils eigenständige ›attische‹ bzw. ›peloponnesische Basistypen‹ – sind motiviert durch das Bedürfnis, sich die in Attika und auf der Peloponnes rezipierte ionische Säule jeweils anhand individueller lokaler Basisformen ›zu Eigen‹ zu machen.
Rezensionen
„Zusammengefasst ist die Arbeit von Uta Dirschedl eine sehr umfangreiche und mit immensem Fleiß aus profunder Literaturkenntnis zusammengetragene Materialsammlung, die sehr gut recherchiert und systematisch erschlossen ist.“Von Christof Hendrich
In: Bonner Jahrbücher Bd. 214 (2014), S. 333-334.
Autoreninfo
Dr. Uta Dirschedl (*1968)Studium der Klassischen Archäologie, Kunstgeschichte und Alten Geschichte an der Universität Regensburg (und Würzburg)
2003 Promotion bei Prof. Burkhardt Wesenberg am Lehrstuhl für Klassische Archäologie der Universität Regensburg mit der Arbeit »Typologie der griechischen Säulenbasen«
2003/2004 Wülfing-Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI)
2004/2005 Fortbildungsstipendium des DAI
2005–2013 Wissenschaftliche Referentin/Leiterin des Gelehrtenarchivs der Zentrale des DAI in Berlin
Forschungsprojekte: 2003–2013 »Der archaische Apollontempel (Tempel II) in Didyma« –
seit 2011 zusammen mit Dr. Andreas Oettel »Die Stadtmauern von Lissos/Lezha in Albanien«
Reihentext
In der Schriftenreihe der "Archäologischen Forschungen" werden monographische Werke aus den verschiedenen Forschungsgebieten der Klassischen Archäologie veröffentlicht. Einen Schwerpunkt bilden Arbeiten zur Architektur, Stadtforschung, Topographie und zur Alltagskultur Griechenlands, Kleinasiens und der Randgebiete der griechischen Welt. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von den Anfängen der historischen Epochen bis zur Spätantike. In den nächsten, zum Teil in Subreihen editierten Bänden werden Ergebnisse von Forschungen und Grabungen in den hellenistischen und römischen Städten Priene, Aizanoi und Pompeji vorgelegt. Herausgeber der "Archäologischen Forschungen" ist die Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin.