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In Verbindung mit Ingrid Bennewitz und Freimut Löser Hg. von Jens Haustein und Dorothea Klein
Spielformen des Lyrischen im späten Mittelalter
Kurze Beschreibung
Die Beiträge dieses Sammelbandes werfen Schlaglichter auf die thematische und poetische Vielfalt lyrischen Sprechens im deutschen Spätmittelalter. Im Mittelpunkt stehen die produktive Auseinandersetzung mit Gattungs- und Diskurstraditionen, das Spiel mit Sprache, religiöser Semantik und ästhetischen Konventionen, Übergänge und Modulationen im Spiegel der Überlieferung, schließlich auch Formen der Selbstthematisierung und Inszenierung von Autorschaft.Ausführliche Beschreibung
Das späte Mittelalter hat Lyrik in erstaunlicher Vielfalt für verschiedene literarische Interessengruppen und gesellschaftliche Milieus hervorgebracht: das Liebes- oder Liederbuchlied, das Lied in der Nachfolge Neidharts sowie das Spruch- und das Meisterlied, dazu das historisch-politische und das geistliche Lied in deutscher Sprache, soweit es nicht elementarer Bestandteil des Sangspruchs und des Meistergesangs ist. Dieser – auf eine Tagung im November 2021 zurückgehende – Sammelband hat die ganze Bandbreite der Lyrik im späten Mittelalter im Blick und nicht nur die ‚großen‘ Autoren, die immer schon die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen haben. Mit ‚Spielformen‘ sind allerdings nicht in erster Linie die verschiedenen Liedtypen selbst gemeint, vielmehr die produktive Auseinandersetzung mit Gattungs- und Diskurstraditionen, das Spiel mit Sprache, religiöser Semantik und ästhetischen Konventionen, Übergänge und Modulationen im Spiegel der Überlieferung, schließlich auch Formen der Selbstthematisierung und Inszenierung von Autorschaft. Die Beiträge werfen damit Schlaglichter auf die thematische und poetische Vielfalt lyrischen Sprechens vom ausgehenden 13. bis ins 15. Jahrhundert.Autoreninfo
Univ.-Prof. Dr. Jens Haustein (Jg. 1956), Prof. i. R. der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Forschungsschwerpunkte: Lyrik des Hoch- und Spätmittelalters, geistliche Prosa, Lexikographie, Wissenschaftsgeschichte und Editionsphilologie.Univ.-Prof. Dr. Dorothea Klein (Jg. 1954), Prof. i. R. der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Schwerpunkte ihrer Forschung bilden die Lyrik (Minnesang, Spruchsang, Leich, Meisterlied), Anthropologie und Poetik mittelalterlicher Literatur, Text- und Überlieferungsgeschichte sowie Editionsphilologie.
Ingrid Bennewitz
Studium der Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie sowie Musik an der Universität Salzburg und der Hochschule Mozarteum und an der Universität Münster/Westf.; 1985 Promotion; 1993 Habilitation; Sommersemester 1994 Vertretung des Lehrstuhls für Deutsche Literatur des Mittelalters an der Universität Chemnitz-Zwickau; 1995 Ruf auf den Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters in Bamberg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Deutsche Literatur des 12. bis 16. Jahrhunderts, Überlieferung und Edition, ‚gender studies’ und Mittelalter-Rezeption.
Freimut Löser
Freimut Löser hat Germanistik und Anglistik studiert und neben diversen Tätigkeiten in der Germanistik auch in der amerikanischen Literaturwissenschaft unterrichtet. Nach Lehrtätigkeiten u.a. in Austin/Texas und SUNY/Albany und mehreren Lehrstuhlvertretungen wurde er 2003 auf den Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur der Universität Augsburg berufen, den er bis 2021 innehatte. Er ist Präsident der internationalen Meister-Eckhart-Gesellschaft, war lange Zeit zweiter Vorsitzender der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft und leitet seit 2020 die „Arbeitsstelle der Universität Augsburg für Bibelübersetzungen und religiöses Schrifttum des Mittelalters“ mit einem Akademieprojekt zur deutschen Bibel vor Luther. Forschungsschwerpunkte sind die geistliche Literatur (u.a. die sog. Deutsche Mystik und die deutsche Bibel), Sangspruch und Minnesang, Edition und Editionstheorie, Überlieferungsgeschichte und Handschriftenkunde.
Reihentext
Es ist das Anliegen dieser Buchreihe, in der Dissertationen, Habilitationsschriften, sonstige monographische Darstellungen und Sammelbände erscheinen werden, die Interdisziplinarität der modernen Mittelalterforschung noch mehr hervorzuheben und zu fördern als dies bisher der Fall ist. Angenommen werden Arbeiten aus allen Gebieten der Mediävistik, sofern der Aspekt der Interdisziplinarität darin betont wird, d.h. sofern sie die Grenzen eines einzelnen Faches zu überschreiten suchen.