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Decoding DA’ISH
An Analysis of Poetic Exemplars and Discursive Strategies of Domination in the Jihadist Milieu
Kurze Beschreibung
Warum verfassen Dschihadisten Gedichte und welche Rolle spielen diese Gedichte bei der Übertragung von dschihadistischen Ideologien? Decoding DĀʿISH betrachtet die Schnittstellen der literarischen, religiösen und politischen Aspekte im dschihadistischen Diskurs. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie der selbsternannte „Islamische Staat“ die arabische Sprache, die klassische arabische Ode, islamische Symbolik, Traditionen und Leitmythen verdreht und manipuliert, um politische Macht und gewalttätige Politik zu legitimieren. In der Arbeit wird die arabische Dichtung, die vom „Islamischen Staat“ verfasst wurde, im gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Kontext des heutigen Syriens und Irak analysiert. Auf der Grundlage arabischer Gedichte und Hymnen zeigt der Autor, dass das Verständnis der kulturellen Logik der Mobilisierung, der Identitätsstrukturen sowie der Glaubenssysteme dieser Gruppen unerlässlich für das Verständnis des Dschihadismus sind.Reihentext
Diese Reihe stellt innovative Arbeiten zu den nahöstlichen Literaturen in ihren verschiedenen Epochen und Gattungen vor. Sie versteht sich nicht ausschließlich als ein Forum für Orientwissenschaftler, sondern möchte auch Komparatisten, Literaturwissenschaftlern und einer interessierten Öffentlichkeit Einblicke in das breite Spektrum gegenwärtig produzierter und rezipierter Literatur des Nahen Ostens bieten.
Denn die Herausgeberinnen, Autorinnen und Autoren wollen den Titel der Reihe programmatisch verstanden wissen. Sie gehen von einem Begriff der Weltliteratur aus, der die orientalischen Literaturen nicht nur statisch einbegreift, sondern sie in ein Kulturregionen und Nationalsprachen übergreifendes Spannungsfeld stellt, dessen Dynamik erst im interdisziplinären Austausch erfasst werden kann. Sie gehen ferner davon aus, dass Literaturen in vielfacher Weise intertextuell geprägt sind, dass sie Lektüren verschiedenster vorausgehender Texte darstellen und daher erst in ihrem „lokalen historischen Kontext“ ihren Reiz als Ausdruck einer regional geprägten Ästhetik entfalten können. Die Reihe versucht so, einer neuen Sensibilität für mythische, archetypische, aber auch historische Subtexte in der nahöstlichen Literatur Bahn zu brechen, sie aber gleichzeitig als wichtigen Ausdruck einer globalen kulturellen Mobilität sichtbar zu machen.