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9783895006401

Gesammelt und bearbeitet von Harald Drös

Die Inschriften des Hohenlohekreises

2008
19,0 x 27,0 cm, 922 S., 14 s/w Strichzeichnungen, 4 Karten, 476 s/w Abb., 4 Tafeln mit Steinmetzzeichen, 4 Lagepläne, Leinen mit Schutzumschlag, 2 Bände im Schuber
129,00 €

ISBN: 9783895006401

Kurze Beschreibung

Der Band enthält in 906 Katalogartikeln die Inschriften des Hohenlohekreises vom 13. Jahrhundert bis 1650. Über ein Drittel der Inschriften wird hier erstmals veröffentlicht. Fast die Hälfte des Bestands machen die Inschriften des Totengedenkens aus, gefolgt von den Bau- und Hausinschriften und den Glockeninschriften.
Der seit dem Spätmittelalter bestimmende Einfluss der Grafen von Hohenlohe in diesem Raum spiegelt sich in der großen Zahl der von ihnen und von ihrer Dienerschaft veranlassten Inschriften in den Residenzstädten Neuenstein und Waldenburg und vor allem in Öhringen, dem gemeinsamen Besitz aller gräflichen Linien. Bedeutendster Standort mittelalterlicher Inschriften ist das Zisterzienserkloster Schöntal mit zahlreichen Abtsgrabplatten und mit einer eindrucksvollen Reihe von Grabmälern der von Berlichingen. Größere Inschriftenbestände finden sich ferner in Künzelsau und in den Städten Niedernhall, Krautheim, Ingelfingen und Forchtenberg sowie in den ehemaligen Ritterschaftsorten des Kreisgebiets.

Ausführliche Beschreibung

Der Band enthält die Inschriften des Hohenlohekreises von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Jahr 1650. Er umfaßt 906 Katalogartikel, in denen sowohl die im Original erhaltenen Inschriften als auch die nur noch kopial überlieferten Texte wiedergegeben werden. Letztere haben einen Anteil von rund 18 %. Deutlich über ein Drittel der Inschriften wird hier erstmals veröffentlicht.
Zahlenmäßig wichtigster Standort mittelalterlicher Inschriften ist das Zisterzienserkloster Schöntal mit zahlreichen Abtsgrabplatten und mit einer eindrucksvollen Reihe von Grabmälern der von Berlichingen, die hier bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts ihre Grablege hatten. Öhringen, seit dem ausgehenden Mittelalter gemeinsamer Besitz aller Linien der Grafen von Hohenlohe, hat insgesamt mit Abstand die meisten Inschriften aufzuweisen, die überwiegend im 16. und 17. Jahrhundert entstanden sind und von denen 79 auf die ehemalige Stiftskirche und 83 auf die Friedhofskapelle St. Anna entfallen. Die Grafen von Hohenlohe und ihre Dienerschaft sind auch vielfach epigraphisch dokumentiert in den Inschriften der hohenlohischen Residenzstädte Neuenstein und Waldenburg. Größere Inschriftenbestände finden sich ferner im Ganerbiat Künzelsau und in den Städten Niedernhall, Krautheim, Ingelfingen und Forchtenberg sowie in den Ritterschaftsorten Kocherstetten (von Stetten), Neunstetten (von Berlichingen) und Dörzbach (von Berlichingen, von Eyb).
Fast die Hälfte des Bestands machen die Inschriften des Totengedenkens aus, gefolgt von den Bau- und Hausinschriften – einschließlich bloßer Jahreszahlen – (fast 30 %) und den Glockeninschriften (10 %).
Im Katalog wird jedes Inschriftendenkmal beschrieben, die Texte werden kritisch ediert und gegebenenfalls übersetzt. Wo nötig, werden Schrift und Inhalt der Inschriften kommentiert. Die Einleitung des Bandes bietet eine Auswertung des gesamten Materials unter verschiedenen Gesichtspunkten. Das Hauptaugenmerk gilt dabei der Inschriftenpaläographie und der Herausarbeitung von Werkstattzusammenhängen. Ein umfangreicher Abbildungsteil dient der Veranschaulichung; 17 Register erschließen das Material.

Rezensionen

„Insgesamt sind „Die Inschriften des Hohenlohekreises“ für alle in der Region forschenden Genealogen und Heraldiker ein unerlässliches Nachschlagewerk, welches zudem spannende Hinweise auf materielle Zeugnisse unserer Vorfahren liefern kann und so für jede familienkundliche Arbeit eine wertvolle Bereichung darstellt.“

Markus Numberger

In: Jahrbuch des Vereins für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden e.V. 2010. S. 354-355.

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„Im Katalog ediert und kommentiert (H. Drös) die Inschriften und beschreibt jedes Inschriftendenkmal gleichermaßen ausführlich und perspektivreich.“

Von Hartmut Freytag

In: Germanistik. 50 (2009) Heft 3-4. S. 523-524.

