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Hellenistische Wanddekorationen
Syntax, Semantik und Chronologie des Ersten Stils im westlichen Mittelmeerraum
2021
21,0 x 29,7 cm, 358 S., 161 s/w Abb., 200 farb. Abb., 66 Tafeln, Gebunden
ISBN: 9783954904761
21,0 x 29,7 cm, 358 S., 161 s/w Abb., 200 farb. Abb., 66 Tafeln, Gebunden
78,00 €
ISBN: 9783954904761
Kurze Beschreibung
Die Studie widmet sich dem Wanddekorationssystem des Ersten Stils und analysiert systematisch dessen Auftreten, Verbreitung, Umsetzung und Bedeutung im westlichen Mittelmeerraum. Auf Basis von zum Teil kleinsten Resten von Wanddekorationen des Ersten Stils werden erstmals die lokalen und regionalen Unterschiede bei der Umsetzung und Entwicklung dieses Dekorationssystems herausgestellt. Gleichzeitig wird die Bedeutung des Ersten Stils für die gesellschaftlichen Eliten aufgezeigt, die dieses bewusst zur Herausstellung ihres Status in ihren Häusern einsetzten.Ausführliche Beschreibung
Wandmalereien haben in der Forschung seit dem 19. Jahrhundert große Aufmerksamkeit erfahren, besonders nachdem A. Mau den großen Bestand der Vesuvstädte in vier verschiedene Stile unterteilt hatte. Der Erste Stil, der sich vor allem durch eine plastische Wiedergabe von Quaderwänden in Stuck auszeichnet, war seit dem späten 5. Jahrhundert v. Chr. im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. In dieser Arbeit werden erstmals Beispiele aus über 100 Orten im westlichen Mittelmeerraum systematisch zusammengestellt und analysiert. Auf dieser Basis wird gezeigt, dass der Erste Stil im westlichen Mittelmeerraum gleichzeitig mit den frühesten bekannten Dekorationen im Osten im späten 5. Jahrhundert v. Chr. auftrat. Darüber hinaus lassen sich markante regionale und lokale Unterschiede bei der Umsetzung des Dekorationssystems systematisch herausarbeiten und lokalspezifische Phänomene identifizieren. Die im 3. Jahrhundert v. Chr. zunehmende Differenzierung und Bereicherung des Ersten Stils mit Dekorationselementen, die von der monumentalen Architektur inspiriert wurden, können hierbei mit sozial- und kulturhistorischen Phänomenen verknüpft werden. Ferner wird die Bedeutung des Dekorationssystems für die gesellschaftlichen Eliten aufgezeigt, die dieses bewusst zur Herausstellung ihres Status in ihren Häusern einsetzten.Rezensionen
„[…] Allgemein betrachtet zeigt diese sorgfältige und methodisch saubere sowie transparent gegliederte Arbeit, der eine klare und unaufgeregte Sprache eigen ist, wie wichtig und lohnend es ist, vermeintlich bekanntes Material in einer umfassenden Zusammenschau zu untersuchen und auszuwerten. Nicht nur der spektakuläre Einzelfund, sondern auch das Verstehen des Bekannten vermag die Forschung wesentlich voranzubringen und sowohl zu neuen wie auch zu vermeintlich bekannten, aber erstmals substantiell begründeten Ergebnissen zu führen. Der Charakter eines Handbuchs wird durch die sehr gute Benutzbarkeit der Arbeit unterstrichen, die den Zugriff auf das Material dank kleinteiliger Gliederung und gutem Katalognummernsystem auf mehreren Ebenen zulässt und dadurch auch die Einordnung neuen Materials ermöglichen wird.“Von Andreas Oettel
In: Bonner Jahrbücher, Bd. 221 (2021), S. 314-316
Autoreninfo
Thomas Lappi ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin. Er wurde mit einer Dissertation zu Wanddekorationen des Ersten Stil im westlichen Mittelmeerraum an der Eberhard Karls Universität Tübingen promoviert. Er war Mitarbeiter am DAI in Rom und erhielt für seine Dissertation das Wülfing-Stipendium 2017/18 für eine Forschungsreise im Mittelmeerraum. Seine Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich vor allem auf den westlichen Mittelmeerraum im Hellenismus und der Römischen Kaiserzeit, wo er im Rahmen verschiedener Ausgrabungsprojekte tätig ist (Pantelleria, Morgantina, Agrigent, Karthago). Ein besonderer Fokus liegt auf Wanddekorationen, Wohnhäusern und Urbanistik.Reihentext
In der Schriftenreihe der "Archäologischen Forschungen" werden monographische Werke aus den verschiedenen Forschungsgebieten der Klassischen Archäologie veröffentlicht. Einen Schwerpunkt bilden Arbeiten zur Architektur, Stadtforschung, Topographie und zur Alltagskultur Griechenlands, Kleinasiens und der Randgebiete der griechischen Welt. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von den Anfängen der historischen Epochen bis zur Spätantike. In den nächsten, zum Teil in Subreihen editierten Bänden werden Ergebnisse von Forschungen und Grabungen in den hellenistischen und römischen Städten Priene, Aizanoi und Pompeji vorgelegt. Herausgeber der "Archäologischen Forschungen" ist die Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin.