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San Salvatore in Spoleto
Studien zur spätantiken und frühmittelalterlichen Architektur Italiens
1998
17,0 x 24,0 cm, 472 S., 125 s/w Abb., 2 Falttafeln, Gebunden
ISBN: 9783895000782
17,0 x 24,0 cm, 472 S., 125 s/w Abb., 2 Falttafeln, Gebunden
62,00 €
ISBN: 9783895000782
Kurze Beschreibung
Kunstwerke ohne eigentliche Parallelen, Vorläufer oder Nachfolger haben die kunsthistorische Forschung immer ganz besonders irritiert. Im Falle von S. Salvatore in Spoleto hat die Unmöglichkeit, den Bau innerhalb der bekannten Typologien und Entwicklungsreihen zu verankern, zu einer geradezu absurd erscheinenden Bandbreite von Datierungsansätzen vom frühen 4. bis 12. Jahrhundert geführt.Eine wichtige Rolle spielt in dieser Hinsicht die Bauskulptur, die paradoxerweise durch ihre hohe künstlerische Qualität eine Datierung in die frühe Kaiserzeit nahelegt, ihre teilweise eindeutig christliche Motivik verbietet aber eine Entstehung vor dem Toleranzedikt von 313. Wie ist dieses Phänomen zu erklären? Antworten auf diese und andere Fragen können nur auf Basis einer soliden Bauanalyse mit Restaurierungsgeschichte gegeben werden, die in diesem Band vorgenommen wird.
Ausführliche Beschreibung
Kunstwerke ohne eigentliche Parallelen, Vorläufer oder Nachfolger haben die kunsthistorische Forschung immer ganz besonders irritiert. Im Falle von S. Salvatore in Spoleto hat die Unmöglichkeit, den Bau innerhalb der bekannten Typologien und Entwicklungsreihen zu verankern, zu einer geradezu absurd erscheinenden Bandbreite von Datierungsansätzen vom frühen 4. bis 12. Jahrhundert geführt.Eine wichtige Rolle spielt in dieser Hinsicht die Bauskulptur, die paradoxerweise durch ihre hohe künstlerische Qualität nach gängiger Auffassung eine Datierung in die frühe Kaiserzeit nahelegt, ihre teilweise eindeutig christliche Motivik aber eine Entstehung vor dem Toleranzedikt von 313 verbietet. Wie ist dieses Phänomen zu erklären? In welche „Renaissance“ klassischer Formen ist dieses Monument anzuordnen? Antworten auf diese Frage können nur auf der Basis einer soliden Bauanalyse mit Restaurierungsgeschichte gegeben werden, die in diesem Band vorgenommen wird.
Der Blick auf die Sakraltopographie in Spoleto in dem zur Debatte stehenden Zeitraum soll den lokalen bauhistorischen Kontext erhellen. Schließlich wird S. Salvatore mit italienischen Bauten des 6. bis 8. Jahrhunderts konfrontiert, deren äußere Gestalt zwar keineswegs mit derjenigen der Kirche S. Salvatore in Deckung zu bringen ist, die aber in der spezifischen Rezeption älterer Architektur- und Dekorationsformen sowie der Präsenz östlichen Formenguts zumindest auf einer strukturellen Ebene Parallelen zu dieser aufweist.
Rezensionen
„Ein letztes Mal faßt C. Jäggi die Ergebnisse ihrer ganzen Untersuchung in der Conclusio (VIII, S. 253-256) zusammen, die auch ins Italienische und ins Englische übersetzt ist. Es folgt ein Anhang (XI), der Dokumente der Baugeschichte von San Salvatore enthält (A Archivalien), eine detaillierte Untersuchung der Presbyterium-Stützen der Kirche (B Katalog der Presbyterium-Stützen in San Salvatore) und der schließlich die Graffiti, vor allem im Tempietto, auflistet (C Katalog der Graffiti). Sie legen noch einmal Zeugnis ab von der sorgfältigen Arbeitsweise der Verfasserin, die mit ihrer Dissertation einen wichtigen Beitrag geliefert hat auf dem Weg zur Erhellung der frühmittelalterlichen Architektur in Italien. Daß die eingangs aufgeworfenen Fragen im größeren Rahmen des langobardischen Kunstschaffens in Italien weiter vorangetrieben werden: dazu sollte diese Arbeit der zukünftigen Forschung Ansporn geben.“In: Zeitschrift für Antikes Christenum. 2000-2003/1. S. 139-146.
Reihentext
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.