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Bearb. von Cornelia Neustadt und Martin Riebel, unter Mitwirkung von Henning Ohst und Sabine Zinsmeyer
Die Inschriften der Stadt Meißen
2023
19,0 x 27,0 cm, 943 S., 153 s/w Abb., 84 farb. Abb., 99 Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag, 2 Bände
ISBN: 9783752007190
19,0 x 27,0 cm, 943 S., 153 s/w Abb., 84 farb. Abb., 99 Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag, 2 Bände
120,00 €
ISBN: 9783752007190
Kurze Beschreibung
Die Inschriftenüberlieferung der Stadt Meißen, die dieser zweiteilige Band in einer kommentierten Edition vorstellt, reicht vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1650. Ihre Schwerpunkte sind die Bischofskirche im 13./14. Jahrhundert, die fürstliche Residenz im 15./16. Jahrhundert und die Bürgerstadt im 16./17. Jahrhundert. Dominiert wird der Bestand von fast 350 Grabmälern. Eine kleine Zahl an Vasa sacra bezeugt Stiftungen an Kirchen. Daneben spiegeln Gebäudeinschriften die Phasen intensiver Bautätigkeit wieder und geben wie keine andere Quellengattung vielfältigen Einblick in die Lebenswelt von Adligen, Domgeistlichen und Meißner Bürgern.Ausführliche Beschreibung
Inschriften sind historische Quellen ersten Ranges. Die auf Grabdenkmälern, Glocken, Kelchen, Kanzeln, Altären und an Hausfassaden „für ewige Zeiten“ angebrachten Texte bieten eine wesentliche Ergänzung der handschriftlichen und gedruckten Überlieferung. Sie zeichnen sich durch ihre öffentliche Wirkung aus, die vielfach die Konzeption und Ausführung der Texte bestimmt hat. Seit 1996 arbeitet die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig zusammen mit fünf weiteren deutschen Wissenschaftsakademien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften an einem Langfristvorhaben zur Erfassung und Bearbeitung der Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Die Erträge dieser Forschungen werden in der Reihe „Die Deutschen Inschriften“ (DI) publiziert, die mittlerweile über 100 Bände umfasst, sechs davon sind bis Ende 2019 aus den beiden in Halle (Saale) und Dresden angesiedelten Forschungsstellen der Leipziger Akademie hervorgegangen. Die Edition gibt die oft schwer lesbaren Inschriften buchstabengetreu wieder, Abkürzungen werden aufgelöst, lateinische und niederdeutsche Texte übersetzt. Publiziert werden nicht nur die im Original erhaltenen Inschriften, sondern auch solche, die nur noch aus Abschriften, älteren gedruckten Publikationen oder Fotografien bekannt sind. Knappe Beschreibungen der inschriftentragenden Objekte ergänzen die reine Textedition und vermitteln den zum Verständnis notwendigen Zusammenhang zwischen Text, Objekt und Standort. Jede Inschrift wird ausführlich kommentiert. Ziel ist es, die kulturhistorischen Informationen der Inschriften und ihrer Träger zum einen für die verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen (Philologien, Geschichte, Kunstgeschichte) auswertbar zu machen und neue Impulse für die Forschung zu geben; zum anderen findet das Interesse regionalgeschichtlich interessierter Laien Berücksichtigung. Inschriften spiegeln vielfältige kultur- und geistesgeschichtliche Prozesse. Dazu gehören beispielsweise die im Laufe der Jahrhunderte sich wandelnden Formen der Selbstdarstellung oder die Veränderung von Frömmigkeitspraktiken und -vorstellungen. In der gegenwärtigen Zeit ist die Erfassung der Inschriften noch aus einem anderen Grund besonders dringlich geworden: Die oft im Freien befindlichen Denkmäler aus Stein, Metall und Holz sind in starkem Maße schädigenden Umwelteinflüssen ausgesetzt. Paradoxerweise muss nun der vergängliche Beschreibstoff Papier bewahren, was einst auf vermeintlich dauerhaften Materialien für ewige Zeiten angebracht worden ist.Reihentext
Das Ziel des Projektes ist die Sammlung und Edition aller lateinischen und deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Das Sammelgebiet umfasst nach heutigem Stand Deutschland und Österreich sowie Südtirol. Die Ergebnisse der Sammlung werden in den DI-Bänden ediert. Ein Band beinhaltet entweder die Inschriften eines bzw. mehrerer Stadt- oder Landkreise oder die Inschriften einzelner Städte. Bei Städten mit besonders großem Inschriftenbestand werden Einzelkomplexe gesondert ediert. Aufgenommen werden sowohl die noch erhaltenen als auch die nur mehr kopial überlieferten Inschriften.
Das Projekt “Die Deutschen Inschriften” ist das bei Weitem älteste moderne Unternehmen zur Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften. Begründet wurde es vor über 75 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der wissenschaftlichen Akademien in Deutschland und Österreich auf Initiative des Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) unter wesentlicher Mitwirkung der Historiker Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien).