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Die Christianisierung der Städte der Provinz Scythia Minor
Ein Beitrag zum spätantiken Urbanismus auf dem Balkan
Kurze Beschreibung
Die zwischen der Donaumündung und der westlichen Schwarzmeerküste gelegene Provinz Scythia Minor stellte bis ins 7. Jahrhundert sowohl aus militärischer als auch kirchenpolitischer Perspektive einen wichtigen Vorposten Konstantinopels dar. Gleichzeitig war diese Region über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende ethnische Konvergenzzone Europas. Dies illustrieren die drei Städte, die mit ihrem historisch gewachsenen Nebeneinander unterschiedlicher kultureller und damit auch urbanistischer Traditionen den Fokus der vorliegenden Studie bilden.Am Beispiel der ehemaligen griechischen Kolonien Histria und Tomis (Constanţa) und der kaiserzeitlichen Stadtgründung Tropaeum Traiani (Adamclisi) wird eine Rekonstruktion der Veränderungen der urbanistischen Strukturen vor dem Hintergrund des Aufstiegs des Christentums zu einer zentralen Instanz von Staat und Gesellschaft in der Spätantike untersucht. Im Zentrum der Studie steht die Rekonstruktion der Veränderungen im urbanistischen Gefüge der Städte aufgrund der Analyse der vertikalen und horizontalen Bezüge der neu errichteten Kirchen und Sepulchralanlagen aber auch der bisher vernachlässigten Teilbereiche wie die Stadtmauern und die Wohn- und Handwerkskomplexe.
Rezensionen
-----------------------------------„Die Region der Dobrudscha zwischen Donau und Schwarzem Meer besitzt zahlreiche spätantike und frühchristliche Monumente. Diese bislang weniger gewürdigte Überlieferung will die vorliegende (...) Untersuchung in das Bewusstsein der wissenschaftlichen Öfientlichkeit bringen. (...) Der Christianisierungsprozess wird in den drei exemplarisch ausgesuchten Städten Tomis, der Provinzhauptstadt, Histria und Tropaeum Traiani aufgrund der in diesen durchgeführten Grabungen untersucht. (...) Zuletzt wird Christentum und Stadtentwicklung in ihrer Durchdringung in der Spätantike geschildert. (...) In einem abschließenden Kapitel behandelt der Verfasser die Christianisierung der Städte in der Provinz Scythia Minor. (...) Das nicht genau zu datierende Phänomen der
Christianisierung war eindeutig keine stadtfeindliche Entwicklung, sondern hat sich in diese eingefügt. Ein wertvoller Beitrag zur spätantiken Stadtentwicklung unter Einbeziehung des Christentums liegt vor, der für die weitere Erforschung der Geschichte der römischen Provinzen von erheblicher Bedeutung ist.“
Von Immo Eberl
In: Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, für 40. Jahrgang, Heft4/2013, S. 390-393.
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„Insgesamt hat der Autor eine gelungene Studie zu einer wenig bekannten Provinz vorgelegt, die man gern wieder zur Hand nehmen wird.“
Jutta Dresken-Weiland
In: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte, 33, 2014, S. 215-216.
Reihentext
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.