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9783895000621

Eitschberger, Astrid

Musikinstrumente in höfischen Romanen des deutschen Mittelalters

2000
17,0 x 24,0 cm, 426 S., 1 farb. Abb., 105 s/w Abb., Leinen
58,00 €

ISBN: 9783895000621

Kurze Beschreibung

In der prachtvollen höfischen Welt des 13. Jahrhunderts spielen Musikinstrumente eine repräsentative Rolle. Die Autorin behandelt nahezu alle in diesen Texten vorkommenden Instrumentennamen. Literaturwissenschaftliche, musik- und kunsthistorische Fragestellungen ergänzen sich dabei zu einem umfassenden Überblick.

Ausführliche Beschreibung

In der prachtvollen höfischen Welt des 13. Jahrhunderts spielen Musikinstrumente eine repräsentative Rolle. Sie sind Bestandteil der gehobenen Umgangsformen am Hof und können dabei entweder nur dem Zeitvertreib dienen oder bringen festliche Hochgestimmtheit zum Ausdruck, z. B. bei Hochzeiten, Schwertleiten und Krönungszeremonien.
Zusätzlich dienen sie der Darstellung von Macht und Ansehen. Immer hat die Nennung von Instrumentennamen eine besondere Bedeutung für den Kontext, deshalb wird zunächst erforscht, was sich hinter dem Namen verbirgt, und andererseits der Funktionszusammenhang des Musikinstrumentes untersucht.
Material der Forschung sind außer zahlreichen bildlichen Quellen 30 Romane aus einem Zeitraum von ca. 150 Jahren, u.a. der bekannte Roman "Tristan" des Gottfried von Straßburg.
Das umfangreiche Material wird unter Einbeziehung neuer Forschungen zur mittelalterlichen Aufführungspraxis auf verschiedene Fragen hin untersucht: Etymologie des Namens, Zuordnung zu einem Instrumententyp, Bau des Instruments, Haltung und Spieltechnik, Klangeigenschaften und Repertoire, Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Instrumenten und sozialer Status von Spielern und Publikum.

Rezensionen

„The book is a solid piece of work and a useful tont. The bibliography is fairly complete except for the art-historical and iconological literature [...]. The various indices are very useful. The 105 illustrations on fifty-two plates, most of them well known, are reproduced in truly excellent quality.“

In: Speculum. July 2002. S. 907-908.

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„Die Fülle des mit hoher Sachkunde so übersichtlich Aufbereiteten und Gedeuteten bleibt jedoch ein großer Gewinn. zumal auch die praktischen Erfahrung der Autorin, die sich selbst am Schluß als „spilwîp“ „outet“ immer als Hintergrund spürbar wird. Der „cultural turn“ in der Mediävistik hat programmatisch ambitionierte Werke hervorgebracht, Astrid Eitschbergers Buch aber hat jenseits solcher Ansprüche das, was jene vermissen lassen: eine verläßliche Grundlage im Quellenmaterial und eine überprüfbare Auswertung auf hohem interdisziplinären Niveau.“

In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. 131 (2002) Heft 1. S. 95-97.

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„Eine weit angelegte Arbeit mit viel Aufwand.“

In: Tibia. 2/2001. S. 489-490.

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„Insgesamt ein sehr gelungenes und ansprechendes Buch, das sich nicht nur an Musikwissenschaftler und Germanisten wendet, sondern auch ein breiteres Publikum ansprechen dürfte.“

In: Zeitschrift für Germanistik. Neue Folge 2 (2001). S. 428-430.

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„Bekanntlich waren Musikinstrumente Bestandteil der gehobenen Umgangsformen am mittelalterlichen Hof und konnten entweder dem Zeitvertrieb dienen oder sie brachten die festliche Stimmung zum Ausdruck, beispielsweise bei Hochzeiten, Schwertleiter und Krönungszeremonien sowie bei der Feier anläßlich der Geburt eines Thronfolgers. Andererseits dienten sie der Repräsentation von Macht und Ansehen und als solche erscheinen sie gezielt in der höfischen Literatur. Es ist das Verdienst der hier vorliegenden Studie, daß die Verfasserin in einer Symbiose von Literatur-, musik- und kunstwissenschaftlichen Verflechtungen dieses Phänomen und seine Funktionen genauer analysiert hat. [...]
Durch diese minuziöse Analyse ist es der Autorin gelungen, die überwiegende Mehrzahl der genannten volkssprachlichen Bezeichnungen tatsächlich existierenden mittelalterlichen Instrumenten zuzuweisen. Darüber hinaus kann sie mit wertvollen Ergebnissen in bezug auf Haltung und Spieltechnik, Klangeigenschaften und Repertoire sowie im Hinblick auf die geographische Verbreitung und Verwendung im Ensemble der von ihr untersuchten Instrumente aufwarten. Last but not least wird der soziale Kontext des Musizierens im Mittelalter beleuchtet, wobei sowohl der Status des Publikums und der Musiker, aber auch die Wertschätzung der einzelnen Instrumente zur Diskussion stehen. Zahlreiche gut gewählte Abbildungen und Zeichnungen sowie ein Register der mittelalterlichen termini technici erleichtern den Umgang mit dieser eleganten Publikation, die zu den ersten Bänden einer von Horst BRUNNER, Edgar HOSCH, Rolf SPRANDEL und Dietmar WILLOWEIT herausgegebenen, seit 1997 erscheinenden neuen Reihe gehört, deren Zielsetzung es ist, „interdisziplinäre Beiträge zur Mittelalterforschung“ anzubieten.“

In: Innsbrucker Historische Studien. 22 (2000). S. 401-402.

Reihentext


Es ist das Anliegen dieser Buchreihe, in der Dissertationen, Habilitationsschriften, sonstige monographische Darstellungen und Sammelbände erscheinen werden, die Interdisziplinarität der modernen Mittelalterforschung noch mehr hervorzuheben und zu fördern als dies bisher der Fall ist. Angenommen werden Arbeiten aus allen Gebieten der Mediävistik, sofern der Aspekt der Interdisziplinarität darin betont wird, d.h. sofern sie die Grenzen eines einzelnen Faches zu überschreiten suchen.

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