Titelsuche
Deckers, Johannes G.; Koch, Guntram
Konstantinopel
Kleinasien − Thracia. Syria. Palaestina − Arabia
2018
21,0 x 29,7 cm, 292 S., 16 farb. Abb., 488 s/w Abb., 110 Tafeln, Gebunden
ISBN: 9783954903405
21,0 x 29,7 cm, 292 S., 16 farb. Abb., 488 s/w Abb., 110 Tafeln, Gebunden
78,00 €
ISBN: 9783954903405
Kurze Beschreibung
Die Sarkophage sind eine Gattung von Monumenten, die zum Kernbereich sowohl der römisch-kaiserzeitlichen als auch der spätantiken und frühbyzantinischen Kunst- und Kulturgeschichte gehört. In diesem Band des Repertoriums der christlich-antiken Sarkophage werden erstmals die Exemplare aus Konstantinopel, der Hauptstadt des oströmischen Reiches, ferner jene aus Kleinasien sowie aus den Provinzen Syria, Palaestina und Arabia in einem Katalog zusammengeführt und in Beschreibungen samt zahlreichen Abbildungen vorgelegt. Zu den einzelnen Gruppen gibt es einführende Texte, die das Material in einen größeren Zusammenhang stellen.Ausführliche Beschreibung
Eines der zentralen Projekte des Deutschen Archäologischen Instituts ist die Dokumentation der reliefgeschmückten christlich-antiken Sarkophage. Die Publikation ist auf fünf Bände angelegt. Der hier vorliegende Band gilt dem ostmediterranen Bereich, wobei nicht nur die Produkte der Konstantinopler Werkstätten, sondern erstmals auch jene aus Kleinasien – Thracia sowie aus den Provinzen Syria, Palaestina und Arabia erfasst werden. Neben den länger bekannten konnte auch eine erhebliche Zahl von neu gefundenen, bisher oft nur unzureichend publizierten Stücken aufgenommen werden. Die Beschreibungen sind durch eine große Zahl meist neu angefertigter, z. T. farbiger Fotos ergänzt. Einführende Texte fassen den Wissenstand zusammen und umreißen die charakteristischen und problematischen Aspekte. Schließlich dokumentiert dieser Band auch verschollene oder in jüngerer Zeit zerstörte Stücke. Diese Grundlagenpublikation gilt einer Gattung von Monumenten, die zum Kernbereich der spätantiken und frühbyzantinischen Kunst- und Kulturgeschichte gehört. Eine vergleichbar umfassende und genaue Bestandsaufnahme liegt bisher nicht vor. Diese bietet eine breite und solide Basis für weiterführende Forschungen. So lassen sich jetzt solche Fragen neu angehen, wie jene, ob Konstantinopel stadtrömische Traditionen weiterführte und wenn ja, in welcher Weise diese dort eigenständig modifiziert wurden, oder ob sich hier auch eigene Formen und Darstellungsthemen entwickelten. Das gilt auch für die Beantwortung der Frage, ob der ostmediterrane Bereich von den Konstantinopler Werkstätten in ähnlich intensiver Weise beeinflusst wurde, wie der westmediterrane von Rom.Rezensionen
Der fünfte Band komplettiert das vor einemhalben Jahrhundert begonnene Repertorium
der christlich-antiken Sarkophage und erfasst
erstmals auch den östlichen Mittelmeerraum,
der bislang in der Sarkophag-Forschung relativ
wenig Berücksichtigung gefunden hat.
(...)
So lässt der durch das Repertorium geschaffene
anschauliche Überblick erkennen, wie
stark sich Form und Nutzung von Sarkophagen
unterscheiden konnten, von Region zu
Region, aber auch von Provinz zu Provinz
und selbst zwischen Orten derselben Provinz.
Die Gründe für die eine oder andere Gestalt
und Aufstellung liegen häufig noch im Dunkeln,
und das Repertorium ist dazu geeignet,
neue Forschungsprojekte mit einer größeren
Tiefenschärfe anzustoßen, um insbesondere
die provinziellen Sarkophage und ihre Nutzung
genauer zu beschreiben und besser zu
verstehen. Es ist verlockend sich vorzustellen,
dass solche Forschungen eines Tages zu einer
vervollständigten Neuauflage des Repertoriums
führen könnten, dann möglicherweise
als digitale und vollfarbige Datenbank und
einschließlich der bislang ausgesparten mittelbyzantinischen
Sarkophage, die sich nicht
prinzipiell von den frühbyzantinischen unterscheiden.
Als Buch erreicht der vorliegende
Band Perfektion, was nicht zuletzt der Redaktion
und Bildbearbeitung durch das Deutsche
Archäologische Institut geschuldet ist. Die
Komplettierung des Repertoriums ist auch
ein Erfolg dieser Institution und der von ihr
ermöglichten langfristigen Forschung.
Von: Philipp Niewöhner
In: Jahrbuch für Antike und Christentum 61, 2018, S. 292-294
Autoreninfo
Johannes G. DeckersStudium der Klassischen Archäologie, der Allgemeinen Kunstgeschichte und der Christlichen Archäologie an der Albrecht-Ludwig-Universität Freiburg. 1973 dort Promotion in Christlicher Archäologie. 1974-1983 Ausgrabungsleiter in der Abteilung Bodendenkmalpflege der Stadt Köln. 1975-1980 Lehrauftrag für Christliche Archäologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1976-1994 Dokumentation römischer Katakombenmalerei. 1977-1978 Dokumentation der Wandmalereien im Kaiserkultraum des Ammon-Tempels in Luxor. 1983-1987 Referent für Christliche Archäologie am Deutschen Archäologischen Institut Rom. Dokumentation der christlich-antiken Sarkophage Konstantinopels. 1985-1989 Leiter der Ausgrabung im Hof der Cancelleria in Rom. 1987-2005 Professor für spätantike Archäologie und byzantinische Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Guntram Koch
1962-1969 Studium der Klassischen Archäologie, Christlichen Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte, Lateinischen und Griechischen Philologie in Göttingen und Athen. 1970 Promotion in Klassischer Archäologie. 1970-1981 wissenschaftlicher Assistent an der Christlich Archäologischen Abteilung der Universität Göttingen. 1977 Habilitation für Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte. 1981-2006 Professor für Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an der Philipps-Universität Marburg. Dr. h.c. der Philosophischen Fakultät der Aristoteles Universität Thessaloniki; auswärtiges Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften; Ehrenmitglied der Christlich Archäologischen Gesellschaft Athen
Interessensgebiete: Skulptur der Römischen Kaiserzeit und der Spätantike, besonders Sarkophage und Grabdenkmäler; frühchristliche und byzantinische Architektur