(0)
9783954900978

Flecker, Manuel

Römische Gladiatorenbilder

Studien zu den Gladiatorenreliefs der späten Republik und der Kaiserzeit aus Italien

2015
24.0 x 32.0 cm, 312 p., 272 illustrations b/w, hardback
98,00 €

ISBN: 9783954900978
Preface
Table of Contents
Sample

Short Description

The depiction of gladiators and their combats is one of the key topics in the visual theatre of the Roman Imperial period. By examining its iconography and narrative, this study is the first to comprehensively analyse the origin and development of the visual appearance of gladiatorial scenes as well as their function and message in the Late Republic and during the Principate. Employing avenues of socio- and art-historical analysis, the study centres upon the analysis of reliefs that would have been part of funerary structures for municipal officials in Italy. In this function, most of the scenes depicted on these funerary monuments represented specific events in the lives of the individuals concerned and highlighted their role as providers of munera gladiatoria. Other archaeological artefacts such as Roman relief ware, oil lamps and graffiti corroborate the changes in the contemporary visual culture in different contexts, times and spaces as evidenced in the development of gladiatorial imagery.

Description

No english description available. Showing german description
Die Darstellung von Gladiatoren und ihren Kämpfen gehört zu den zentralen Themen der kaiserzeitlichen Bilderwelt. Durch die Untersuchung von Ikonographie und Erzählweise geht die vorliegende Studie erstmals umfassend der Entstehung und Entwicklung der Gladiatorenbilder sowie ihren Funktionen und Botschaften in später Republik und Kaiserzeit nach. Im Zentrum der Arbeit steht dabei die sozialhistorische und kunstgeschichtliche Einordnung von Relieffriesen, die einst die Grabbauten munizipaler Würdenträger in Italien schmückten. Als konkrete Erinnerungsbilder verwiesen sie auf die Rolle der Grabinhaber als Veranstalter von munera gladiatoria. Die teilweise monumentale Wiedergabe von Gladiatorenspielen auf den Gräbern der editores muneris setzte ganz vereinzelt im späten 2. Jh. und der 1. Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. in Mittelitalien ein und hatte ihren Höhepunkt in augusteischer Zeit. Bereits für die nachaugusteische Zeit zeichnet sich jedoch ein starker Rückgang der Gladiatorenreliefs ab. Die Bilder sind vor allem in den Regionen Mittel- und Süditaliens zu finden, in denen die Stiftung von Gladiatorenkämpfen durch städtische Magistrate noch ein Novum und damit eine außergewöhnliche Leistung war. Der Vergleich mit anderen liberalitas-Darstellungen erweist darüber hinaus die herausragende Bedeutung der Gladiatorenreliefs und der dahinter stehenden Veranstaltungen in diesem Zeitraum. Wohl gemeinsam mit nicht erhaltenen Tafelbildern, die bereits für das 2. Jh. v. Chr. literarisch belegt sind, stellen die Grabreliefs das erste bildliche Medium überhaupt dar, das in großem Umfang Gladiatorenkämpfe zeigt. In diesem Zusammenhang entwickelte sich eine eigene, nahezu ex novo entstandene Bildsprache, die vorbildhaft für die gesamte Kaiserzeit werden sollte und die in dieser Studie erstmals detailliert nachvollzogen wird. Die treibende Kraft hinter den sich rasch wandelnden Bildkonzepten sind dabei die Grabinhaber in ihrer Rolle als Spielgeber. Der Blick auf weitere Denkmälergattungen wie Reliefkeramik, Bildlampen, Graffiti, aber auch auf Wandmalerei und Mosaik vermag es ferner, gewandelte Darstellungsinteressen in unterschiedlichen Kontexten, Zeiten und Regionen aufzuzeigen. Neben der Analyse unterschiedlicher Erzählstrategien gilt das Augenmerk darüber hinaus Fragen wie dem Verhältnis von Bild und Realität, der Rolle von Gewalt oder dem Verhältnis von Gladiatur und Eros in den Bildern. Neues Licht auf das Gladiatorenwesen und ihre Ikonographie wirft dabei besonders die Untersuchung der einzelnen armaturae und ihrer Bewaffnung, die in ihrer Bedeutung zwischen Barbarenklischee, existierendem Feindbild, mythischem Heros sowie Kampfstil und besonderen Kampftechniken changieren.

Biographical Note

Manuel Flecker, geboren 1978 in München, studierte Provinzialrömische Archäologie, Klassische Archäologie und Alte Geschichte in München, Augsburg und Neapel. 2009 wurde er in Klassischer Archäologie an der Universität Augsburg promoviert. Nach der Promotion war er Reisestipendiat des Deutschen Archäologischen Instituts und wissenschaftlicher Assistent für Klassische Archäologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 2012 unterrichtet er als Akademischer Rat Klassische Archäologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des antiken Portraits, der römischen Urbanistik (Pompeji) sowie von Bildern in römischer Keramik und Kleinkunst.

Keywords

Ancient history (97) || Archaeology (519) || Archaeology by period / region (436) || Architecture (165) || Architecture: residential buildings, domestic buildings (28) || History of architecture (48) || Italy (79) || c 1000 BCE to start of CE period (14) || römisch (32)