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Arnold, Felix; Canto Garcia, Alberto; Vallejo Triano, Antonio
Munyat ar-Rummaniya
Ein islamischer Landsitz bei Córdoba. Teil 1 Palastanlagen
2016
21,0 x 31,5 cm, 448 S., 295 farb. Abb., 331 s/w Abb., 46 Tafeln, 6 Falttafeln, 9 Beilagen, Leinen
ISBN: 9783954900664
21,0 x 31,5 cm, 448 S., 295 farb. Abb., 331 s/w Abb., 46 Tafeln, 6 Falttafeln, 9 Beilagen, Leinen
198,00 €
ISBN: 9783954900664
Kurze Beschreibung
Erstmals werden die archäologischen Überreste einer Landvilla aus der Glanzzeit des islamischen Córdoba umfassend dargestellt. Der um 965 errichtete Bau umfasste vier Terrassen, von denen drei als Garten angelegt waren. Auf der obersten Terrasse lagen Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Architektonischer Höhepunkt war ein Saalbau, der sich einerseits zu einem großen Wasserbecken, andererseits zu dem Garten öffnete. Neben einer detaillierten Beschreibung der baulichen Überreste und der archäologischen Grabungsbefunde umfasst der Band Beiträge zur Geschichte, Geologie, Wassertechnik und Botanik des Fundplatzes.Ausführliche Beschreibung
In der Glanzzeit des Kalifats war die Stadt Córdoba (Spanien) von luxuriösen Landvillen umgeben. Historische Quellen berichten von prachtvollen Palastanlagen, exotischen Gärten und ausgedehnten Ländereien. Die Bauten stehen am Anfang einer Entwicklung, die später zum Bau der Alhambra in Granada führte, aber auch auf die europäische Architektur- und Landschaftsgestaltung Einfluss nahm. Der vorliegende Band stellt erstmals die archäologischen Zeugnisse einer solchen Landvilla umfassend vor.Der Landsitz ar-Rummānīya liegt am Fuß der Sierra Morena, rund 10 km westlich des Stadtzentrums von Córdoba und 2 km westlich der Palaststadt Madinat al-Zahrā’. Die Anlage wurde vermutlich von ad-Durrī „dem Kleinen“, einem Finanzminister des Kalifen al-Hakam I., um das Jahr 965 errichtet. Auf einer Gesamtfläche von 4,5 ha umfasst sie vier Terrassen, von denen drei als opulente Gärten gestaltet waren. Auf der obersten Terrasse lagen ausgedehnte Wohngebäude sowie ein ungewöhnlich großes Wasserbecken. Architektonischer Höhepunkt war ein prächtiger Saalbau, der sich einerseits zu dem Wasserbecken, andererseits zu dem Garten öffnete. Der Saal ist insofern von besonderer Bedeutung, als bei der Anlage seiner Arkaden erstmals die Prinzipien der menschlichen Perspektive Berücksichtigung fanden, fünf Jahrhunderte früher als vergleichbare Versuche in der italienischen Renaissance.
Die vorliegende Publikation ist Ergebnis eines seit 2006 laufenden Gemeinschaftsprojektes des Deutschen Archäologischen Instituts, der Universidad Autónoma de Madrid und des Conjunto Arqueológico de Madinat al-Zahra. Die Monographie umfasst eine detaillierte Dokumentation aller erhaltenen Überreste des Landsitzes in großformatigen Grundrissen und Ansichten, eine ausführliche Baubeschreibung sowie eine komplette Vorlage der Ergebnisse der archäologischen Grabungen der letzten Jahre, inklusive der dabei gemachten Keramik- und Metallfunde. Berücksichtigt wird dabei auch die jüngere Nutzungsgeschichte der Anlage, von der Reconquista bis zum Bau eines modernistischen Landhauses ab 1926. Ergänzt wird diese erschöpfende Darstellung durch Beiträge zur Geschichte, Geologie, Wassertechnik und Botanik des Fundplatzes. Zudem stellt der Band den Landsitz in den Kontext der Entwicklung der Palastarchitektur in Córdoba und der islamischen Baugeschichte in ihrer Gesamtschau.
Der Band bildet einen substanziellen Beitrag zur islamischen Baugeschichte des westlichen Mittelmeerraumes. Zudem präsentiert er neue Aspekte zur Vorgeschichte des gezielten Einsatzes der menschlichen Perspektive in der Architektur und ist damit für Kunsthistoriker der italienischen Renaissance von besonderem Interesse.