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Das »Solsequium« des Hugo von Trimberg
Eine kritische Edition
2002
17,0 x 24,0 cm, 388 S., 1 s/w Abb., Leinen
ISBN: 9783895002731
17,0 x 24,0 cm, 388 S., 1 s/w Abb., Leinen
49,00 €
ISBN: 9783895002731
Kurze Beschreibung
Die vorliegende Arbeit bietet erstmals eine Gesamtausgabe des „Solsequium“, einer lateinischen Exempelsammlung, die Hugo von Trimberg (um 1230/40 bis nach 1313) um 1284 verfasste. Die Edition soll dazu verhelfen, das Bild vom lateinischen Schaffen des Bamberger Schulmeisters zu schärfen, der bislang vor allem der Germanistik als Autor des ‘Renner’ bekannt ist. Darüber hinaus soll seine Position innerhalb der in dieser Zeit in voller Blüte stehenden, insbesondere von den Bedürfnissen der Bettelorden geprägten Gattung der Exempelsammlungen näher bestimmt werden.Ausführliche Beschreibung
Hugo von Trimberg (um 1230/40-nach 1313), der germanistischen Forschung als Verfasser des ‘Renner’, der „größte(n) didaktische(n) Dichtung des deutschen Mittelalters“ (Bernhard Schemmel), vertraut, ist auch als Autor lateinischer Werke hervorgetreten. So verfasste der „rector scholarum“ an der Bamberger Stiftsschule St. Gangolf um 1284 eine lateinische Exempelsammlung. Sein Werk, dem er den programmatischen Titel ‘Solsequium’ gab, verstand er als eine Materialsammlung mit literarischem Anspruch für den Prediger, aber auch als unterhaltsam - erbauliche Lektüre für den wissensdurstigen Leser. Hugo von Trimberg reiht sich damit ein in die große, vor allem im Westen Europas zu dieser Zeit in voller Blüte stehende Gattung der Exempelsammlungen, deren Verfasser vor allem aus den Kreisen der Bettelorden stammen und sich mit Namen wie Etienne de Bourbon, Humbert von Romans, Johannes Gobius Iunior und anderen mehr verbinden.Das vorliegende Buch bietet erstmals eine historisch - kritische Edition des gesamten ‘Solsequium’ - Textes auf der Basis von zum großen Teil bislang unbekannten Überlieferungsträgern. Es möchte dazu beitragen, die besondere Stellung aufzuzeigen, die Hugo von Trimberg innerhalb der Gattung der Exempelliteratur zukommt. Acht ausführliche Register dienen der Erschließung des Werkes.
Rezensionen
„Der große Nutzen der Ausgabe für die vergleichende Erzählforschung ist also offensichtlich und wird noch durch das Motivregister erhöht. Zur weiteren gattungstheoretischen Diskussion kann das Sachregister anregen. Der Wert für die mittellateinische Philologie liegt zuerst einmal natürlich in der Erweiterung ihres Repertoires um einen zuverlässig edierten Text, dem sich die Eigenheiten der lateinischen Sprache um 1300 im deutschen Sprachraum zweifelsfrei und exemplarisch entnehmen lassen.“In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. 133 (2004) 4. S. 519-524.
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„Auf dieser gegenüber der Ausgabe E. Seemanns deutlich verbesserten Basis entstand eine gediegene Edition, die mit zwangsläufig üppigem kritischem Apparat, aber kurz gehaltenen Angaben zu den Vorlagen ausgestattet ist und durch sieben Register für vielfältige Leserinteressen aufgeschlossen wird.“
In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. 60 (2004) 1. S. 330-331.
Autoreninfo
Angelika Strauß studierte seit 1983 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen die Hauptfächer Latein und Geschichte. 1988/89 legte sie in beiden Fächern das Staatsexamen ab.Von 1990 bis 1994 war sie an der Katholischen Universität Eichstätt als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 226 (Wissensorganisierende und wissensvermittelnde Literatur im Mittelalter) beschäftigt.
Seit Oktober 1994 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo sie am im Sommer 1998 mit der vorliegenden Arbeit zum Dr. phil. promoviert wurde.
Zur Zeit arbeitet sie an einer Monographie über das historiographische Oeuvre des Enea Silvio Piccolomini (Pius II.).