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Revised by: Witt, Janette
Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst. Bestandskataloge
Band 2: Werke der Alltagskultur. Teil 1: Menasampullen
2000
22.5 x 31.5 cm, 180 p., 136 illustrations b/w, hardback
ISBN: 9783895002076
22.5 x 31.5 cm, 180 p., 136 illustrations b/w, hardback
62,00 €
ISBN: 9783895002076
Short Description
No English description available. Showing German description:Seit dem Beginn christlicher Wallfahrt verlangten Pilger nach „gesegneten Andenken“. Während echte Reliquien einigen Wenigen vorbehalten blieben, konnte deren wunderwirkende Kraft nach Ansicht der Gläubigen durch Berührung beliebig übertragen werden. In frühbyzantinischer Zeit entwickelte sich daher in den großen Wallfahrtszentren eine regelrechte „Pilgerindustrie“, die solche durch Kontakt geheiligten „Andenken“ (Eulogien) als Massenware produzierte. Die umfangreichste Gruppe dieser „Pilgerandenken“ bilden die Menasampullen. Hunderte dieser mit Modeln hergestellten Tonfläschchen mit Darstellungen und Inschriften des heiligen Menas sind erhalten. Sie stammen aus Abu Mina, dem bedeutenden Wallfahrtsort des Märtyrers nahe Alexandria in Ägypten.
Im vorliegenden Katalog werden 63 Ampullen des Berliner Museums zum ersten Mal zusammenhängend dokumentiert. Eine ausführliche Diskussion verschiedener Aspekte zum heiligen Menas, seiner Wallfahrtsstätte und den Ampullen stellt die Berliner Exemplare in einen größeren Kontext.
Description
No English description available. Showing German descriptionDas Verlangen nach „gesegneten Andenken“ von den heiligen Stätten ist seit dem Aufkommen christlicher Wallfahrt ein zentrales Bedürfnis der Pilger. Echte Reliquien blieben von Beginn an Wenigen vorbehalten, doch war deren wunderwirkende Kraft nach Ansicht der Gläubigen durch Berührung beliebig übertragbar. In frühbyzantinischer Zeit entwickelte sich in den großen Wallfahrtszentren eine regelrechte „Pilgerindustrie“, die solche durch Kontakt geheiligten „Andenken“ (Eulogien) als Massenware produzierte. Die umfangreichste Gruppe jener in Material und Form verschiedenen „Pilgerandenken“ bilden die Menasampullen. Hunderte dieser mit Modeln hergestellten Tonfläschchen sind überliefert, deren Darstellungen und Inschriften meist den heiligen Menas betreffen. Sie stammen aus Abu Mina, dem bedeutenden Wallfahrtsort des Märtyrers nahe Alexandria in Ägypten.
In dem vorliegenden Katalog werden die 63 Ampullen des Berliner Museums erstmals zusammenhängend dokumentiert. Eine ausführliche Diskussion verschiedener Aspekte zum heiligen Menas, seiner Wallfahrtsstätte und den Ampullen stellt die Berliner Exemplare in einen größeren Kontext. Das erste Kapitel enthält eine knappe Geschichte der Sammlung und führt in den weiten Bereich der sog. Eulogien ein. Es folgt ein Überblick über die schriftlichen Quellen zum heiligen Menas. Die daraufhin umrissene Entwicklung des Pilgerortes hebt die Bedeutung der Menaswallfahrt und des ägyptischen Heiligtums hervor. Im dritten Kapitel werden zunächst technologische und formale Fragen angesprochen. Anschließend sind erstmals sämtliche bekannt gewordenen Inschriften und Darstellungen der Menasampullen zusammengestellt. Dabei werden in den ikonographischen Untersuchungen feste Kombinationen von Bild- und Inschriftmedaillons herausgearbeitet. Die kritische Prüfung jüngerer Datierungsansätze ergibt, daß die Chronologie der Menasampullen zu großen Teilen neu zu überdenken ist. Es folgt eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Ampullen einst eine Flüssigkeit enthielten oder selbst als Eulogien galten. Der letzte Abschnitt stellt die Fundorte der Ampullen und weitere Zeugnisse zusammen, die die Verbreitung des Menaskultes belegen. Ein umfangreicher Anhang entlastet den Text. Mehrere Listen ermöglichen unter anderem eine rasche Übersicht über die Inschriften und Darstellungen der Ampullen samt Vergleichsbeispielen.
Biographical Note
Janette WittStudium der Christlichen Archäologie, Klassischen Archäologie und Kunstgeschichte in Erlangen, München und Basel. 1996 bis 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte der Universität Erlangen-Nürnberg.
Forschungsschwerpunkte: Frühes Pilgerwesen und Eulogien; spätantik-frühchristliche Sarkophage.
Series Description
No English description available. Showing German description:
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.