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„Dem Bearbeiter sei Dank für ein weiteres opus magnum im Rahmen eines - wie man nun schon seit vielen Jahren erleben kann - besonders leistungsfähigen und entsprechend produktiven Editionsunternehmens. Seine scheinbar unerschöpfliche Schaffenskraft lässt wohl noch manches wertvolle Schriftinventar erwarten. Möge den deutschen Akademien der Atem nicht ausgehen, bevor die Heidelberger, Mainzer und anderen Epigraphiker ihr segensreiches und - wegen der vielfältigen Gefährdung des originalen Inschriftenbestandes - dringend erforderliches Werk zu einem guten Ende geführt haben!“

Von Kurt Andermann

In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 157 (2009) 118. S. 502-503.

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„Wie immer wird auch diese neue Publikation eingeleitet mit einem Überblick zur Geschichte des behandelten Raumes, zu den Herrschafts- und Besitzverhältnissen sowie der Entstehung des heutigen Kreises. Natürlich gehört zum Werk ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis. Und, wie immer, werden auch in diesem Band die edierten Inschriften und die Objekte, auf denen sie angebracht sind, durch zehn außerordentlich nützliche Register erschlossen, die sich in folgende Stichworte gliedern: Standorte, Personennamen, Ortsnamen und andere geographische Bezeichnungen, Wappen und Marken, Epitheta, Berufe, Stände, Titel, Verwandschaften, Initien, Formeln und besondere Wendungen, Texttypen und Inschriftenarten nach Sprachen, Inschriftenträger, Schriftarten und Sachregister.
Ein großartiger, beinahe 500 Fotos umfassender Abbildungsteil beschließt das stattliche Werk, das Appetit macht auf den nächsten Band.“

Von Sibylle Wrobbel

In: Schwäbische Heimat. 2009/4. S. 515-516.

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„Auf jeden Fall ist der Inschriftenband des Hohenlohekreises in wissenschaftlicher Hinsicht wieder ein großer Schritt nach vorn. Nicht nur, dass 350 Inschriften überhaupt das erste Mal ediert werden, auch bei den bereits publizierten Inschriften hat man endlich eine zuverlässige Edition. Die künftige Forschung wird auf der Grundlagenarbeit der „Inschriften des Hohenlohekreises“ aufbauen köänen und hoffentlich reichlich Gebrauch von dieser im Bewusstsein vieler Historiker immer noch marginalisierten Quellengattung machen.“

Von Gerhard Fritz

In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte. 68 (2009). S. 475-476.

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„Das hier vorzustellende Werk enthält die Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit aus dem Gebiet des Hohenlohekreises, der 1973 im Zuge der Gebietsreform durch Zusammenschluss der Landkreise Öhringen und Künzelsau mit Einschluss des früher zum Landkreis Buchen gehörenden Krautheim gebildet wurde. (...) Um so erfreulicher, dass die Inschriften dieses Teils der alten Diözese nunmehr in einem beeindruckenden, akribisch gearbeiteten Werk vorliegen. Schon angesichts des bloßen Umfangs des zweiteiligen Werks, das in seinem ersten Teil auf 826 Seiten nicht weniger als 903 Stücke verzeichnet, und die Größe des Terrains, das es zu beackern galt, verdient es höchste Anerkennung, das der Sammler und Bearbeiter seit den ersten Vorarbeiten und Recherchen im Frühjahr 2002 nach nur etwas mehr als sechs Jahren im Sommer 2008 eine druckreife Fassung dieses Inschriftenbandes vorlegen konnte.“

Von Heinrich Wagner

In: Würzburger Diözesan-Geschichtsblätter. 71 (2009). S. 295-296.

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„Inschriften auf Grabplatten, als Baunachrichten oder auf kirchlichen Ausstattungsstücken und Geräten sind auch heute noch wichtige Zeugen des zeitgenössischen Geschehens. Adel, Ritterschaft oder auch das im 16. Jahrhundert an Bedeutung gewinnende Bürgertum fanden hier die Möglichkeit, an wichtige Daten oder Errungenschaften zu erinnern. Die Forschungsstelle „Deutsche Inschriften“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften veröffentlichte Ende letzten Jahres ein Drittel der Inschriften aus dem Hohenlohekreis aus der Zeit vom 13. bis 16. Jahrhundert. Einen Schwerpunkt darunter bildet das Zisterzienserkloster Schöntal, in dem sich auch das Epitaph und die Grabplatte des berühmten Götz von Berlichingen befinden. Damit leistet die Forschungsstelle einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der leider nur allzu oft bedrohten Inschriftenträger.“

In: Momente. Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg. 1 (2009). S. 29.

Reihentext


Das Ziel des Projektes ist die Sammlung und Edition aller lateinischen und deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Das Sammelgebiet umfasst nach heutigem Stand Deutschland und Österreich sowie Südtirol. Die Ergebnisse der Sammlung werden in den DI-Bänden ediert. Ein Band beinhaltet entweder die Inschriften eines bzw. mehrerer Stadt- oder Landkreise oder die Inschriften einzelner Städte. Bei Städten mit besonders großem Inschriftenbestand werden Einzelkomplexe gesondert ediert. Aufgenommen werden sowohl die noch erhaltenen als auch die nur mehr kopial überlieferten Inschriften.

Das Projekt “Die Deutschen Inschriften” ist das bei Weitem älteste moderne Unternehmen zur Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften. Begründet wurde es vor über 75 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der wissenschaftlichen Akademien in Deutschland und Österreich auf Initiative des Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) unter wesentlicher Mitwirkung der Historiker Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien).

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