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9783895002366

Auch, Eva-Maria

Öl und Wein am Kaukasus

Deutsche Forschungsreisende, Kolonisten und Unternehmer im vorrevolutionären Aserbaidschan

2001
24,0 x 31,0 cm, 232 S., 168 s/w Abb., 32 farb. Abb., zahlreiche Tabellen und Graphiken, Leinen mit Schutzumschlag
68,00 €

ISBN: 9783895002366

Kurze Beschreibung

Südkaukasien – unter diesem Begriff werden hier die drei Republiken Armenien, Aserbaidschan und Georgien als kulturhistorischer Raum zusammengefasst – gehört in diesem Zusammenhang zu den geographischen Regionen, die es verdienen, stärker in den Blickpunkt europäischen Interesses gerückt zu werden. Nicht nur, weil die Kaukasisch-Kaspische Region eine Vielzahl von natürlichen Reichtümern birgt und eine Korridorfunktion zu Asien einnehmen kann, sondern vor allem auch aufgrund der Tatsache, dass Tiflis und Baku vor einhundert Jahren bereits einmal zu den europäischen Wirtschafts- und Kulturzentren gehörten. Dieses Buch soll zur Öffnung des Blickes auf ein besonderes Kapitel russischer Kolonial- und aserbaidschanischer Nationalgeschichte beitragen.

Ausführliche Beschreibung

Südkaukasien – unter diesem Begriff werden hier die drei Republiken Armenien, Aserbaidschan und Georgien als kulturhistorischer Raum zusammengefasst – gehört zu den geographischen Regionen, die es verdienen, stärker in den Blickpunkt europäischen Interesses gerückt zu werden. Nicht nur, weil die Kaukasisch-Kaspische Region eine Vielzahl von natürlichen Reichtümern birgt und eine Korridorfunktion zu Asien einnehmen kann, sondern vor allem auch aufgrund der Tatsache, dass Tiflis und Baku vor einhundert Jahren bereits einmal zu den europäischen Wirtschafts- und Kulturzentren gehörten. Während Georgien mit seiner Hauptstadt Tiflis und Armenien mit Erivan und Eãmiadzin recht gut bekannt sind, wurde die größte und bevölkerungsreichste Republik Aserbaidschan bisher weitgehend nur durch die Erdölmetropole Baku oder den Berg-Karabach-Konflikt wahrgenommen. Nur wenige wissen um die reiche Natur und Geschichte des Landes, und kaum jemand in Deutschland kennt die vielschichtigen Traditionen deutsch-aserbaidschanischer Beziehungen.
Dieses Buch soll zur Öffnung des Blickes auf ein besonderes Kapitel russischer Kolonial- und aserbaidschanischer Nationalgeschichte beitragen.

Rezensionen

„Die vorliegende Monographie verliert bei aller Liebe zum Detail nie den Blick für die politischen und sozioökonomischen Auswirkungen, die die Präsenz deutscher Kolonisten und Unternehemer auf die einheimischen Gesellschaften hatte. Diese Fragestellung hat durchaus tagespolitischen Charakter in Aserbaidschan - einem Land, das nach Generationen von Fremdherrschaft nun seine nationale Eigenständigkeit betont und sich nach Jahrzehnten sozialistischer Planwirtschaft jetzt der Marktwirtschaft öffnet. (...)
Jedem, der an der vergleichsweise noch wenig aufgearbeiteten jüngeren Geschichte dieses muslimischen Landes interessiert ist, wird die vorliegenden Studie reichhaltiges Hintergrundwissen vermitteln können. Auch für Osteuropa-Historiker, die über die Grenzregionen des Zarenreiches oder dessen Kolonialpolitik arbeiten, liefert sie faktenreiches Anschauungsmaterial und stellt somit eine unverzichtbare Lektüre dar. Nicht zuletzt stellt die Anwesenheit deutscher Migranten im vorrevolutionären Aserbaidschan auch eine faszinierende Episode der deutschen Geschichte dar, die in dem vorliegenden Werk eine erste Würdigung erhalten hat.“

In: Zeitschrift der Morgenländischen Gesellschaft. 155 (2005) 1. S. 324-326.

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„Eva-Maria Auch ist mit dem vorliegenden Band ein großartiges Buch gelungen. Es bietet dem Leser einen umfassenden Blick in die Geschichte der Deutschen und ihrer Wirkungsfelder im vorrevolutionören Aserbaidschan, ja im gesamten Kaukasusgebiet. Die Autorin lässt vor den Augen der Leser nicht nur ein Kaleidoskop der materiellen Welt dieser europäisch-asiatischen Begegnungs- und Diffusionszone entstehen, sie schildert sie auch vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Zarenreichs. Die Deutschen - russländische wie reichsdeutsche - stellten unter der Gesamtbevölkerung des kolonialen Kaukasiens zwar nur eine relativ kleine Gruppe dar, haben aber in vielen Bereichen Akzente gesetzt, in einigen auch eine führende Rolle gespielt. Sie haben so zur materiellen wie zur gesellschaftlichen Modernisierung der Region beigetragen, sehr häufig auch als Kooperation oder Rerpäsentanten russischer wie ausländischer Partner. Damit wird aber auch deutlich, wie sehr das Russische Reich und seine kaukasische Provinz damals ein Teil der europäischen Welt, ihrer ökonomischen und kulturellen Zusammenhänge waren. Das Buch hilft, diese neu zu entdecken, zumal es auch sehr leserfreundlich gestaltet und äußerst ansprechend gemacht ist. (...) Neben Karten, Grafiken, Tabellen und Überblickstafeln, die den Text auflockern und ergänzen, illustrieren zahlreiche - darunter viele farbige - Fotografien und Faksimile-Abbildungen diesen Prachtband, den man auch einfach als Bildband mit Gewinn betrachten kann. Ihm ist eine zahlreiche Leserschaft zu wünschen.“

In: Nordost-Archiv. N.F. XII (2003). S. 352-358.

Autoreninfo

Dr. Eva-Maria Auch ist Privatdozentin am Seminar für Osteuropäische Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn, Dr. h. c. der Western University, Baku, Honoararbotschaftsrätin für wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit der aserbaidschanischen Botschaft in Deutschland. Sie bearbeitet derzeit ein von der Gerda-Henkel-Stiftung gefördertes Projekt zum Thema „Bürgerlich-muslimische Eliten in Südkaukasien/Aserbaidschan: Herausbildung, Aktionsfelder und Vernichtung zwischen sozialer Modernisierung und politischer Umwälzung (1880-1940)” und legte bereits zahlreiche Arbeiten zur neueren und neuesten Geschichte Aserbaidschans vor. Eva-Maria Auch ist Mitherausgeberin der Reihe „Kaukasienstudien - Caucasian Studies“, die im Reichert Verlag erscheint.

Schlagworte

Armenien (25) || Aserbaidschan (17) || Geographie (512) || Georgien (39) || Kolonie || Neuere Geschichte (16) || Osteuropa (240) || Regionale Geographie (37) || Wirtschaftsentwicklung