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9783895002410

Lauré al-Samarai, Nicola

Die Macht der Darstellung

Gender, sozialer Status, historiographische Re-Präsentation: Zwei Frauenbiographien aus der frühen Abbasidenzeit

2001
17,0 x 24,0 cm, 190 S., Gebunden
49,00 €

ISBN: 9783895002410
Inhaltsverzeichnis
Probekapitel

Kurze Beschreibung

Ulayya bint al-Mahdi (160-210/777-825), jüngere Schwester des Kalifen Harun ar-Raschid und Arib (181-277/797-890), eine zunächst versklavte, später freigelassene Frau, waren bedeutende Vertreterinnen der Musik- und Dichtkunst am Hof der frühen Abbasiden. Ihre biographischen Erwähnungen im Kitab al-Agani von Abu l-Farag al-Isfahani – eine der wichigsten kulturhistorischen Quellen des zehnten Jahrhunderts – bilden die Grundlage für die vorliegenden Studie. In einer auf postkolonialen feministischen und literaturkritischen Ansätzen basierenden Lektüre untersucht die Autorin, warum und wie Frauen Eingang in die androzentrische Geschichtsschreibung des islamischen Mittelalters fanden und was mit ihren Lebensgeschichten in den Texten einer machtvollen Darstellung geschah. Sie lokalisiert die engen Verbindungen von Gender, sozialem Status und historiographischer Re-Präsentation, um muslimische Frauen früher Epochen als historische Akteurinnen anzuerkennen, deren bislang kaum bekannten Beiträge und spezifisches Wissen nicht nur ein integraler Bestandteil der islamischen Geschichte, sondern grundlegend für feministische Diskussionen der Gegenwart sind.

Ausführliche Beschreibung

Ulayya bint al-Mahdi (160 bis 210/777 bis 825), jüngere Schwester des Kalifen Harun ar-Raschid und Arib (181 bis 277/797 bis 890), eine zunächst versklavte, später freigelassene Frau, waren bedeutende Vertreterinnen der Musik- und Dichtkunst am Hof der frühen Abbasiden. Ihre biographischen Erwähnungen im Kitab al-Agani von Abu l-Farag al-Isfahani - eine der wichigsten kulturhistorischen Quellen des zehnten Jahrhunderts - bilden die Grundlage für die vorliegenden Studie. In einer auf postkolonialen feministischen und literaturkritischen Ansätzen basierenden Lektüre untersucht die Autorin, warum und wie Frauen Eingang in die androzentrische Geschichtsschreibung des islamischen Mittelalters fanden und was mit ihren Lebensgeschichten in den Texten einer machtvollen Darstellung geschah. Sie lokalisiert die engen Verbindungen von Gender, sozialem Status und historiographischer Re-Präsentation, um muslimische Frauen früher Epochen als historische Akteurinnen anzuerkennen, deren bislang kaum bekannten Beiträge und spezifisches Wissen nicht nur ein integraler Bestandteil der islamischen Geschichte, sondern grundlegend für feministische Diskussionen der Gegenwart sind.

Reihentext


Diese Reihe stellt innovative Arbeiten zu den nahöstlichen Literaturen in ihren verschiedenen Epochen und Gattungen vor. Sie versteht sich nicht ausschließlich als ein Forum für Orientwissenschaftler, sondern möchte auch Komparatisten, Literaturwissenschaftlern und einer interessierten Öffentlichkeit Einblicke in das breite Spektrum gegenwärtig produzierter und rezipierter Literatur des Nahen Ostens bieten.
Denn die Herausgeberinnen, Autorinnen und Autoren wollen den Titel der Reihe programmatisch verstanden wissen. Sie gehen von einem Begriff der Weltliteratur aus, der die orientalischen Literaturen nicht nur statisch einbegreift, sondern sie in ein Kulturregionen und Nationalsprachen übergreifendes Spannungsfeld stellt, dessen Dynamik erst im interdisziplinären Austausch erfasst werden kann. Sie gehen ferner davon aus, dass Literaturen in vielfacher Weise intertextuell geprägt sind, dass sie Lektüren verschiedenster vorausgehender Texte darstellen und daher erst in ihrem „lokalen historischen Kontext“ ihren Reiz als Ausdruck einer regional geprägten Ästhetik entfalten können. Die Reihe versucht so, einer neuen Sensibilität für mythische, archetypische, aber auch historische Subtexte in der nahöstlichen Literatur Bahn zu brechen, sie aber gleichzeitig als wichtigen Ausdruck einer globalen kulturellen Mobilität sichtbar zu machen.

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Schlagworte

500 bis 1000 nach Christus (180) || 8. Jahrhundert (700 bis 799 n. Chr.) (26) || 9. Jahrhundert (800 bis 899 n. Chr.) (38) || Abbasiden (4) || Afroasiatische Sprachen, Hamitosemitisch (126) || Arabisch (104) || Biografien und Sachliteratur (115) || Biografien: Literatur (3) || Biografien: allgemein (19) || Biographie (5) || Frauen (7) || Gender Studies: Frauen und Mädchen (2) || Gender Studies: Gruppen (3) || Geschlechterforschung (2) || Gesellschaft und Kultur, allgemein (408) || Gesellschaftliche Gruppen (55) || Semitische Sprachen (99)