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Sukzession und Gegenwart
Zu theoretischen Äußerungen über bildende Künste und Musik von Basileios bis Hrabanus Maurus
1997
17,0 x 24,0 cm, 392 S., 24 s/w Abb., Gebunden
ISBN: 9783882269543
17,0 x 24,0 cm, 392 S., 24 s/w Abb., Gebunden
42,00 €
ISBN: 9783882269543
Kurze Beschreibung
Dieser Band untersucht kunsttheoretische Äußerungen griechischer und lateinischer Autoren aus der Zeit des späten vierten Jahrhunderts bis zum Ende des byzantinischen Bilderstreits, Mitte des neunten Jahrhunderts. Zu den diskutierten Autoren gehören Augustinus und Papst Gregor I. Im griechischen Bereich erlangten zwar die Beiträge des Basileios von Caesarea gleichfalls große Autorität, aber eine zusammenhängende Kunsttheorie wurde erst in Verbindung mit dem Bilderstreit entwickelt. Dies geschah weniger durch das zweite Konzil von Nikaia 787 oder durch Theodoros Studites, deren Bedeutung meist im Vordergrund steht, als vielmehr durch Johannes von Damaskus und den Patriarchen Nikephoros.Am Ende steht die Erkenntnis, dass der Bilderstreit des 8. und 9. Jahrhunderts sowohl im Osten als auch im Westen nicht primär auf politischen, sozialen oder sonstigen materiellen Ursachen beruhte, sondern sich als eine Ausdrucksform geistiger und weltanschaulicher Differenzen erklären lässt.
Ausführliche Beschreibung
Untersucht werden in diesem Band die kunsttheoretischen Äußerungen griechischer und lateinischer Autoren aus der Zeit des späten vierten Jahrhunderts bis zum Ende des byzantinischen Bilderstreits, Mitte des neunten Jahrhunderts.Im lateinischen Bereich sind wesentliche Positionen zu Zweck und Beurteilung von Kunst sehr früh entwickelt worden und zielten vor allem auf eine Unterordnung unter theologisch-didaktische Erfordernisse ab. Vorab ist hier Augustinus zu nennen, der auf lange Sicht zu einer entscheidenden Modifikation der ganz von der Antike abhängigen Kompendien wie der von Boethius, Cassiodor, Isidor verhalf. Daneben trat die Autorität des Papstes Gregor I. In den „Libri Carolini“ und auf dem Pariser Konzil von 825 wurde daraus gleichsam die Summe gezogen. Im griechischen Bereich wurde zwar Beiträgen etwa des Basileios von Caesarea gleichfalls große Autorität eingeräumt, aber eine relativ zusammenhängende Kunsttheorie wurde erst in Verbindung mit dem Bilderstreit entwickelt. Dies geschah weniger durch das zweite Konzil von Nikaia 787 oder durch Theodoros Studites, deren Bedeutung meist in den Vordergrund gestellt wird, als vielmehr durch Johannes von Damaskus und den Patriarchen Nikephoros.
Auch im byzantinischen Kulturraum wurde die Kunstproduktion zwar funktionalisiert, aber der darstellende Wert von Kunst wurde insgesamt ernster genommen.
Es wird die These weiter ausgeführt, daß der Bilderstreit des 8. und 9. Jahrhunderts sowohl im Osten wie auch im Westen nicht primär auf politischen, sozialen oder sonstigen materiellen Ursachen beruhte, sondern sich als eine Ausdrucksform geistiger und weltanschaulicher Differenzen erklären läßt.
Mit der interdisziplinären Untersuchung zu diesem Thema, das bisher von der Forschung weitgehend vernachlässigt wurde, soll ein tieferes Verständnis der Kunst vergangener Zeit erreicht werden, indem ihre theoretischen Grundlagen, Definitionen und damaligen Funktionen genauer betrachtet werden. Ausführliche Zitate und Übersetzungen sowie ein Register erschließen das Material.
Reihentext
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.