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Die illuminierten Handschriften italienischer Herkunft in der Bayerischen Staatsbibliothek
Teil 1: Vom 10. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts
2011
23,5 x 31,5 cm, 524 S., 157 s/w Abb., 225 farb. Abb., Leinen, 2 Bände, Textband: 300 Seiten, Tafelband: 224 Seiten
ISBN: 9783895007590
23,5 x 31,5 cm, 524 S., 157 s/w Abb., 225 farb. Abb., Leinen, 2 Bände, Textband: 300 Seiten, Tafelband: 224 Seiten
248,00 €
ISBN: 9783895007590
Kurze Beschreibung
Die geschmückten italienischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek reichen von der vorkarolingischen Zeit bis ins 16. Jahrhundert, wovon die frühesten bereits in dem allgemeinen Band der vorkarolingischen und karolingischen illuminierten Handschriften enthalten sind (Katharina Bierbrauer, Katalog der illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek in München, Band 1. Wiesbaden 1990). Ab dem 10. Jahrhundert wurde das verbleibende Münchener Material nun in zwei Teile aufgegliedert, die jeweils sowohl geographisch – ganz Italien betreffend – als auch chronologisch ein breites Feld abdecken müssen: In dem nun erscheinenden ersten Teil dieses wissenschaftlichen Katalogs werden die Handschriften aus rund fünf Jahrhunderten ausführlich beschrieben und nach dem Stil ihrer Illustrierung landschaftlich zugeordnet. Dabei reicht die Dekoration von der einfachen, manchmal schwer lokalisierbaren Fleuronnée-Initiale bis hin zu umfangreichen Miniaturenzyklen, wie sie beispielsweise in bolognesischen Rechtshandschriften des 13. und 14. Jahrhunderts auftreten, von denen die Bayerische Staatsbibliothek eine erhebliche Zahl besitzt. Zu dem Textband gehört ein umfangreicher Tafelband.Ausführliche Beschreibung
Der wissenschaftliche Katalogband enthält den ersten Teil jener Handschriften italienischer Herkunft aus dem Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek, die zwischen dem 10. Jahrhundert und der Mitte des 14. Jahrhunderts dekoriert wurden. Dabei reicht der Buchschmuck von der einfachen Fleuronnée-Initiale bis hin zu ganzen Miniaturenzyklen, wie sie beispielsweise in bolognesischen Rechtshandschriften des 13. und 14. Jahrhunderts zu bewundern sind. Die besprochenen Handschriften stammen aus ganz Italien. Um der Schwierigkeit dieser Vielfalt zu begegnen, wird das Material - mit teilweise durchlässigen Grenzen – einzelnen Jahrhunderten zugewiesen: Das 10. und 11. Jahrhundert werden zusammen behandelt, das 12. Jahrhundert, das 13. Jahrhundert und schließlich das 14. Jahrhundert (bis 1350) in gesonderten Kapiteln. In jeweiligen Katalognummern werden die Handschriften einzeln beschrieben und in Entsprechung zu ihrer jeweiligen Entstehung den geographischen Bereichen von Nordwestitalien (Aostatal, Piemont, Ligurien, Lombardei) über Oberitalien bzw. Nordostitalien (Venetien, Friaul, Emilia-Romagna) und Mittelitalien (Toskana, Umbrien, Latium) bis nach Süden (vor allem Abruzzen) zugeordnet, wobei aus den südlichen Gegenden nur sehr wenige Handschriften in der Bayerischen Staatsbibliothek vorhanden sind.Ausgangspunkt für die Sichtung des Materials war eine hausinterne handgeschriebene Kartei, die eine erste grobe Einschätzung des Schmucks aller in der Bayerischen Staatsbibliothek vorhandener Handschriften vornahm, wobei die Zuordnung häufig mit Fragezeichen versehen war. Außerdem wurde in zahlreichen Fällen durch internationale Forschungen zur Buchmalerei im Allgemeinen und zur italienischen Miniatur im Speziellen die Sicht auf erhaltene Handschriften verschoben oder verdichtet. Teilweise ergaben sich verlässliche Ergebnisse erst mit der Beschreibung des wirklich vorhandenen Buchschmucks. Von anderen Handschriften - insbesondere wenn sie ausschließlich mit Fleuronnée-Initialen geschmückt sind - hat die Fachwelt dagegen wenig oder keinerlei Notiz genommen, und manchmal lässt sich ihre kunsthistorische (oder auch paläographische) Einordnung noch nicht abschließend klären.
Die Katalogtexte folgen den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Kataloge illuminierter Handschriften. Wie in den bereits vorliegenden kunsthistorischen Bänden (Band 1 bis 5: deutsche Handschriften betreffend) werden auch hier keine detaillierten Ergebnisse zu Inhalt und kodikologischen Besonderheiten vorgelegt, da sie den Textkatalogen vorbehalten bleiben. Die Handschriften stammen aus der Königlichen Hofbibliothek ebenso wie aus den Beständen diverser Klöster Bayerns oder aus dem Kunsthandel.
Im dazugehörenden Tafelband sind sowohl farbige Digitalisate als auch analoge Schwarzweißfotos enthalten, da sich während der Vorbereitungszeit für diesen Katalog die technischen Möglichkeiten der Bayerischen Staatsbibliothek wandelten.
Rezensionen
„Der Tafelband ist mit 412 Abbildungen, darunter erfreulicherweise ein hoher Anteil an Farbabbildungen (255), gut ausgestattet. Die Mischung von Farb- und Schwarzweiß-Abbildungen hat sich, wie die Autorin in der Einleitung vermerkt, aus der während der Bearbeitung erfolgten Umstellung auf farbige Digitalisate ergeben, sodass man für zukünftige Bände auf durchgehend farbig ausgestattete Bestandskataloge hoffen darf. (...) Die Druckqualität und (...) die Farbtreue ist ebenso erfreulich wie der Umstand, dass in vielen Fällen ganze Seiten abgebildet sind und so der Eindruck von den Handschriften in ihrer Gesamtheit gut wiedergegeben wird.“Von Andreas Fingernagel
In: IASL online
Autoreninfo
Ulrike Bauer-EberhardtStudium und Promotion in Kunstgeschichte, München, abgeschlossen mit einer Dissertation zum Thema „Der Liber Introductorius des Michael Scotus in der Abschrift Clm 10268 der Bayerischen Staatsbibliothek, ein astronomisch-astrologischer Codex aus Padua, 14. Jahrhundert“). Anschließend wissenschaftliche Mitarbeit an der Staatlichen Graphischen Sammlung München und beim Corpus der italienischen Zeichnungen 1300 bis 1450 (Leitung Dr. Dr.h.c. Bernhard Degenhart).
Seit 1993 Lehraufträge an der Universität Augsburg, Fachgutachten, Aufsätze, Übersetzung wissenschaftlicher Bücher (aus dem Englischen und Italienischen), Lektorat und redaktionelle Arbeiten für Verlage. Ferner Forschungsstipendium der DFG („Francesco Marmitta - Leben und Werk des Malers, Miniators und Gemmenschneiders aus Parma im Vorfeld des emilianischen Manierismus“), daneben freie Mitarbeiterin der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Gesellschaft) in Rom für Lektorat und Redaktion der „Römischen Studien“, wissenschaftliche Angestellte der Bayerischen Staatsbibliothek, Handschriftenabteilung. Forschungsschwerpunkt: Italienische Buchmalerei und Zeichnung, ca. 1300 bis 1520.