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9783895002427

Krainick, Sibylla

Arabischer Surrealismus im Exil

Der irakische Dichter und Publizist Abd al-Qadir al-Ganabi

2001
17,0 x 24,0 cm, 148 S., Gebunden
39,00 €

ISBN: 9783895002427
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Probekapitel

Kurze Beschreibung

Der im Pariser Exil lebende irakische Dichter und Publizist Abd al-Qadir al-Ganabi (Abdul Kader El Janabi), der westlichen Forschung, Literatur und Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, ist nicht nur der selbsternannte „Erbe“ des Surrealismus in der arabischen Welt, er präsentiert sich als ikonoklastischer Provokateur und Agitator gegen die arabisch-islamische Kultur, aber auch als bemerkenswerter Avantgarde-Dichter und charismatischer Initiator literarischer und künstlerischer Projekte. Diese Studie unter den Aspekten Inhalt - Ausdruck - Rezeption vermittelt erstmals ein Bild vom Denken und Werk der schillernden Figur eines enfant terrible der modernen arabischen Literaturszene, das bislang seinesgleichen sucht.

Ausführliche Beschreibung

Der im Pariser Exil lebende irakische Dichter und Publizist Abd al-Qadir al-Ganabi (Abdul Kader El Janabi) ist bislang in der westlichen islamwissenschaftlichen und arabistischen Forschung, in Literatur und Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Diese Untersuchung vermittelt erstmals ein Bild des Autors und seines bisherigen Werkes unter den Aspekten Inhalt, Ausdruck und Rezeption. Der selbsternannte „Erbe“ surrealistischer Pioniere in der arabischen Welt präsentiert sich in seiner umfangreichen publizistischen Aktivität, die in ihrer kühnen Radikalität aus der zeitgenössischen arabischen Literaturlandschaft hervorsticht, als ikonoklastischer Agitator gegen die arabisch-islamische Kultur und Gesellschaft. Sein poetisches Werk weist al-Ganabi (franz.: El Janabi) als bemerkenswerten Avantgarde-Dichter mit einer differenzierten poetischen Entwicklung aus, der sich neben seiner thematischen Individualität besonders durch seine eigenwillige poetische Sprache auszeichnet. Ausgangspunkt dieser Studie ist die intellektuelle Entwicklung des Autors, seine synkretistische Rezeption von Ideen und Ideologien der westlichen Kultur, die seiner kompromißlosen Kritik der arabisch-islamischen Gegenwart zugrunde liegt. Darin stellt der Surrealismus ein wesentliches, dauerhaftes Element dar, das al-Ganabi (El Janabi) gesamtes Denken und Werk prägt. Einem Überblick über die publizistische Produktion und einer Darstellung seiner Konzeption von Dichtung und Dichter sowie seiner poetischen Entwicklung folgt eine eingehende inhaltliche, formale und stilistische Analyse des reichen poetischen Werkes, das die konventionellen Grenzen zwischen Poesie und Prosa bricht. Die Rezeption von Autor und Werk und die Frage einer literarischen Wirkung runden die Betrachtung ab. Doch al-Ganabi (El Janabi) Bedeutung liegt nicht allein in seinem Werk; ebenso wichtig ist seine Funktion als charismatischer Initiator literarischer und künstlerischer Projekte. Wie auch immer man Inhalt und Ausdruck seiner Ideen beurteilen mag, die schillernde Figur dieses enfant terrible der modernen arabischen Literaturszene sucht bislang ihresgleichen.

Reihentext


Diese Reihe stellt innovative Arbeiten zu den nahöstlichen Literaturen in ihren verschiedenen Epochen und Gattungen vor. Sie versteht sich nicht ausschließlich als ein Forum für Orientwissenschaftler, sondern möchte auch Komparatisten, Literaturwissenschaftlern und einer interessierten Öffentlichkeit Einblicke in das breite Spektrum gegenwärtig produzierter und rezipierter Literatur des Nahen Ostens bieten.
Denn die Herausgeberinnen, Autorinnen und Autoren wollen den Titel der Reihe programmatisch verstanden wissen. Sie gehen von einem Begriff der Weltliteratur aus, der die orientalischen Literaturen nicht nur statisch einbegreift, sondern sie in ein Kulturregionen und Nationalsprachen übergreifendes Spannungsfeld stellt, dessen Dynamik erst im interdisziplinären Austausch erfasst werden kann. Sie gehen ferner davon aus, dass Literaturen in vielfacher Weise intertextuell geprägt sind, dass sie Lektüren verschiedenster vorausgehender Texte darstellen und daher erst in ihrem „lokalen historischen Kontext“ ihren Reiz als Ausdruck einer regional geprägten Ästhetik entfalten können. Die Reihe versucht so, einer neuen Sensibilität für mythische, archetypische, aber auch historische Subtexte in der nahöstlichen Literatur Bahn zu brechen, sie aber gleichzeitig als wichtigen Ausdruck einer globalen kulturellen Mobilität sichtbar zu machen.

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Schlagworte

Afroasiatische Sprachen, Hamitosemitisch (126) || Arabisch (104) || Exilliteratur (3) || Irak (30) || Literatur: Geschichte und Kritik (178) || Literaturgeschichte (45) || Literaturwissenschaft: Lyrik und Dichter (4) || Semitische Sprachen (99) || Surrealismus || Surrealismus /i. d. Literatur