Titelsuche
Herausgeber: Helmbold-Doyé, Jana
Aline und ihre Kinder
Mumien aus dem römerzeitlichen Ägypten
2017
16,0 x 22,0 cm, 80 S., 54 farb. Abb., 60 s/w Abb., Broschur
ISBN: 9783954901937
zur E-Book Version
16,0 x 22,0 cm, 80 S., 54 farb. Abb., 60 s/w Abb., Broschur
15,90 €
ISBN: 9783954901937
zur E-Book Version
Kurze Beschreibung
Richard von Kaufmann entdeckte im März 1892 ein römerzeitliches Familiengrab im Gebiet Fayum (Ägypten), in dem acht Mumien zusammen mit wenigen Beigaben lagen. Zu einer von diesen gehört das weit bekannte Mumienporträt einer Frau namens Aline. Anhand neuer CT-Untersuchungen der Kindermumien werden aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert. Dabei werden die Mumien dieser wohlhabenden Familie nicht singulär betrachtet, sondern eingebunden in ihren historischen und regionalen Kontext. Ergänzt wird der Band durch zahlreiche neue fotografische Aufnahmen.Ausführliche Beschreibung
Richard von Kaufmann entdeckte im März 1892 ein römerzeitliches Familiengrab im Gebiet des Fayum (Ägypten), in dem acht Mumien zusammen mit wenigen Beigaben lagen. Es handelt sich um einen Zufallsfund eines Berliner Sammlers, der sich vor allem den Gemälden des XIV. bis XVI. Jahrhunderts verschrieben hatte. In dem ersten Teil werden Hintergründe zu seiner Person und den persönlichen Verbindungen zu den Königlich Preußischen Museen Berlin beleuchtet, die teilweise sein Interesse an den Antiken erklären. Die Wahl Richard von Kaufmanns fiel nicht zufällig auf den Ort Hawara. Wenige Jahre zuvor hatten die Funde dieses Platzes für Furore gesorgt, denn der englische Archäologe William Flinders Petrie führte dort seit 1887 sehr ergiebige Ausgrabungen, unter anderem von römerzeitlichen Gräbern, durch. In diesen fand er aufwändig gewickelte Mumien mit Masken und - das war die Sensation schlechthin - auch mit Mumienporträts. Es handelt sich hierbei insgesamt betrachtet um einen Grabfund von immenser Bedeutung, denn zu einer von diesen Mumien gehört das weit bekannte Porträt einer Frau namens Aline. Dieses Tafelbild der Verstorbenen hat aus verschiedenen Gründen frühzeitig große Aufmerksamkeit erfahren. Es gehört zu einem der frühesten Mumienporträts, deren Malerei auf Textil aufgetragen ist. Daneben kann die Mumie mit einer Grabinschrift in Einklang gebracht werden, in der ihr Name, ihr Sterbealter von 35 Jahren und eine Datumsangabe genannt sind. Daran schloss sich eine anhaltende Diskussion um die Datierung des Grabes als solches an - insbesondere, was das Porträt der Aline angeht. Anhand neuer CT-Untersuchungen der drei Kindermumien werden an dieser Stelle aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert. Dabei werden die Mumien dieser wohlhabenden Familie nicht singulär betrachtet, sondern eingebunden in ihren historischen und regionalen Kontext. Hinzu kommt, dass durch neue Fragen und weiterführende Erkenntnisse das Grab mit seinen Funden in einem gänzlich neuen Licht erscheint, was eine Neubewertung des eigentlichen Status quo notwendig und lohnenswert macht. Ergänzt werden die kompensierten Ausführungen um zahlreiche Fotos, die bisher noch nie gezeigt wurden.Autoreninfo
Jana Helmbold-Doyé1991 -2001 : Studium an der FU und HU Berlin; Ägyptologie; Sudanarchäologie; Klassische Archäologie
2009: Promotion im Fach Ägyptologie an der HU Berlin: Ägypten und die antike Mittelmeerwelt - Die Gräber und Heiligtümer einer gräkoägyptischen Bevölkerung auf Pharos (Alexandria)"
2004-2010: Wissenschaftliche Mitarbeiterin in mehreren Forschungsprojekten: "Die römische Nekropole von Hermupolis - Tuna el-Gebel" (bis 31 .05.2005 HU Berlin, ab 01 .06.2005 Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim) ; SFB 586 "Differenz und Integration. Wechselwirkungen zwischen nomadischen und sesshaften Lebensformen in Zivilisationen der Alten Welt, Halle-Wittenberg/Leipzig"; innerhalb des Teilbereiches D2 mit Schwerpunkt Keramikbearbeitung (Aniba) ; Verbundprojekt "Virtuelle Archäologie" am DAI Berlin mit den Schwerpunkten: Datenbankrecherche und -aufbereitung sowie 3D-Modelling
2010-201 2: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsvorhabens "Das Gräberfeld S/SA in Aniba: Strukturen und Realitäten der ägyptischen Präsenz in Unternubien vom Mittleren Reich bis in die Dritte Zwischenzeit"
(HU Berlin/Universität Leipzig)
seit 2012: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ägyptischen Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin
2002-2017: Lehraufträge zu verschiedenen Themen an den Universitäten Berlin, Leipzig und Münster
2004-2017: wissenschaftliche Mitarbeiterin in mehreren Grabungsprojekten: Wadi Abu Dom Itinerary (WADI /Sudan) ; Projektleitung: Prof. Dr. A. Lohwasser (Universität Münster) ; Die römische Nekropole von Hermupolis - Tuna el-Gebel (Ägypten); Projektleitung: Dr. K. Lembke (jetzt: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover); Dokumentation des Grabes 2 Anfuschi (Alexandria) in Zusammenarbeit mit dem Centre d'Etudes Alexandrines (CEAlex) ; Qasr Ibrim (Ägypten), Egyptian Exploration Society London (EES) und Musawwarat es-Sufra (Sudan), HU Berlin Forschungsschwerpunkte: Griechisch-römisches Ägypten; Nubien; Keramik