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9783895002748

Huschenbett, Dietrich

Die Minnelehre des Johann von Konstanz

Nach der Weingartner Liederhandschrift unter Berücksichtigung der übrigen Überlieferung

2002
17,0 x 24,0 cm, 170 S., Broschur
22,00 €

ISBN: 9783895002748
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Probekapitel

Kurze Beschreibung

Die „Minnelehre“ des Johann von Konstanz (gegen 1300) muss sowohl als „Schlüsseltext“ für die vorausliegende („klassische“) mittelhochdeutsche Literatur als auch für die folgende Epoche der Minne-Reden und -Allegorien verstanden werden. Die neue Ausgabe empfiehlt sich (mit ihrem Wort-Register) sowohl für den akademischen Unterricht wie auch den Fachgenossen der Mediävistik.

Ausführliche Beschreibung

Johanns Vers-Roman ,Minnelehre‘ ist ein Schlüsseltext mittelhochdeutscher Literatur. Entstanden gegen 1300 zur Zeit der Aufzeichnung der Minnesang-Texte in den drei großen Sammelhandschriften (ABC), und ist selbst in einer von diesen, in der Weingartner Liederhandschrift (B), aufgezeichnet. Der Verfasser verwendet - erstmals in deutscher Sprache - die Form des Brief-Romans (10 Briefe), den zwei Aspekte kennzeichnen: Zum einen reflektiert er in Zitaten und ,literarischem‘ Personal die Vers-Romane der ihm vorausliegenden literarischen Epoche mittelhochdeutscher ,Klassik‘, zum anderen leitet er in Form, Darstellung und Metaphorik die neue literarische Epoche der – das 14. und 15. Jahrhundert beherrschenden - Minne-Reden und -Allegorien ein. Eine der erfolgreichsten und in gewissem Sinne die Gattung abschließende ,Minnerede‘, der ,geplauderte‘ Minne-Roman ,Die Mörin‘ Hermanns von Sachsenheim, verdankt seine Grundkonzeption Johanns ,Minnelehre‘.
Gattungsgeschichtlich gehört die ,Minnelehre‘ zur ,Ars amandi‘ und ist streng genommen deren einziger Vertreter, den das Mittelalter in deutscher Sprache hervorgebracht hat; eine direkte Abhängigkeit von der Antike ist nicht erkennbar, obwohl auch Johann lateinische Hexameter verwendet.
Da frühere Ausgaben (Franz Pfeiffer 1852 und F. E. Sweet 1934) nicht mehr verfügbar sind, war eine neue Ausgabe ein Desiderat. Die vorliegende Ausgabe wendet sich sowohl an den Anfänger mittelhochdeutscher Lektüre, dem ein beigegebenes Wortverzeichnis den Zugang ebnet, wie an den Fachgenossen, dem der Apparat gestattet, die Rezeption des Textes bis ins späte Mittelalter (vier der sechs Hss.) zu verfolgen. Über alle Fragen des Textes gibt die Einleitung ausführlich Auskunft.

Rezensionen

„Any medievalist working in genres related to courtly love should welcome the publication of this nice edition by a paleographer of Huschenbett’s ability. One can only hope thet it will inspire the next generation of medievalists to reconsider the magic of the „Minnerede“ in the hands of a master like Johann von Konstanz.“

In: Speculum. April 2005. S. 596-597.

Autoreninfo

Dietrich Huschenbett

Studium in Berlin und Würzburg, Promotion mit einer Arbeit über 'Hermann von Sachsenheim' (1959); DAAD-Lektor für deutsche Literatur und Sprache an der Universität Okayama/Japan (1962 bis 1966), Habilitation 1976 mit einer Arbeit über den 'Jüngeren Titurel'. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten in Würzburg und TU-Berlin (1981/82), Ernennung zum apl. Professor (1982) am Institut für Deutsche Philologie der Universität Würzburg. Projektleiter des DFG-Projekts ‘Repertoriums der deutschen und niederländischen Palästina-Pilgerberichte' 1990 bis 1993 (1990 bis 1992 im Rahmen des SFB 226). Gastprofessuren in Kumamoto/Japan (1994) und Hiroshima/Japan (2000).

Schlagworte

1000 bis 1500 nach Christus (374) || 13. Jahrhundert (1200 bis 1299 n. Chr.) (110) || 14. Jahrhundert (1300 bis 1399 n. Chr.) (102) || Buch- und Bibliothekswissenschaft (10) || Deutsch (72) || Germanische und Skandinavische Sprachen (65) || Germanistik (60) || Handschriftenkunde (7) || Indoeuropäische Sprachen (445) || Johann, von Konstanz || Literatur: Geschichte und Kritik (178) || Literaturwissenschaft, allgemein (120) || Minnesang (14) || Mittelalter (287) || Mittelhochdeutsch (20) || Musik (105) || Musikgeschichte (33) || Partituren, Libretti, Liedtexte (27)