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9783895003196

Zimmermann, Barbara

Die Wiener Genesis im Rahmen der antiken Buchmalerei

Ikonographie, Darstellung, Illustrationsverfahren und Aussageintention

2003
17.0 x 24.0 cm, 336 p., 8 illustrations color, 92 illustrations b/w, hardback
49,00 €

ISBN: 9783895003196
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Short Description

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In der Spätantike entstand ein neuer Kunstzweig, die malerische Ausstattung prachtvoller Bücher für ein reiches Publikum. Anhand ausführlicher ikonographischer Analysen der einzelnen Miniaturen der weltberühmten „Wiener Genesis“ aus dem 6. Jahrhundert werden Illustrationsverfahren und Entstehungsprozess der Handschrift rekonstruiert. Vor dem Hintergrund der erhaltenen antiken Illustrationszeugen wird gezeigt, dass mit der Akzeptanz des Codex als Buchform und dessen Eindringen in große Bibliotheken im 4. Jahrhundert der Beginn der blühenden Bibelillustration im westlichen Mittelalter bzw. in Byzanz liegt.

Description

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Die 48 Miniaturen der sog. Wiener Genesis (Cod. Vind. theol. gr. 31), einer prachtvollen, illustrierten Purpurhandschrift des 6. Jhs. n. Chr., wurden jüngst noch als Beleg gewertet für die Existenz von illustrierten Bibelhandschriften in jüdisch-hellenistischen Kreisen; eine solche Buchrolle wurde auch als Archetyp für den Miniaturenzyklus der Wiener Genesis angenommen.
Diese Theorie beruht auf den Forschungen von Kurt Weitzmann (und in Folge der ‘Weitzmannschen Schule’), der - basierend auf der Methode des ‚picture-critiscm’ - eine blühende Buchmalerei schon in hellenistischer Zeit postulierte, auf welche nahezu alle antiken narrativen Zyklen zurückgingen.
Eine Forschungsgeschichte mit einer ausführlichen Methodendiskussion, die deutlich macht, dass der ‚Schulenstreit‘ bis heute noch nicht gelöst ist, leitet daher die Studie ein.
Um die von Weitzmann rekonstruierte Geschichte der antiken Buchmalerei überprüfen zu können, enthält der erste Teil des Buches einen Überblick über alle erhaltenen illustrierten Handschriften(Fragmente) und sog. Illustrationszeugen, wobei hier streng nach wissenschaftlichem und narrativem bzw. antikem und mittelalterlichem Material getrennt wird. Dieser Überblick dient als Voraussetzung für die den Hauptteil umfassende Analyse der einzelnen Miniaturen der Wiener Genesis. Die Resultate zu den einzelnen Miniaturen werden schließlich in einem auswertenden Teil zusammengefasst und interpretiert.
Wichtigste Ergebnisse sind: Die Wiener Genesis ist - entgegen bisheriger Annahmen - eine Neuschöpfung des 6. Jahrhunderts; der Miniaturenzyklus wurde eigens für das Codexformat geschaffen basierend auf gängigem Bildformular und in engstem Zusammenhang mit dem paraphrasierten Bibeltext. Alle Ungereimtheiten, die bislang als Beweis für einen Archetyp in Rollenform angeführt und / oder mit exegetischen Texten erklärt wurden, können aus dem engen Bild-Text-Verhältnis innerhalb der Handschrift, aus dem Bildformular und dem zugrunde liegenden - hier rekonstruierten - Illustrationsverfahren erklärt werden. Überlegungen zu Malerhänden und Entstehungsprozess der Handschrift bekräftigen diese Ergebnisse. Die Resultate der ikonographischen Analyse zusammen mit dem Überblick der Illustrationszeugen lassen den Schluss zu, dass erst mit der Akzeptanz des Codex als Buchform und dessen Eindringen in große Bibliotheken im Laufe des 4. Jahrhunderts n. Chr. ein neuer Kunstzweig entsteht: die malerische Ausstattung von Büchern diverser Gattungen für ein reiches Publikum.

Series Description


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Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.

Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.

Keywords

6th century, c 500 to c 599 (45) || Abraham || Adam und Eva || Altes Testament (Israeliten) || Bibles (8) || Book design (92) || Christianity (67) || Christianity: sacred texts (8) || Genesis || Griechische Handschrift || Historical research: source documents (222) || History (829) || History: theory & methods (230) || Ikonographie (29) || Ikonographie der Genesis (2) || Illustration (52) || Illustration & commercial art (49) || Jakob, Patriarch || Josef, Patriarch || Linguistics (729) || Mittelalter (287) || Noah || Old Testaments (5) || Palaeography (197) || Religion & beliefs (225) || c 500 CE to c 1000 CE (180) || syro-palästinischer Raum