Titelsuche
Die Inschriften des Landkreises Hildesheim
2014
19,0 x 27,0 cm, 560 S., 164 s/w Abb., 43 farb. Abb., 80 Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag
ISBN: 9783895009679
19,0 x 27,0 cm, 560 S., 164 s/w Abb., 43 farb. Abb., 80 Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag
69,00 €
ISBN: 9783895009679
Kurze Beschreibung
Der Band bietet eine kommentierte Edition von insgesamt 464 deutschen und lateinischen Inschriften des Landkreises Hildesheim aus einem Zeitraum vom frühen 13. Jahrhundert bis 1650. Der größte Teil der hier edierten Inschriften befindet sich an dörflich geprägten Standorten. Einen Schwerpunkt bilden die etwa 100 Glockeninschriften, die einen authentischen Einblick in die Hildesheimer Glockenlandschaft mit ihren verschiedenen Gusswerkstätten gestatten. Die zahlreichen Grabinschriften dokumentieren die Memorialkultur vor allem des ländlichen Adels. Neben den Glockeninschriften geben die Inschriften auf Altarretabeln, Opferstöcken und Kelchen wertvolle Hinweise u. a. darauf, wie sich das Innere insbesondere der Dorfkirchen durch die Reformation verändert hat.Ausführliche Beschreibung
Der Band bietet eine kommentierte Edition von insgesamt 464 deutschen und lateinischen Inschriften des Landkreises Hildesheim aus einem Zeitraum vom frühen 13. Jahrhundert bis 1650. Aufgenommen sind nicht nur die im Original erhaltenen Texte, sondern auch diejenigen Inschriften, die nur noch in älteren Abschriften oder Abbildungen vorliegen. Die Anhänge enthalten Jahreszahlen und Initialen sowie Hausmarken und Meisterzeichen.Der größte Teil der hier edierten Inschriften befindet sich an dörflich geprägten Standorten. Einen Schwerpunkt des Bandes bilden die etwa 100 Glockeninschriften, die einen authentischen Einblick in die Hildesheimer Glockenlandschaft mit ihren verschiedenen Gusswerkstätten gestatten. Die zahlreichen Grabinschriften dokumentieren die Memorialkultur vor allem des ländlichen Adels, u. a. die Grabdenkmäler der Familien von Steinberg und von Wrisberg. Die in einer Gruft unterhalb der Kirche in Wrisbergholzen angebrachten Denkmäler der letztgenannten Familie werden hier zum ersten Mal publizierten. Neben den Glocken- und Grabinschriften geben die Inschriften auf Altarretabeln, Opferstöcken und Kelchen wertvolle Hinweise u. a. darauf, wie sich das Innere insbesondere der Dorfkirchen durch die Reformation verändert hat und welche Rolle Stiftungen dabei gespielt haben. Es deutet sich an, dass der landsässige Adel in seiner Funktion als Patronatsherr die Etablierung der lutherischen Konfession in den dörflichen Pfarreien wesentlich begünstigt hat. Ein bildungsgeschichtlich herausragendes Inschriftenprogramm im Bestand bietet die 1610 fertiggestellte Lateinschule in Alfeld, die mit ihren figürlichen Darstellungen zu den bedeutendsten Fachwerkbauten der Region um Hildesheim gehört.
Die hier edierten Inschriften sind überwiegend in deutscher Sprache verfasst und zeigen sehr deutlich den Ablösungsprozess des Niederdeutschen durch das Hochdeutsche in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zusammen mit den bereits 2003 erschienenen Inschriften der Stadt Hildesheim (DI 58) wird nunmehr auf der Grundlage von fast 1500 Inschriften, Initialen und Daten das Spannungsfeld von Peripherie und Zentrum für ein zentrales Gebiet der ehemaligen welfischen Territorien in der inschriftlichen Überlieferung sichtbar.
Rezensionen
„EIf Jahre nach der Bearbeitung der Inschriften der Stadt Hildesheim (2 Bände, 2003) legt die Vf.in nun auch die Inschrifren des großen Landkreises vor. Wie die Reihe es vorsieht, sind die höchsten standards eingehalten. schon die werrvolle Bindung in Doppelleinen und die zugefügten Abbildungen auf 80 Tafeln, davon 43 in Farbe machen das Buch zu einem Werk, das auch in hundert Jahren noch das Referenzwerk bleiben wird. (...) Der Autorin kann man nur gratulieren für dieses Grundlagenwerk für vierhundert Jahre Erinnerungskultur einer Region anhand der umfassenden Sammlung und Kommentierung der Inschriften.“Von Christoph Auffarth
In: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 112 (2014), S. 213 f.
Reihentext
Das Ziel des Projektes ist die Sammlung und Edition aller lateinischen und deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Das Sammelgebiet umfasst nach heutigem Stand Deutschland und Österreich sowie Südtirol. Die Ergebnisse der Sammlung werden in den DI-Bänden ediert. Ein Band beinhaltet entweder die Inschriften eines bzw. mehrerer Stadt- oder Landkreise oder die Inschriften einzelner Städte. Bei Städten mit besonders großem Inschriftenbestand werden Einzelkomplexe gesondert ediert. Aufgenommen werden sowohl die noch erhaltenen als auch die nur mehr kopial überlieferten Inschriften.
Das Projekt “Die Deutschen Inschriften” ist das bei Weitem älteste moderne Unternehmen zur Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften. Begründet wurde es vor über 75 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der wissenschaftlichen Akademien in Deutschland und Österreich auf Initiative des Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) unter wesentlicher Mitwirkung der Historiker Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien).