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Bearbeitet von Katharina Kagerer Unter Benutzung der Vorarbeiten von Inga Finck
Die Inschriften des Landkreises Schaumburg
2018
19,0 x 27,0 cm, 1032 S., 266 s/w Abb., 72 farb. Abb., 104 Tafeln, 1 Karte, Leinen mit Schutzumschlag, 2 Bände
ISBN: 9783954902507
19,0 x 27,0 cm, 1032 S., 266 s/w Abb., 72 farb. Abb., 104 Tafeln, 1 Karte, Leinen mit Schutzumschlag, 2 Bände
99,00 €
ISBN: 9783954902507
Kurze Beschreibung
Der Band enthält die kommentierte Edition von 664 Inschriften sowie 76 Jahreszahlen und Initialen auf Objekten aus der Zeit vom 12. Jahrhundert bis zum Jahr 1650. Der Landkreis Schaumburg bietet eine überaus reiche Inschriftenüberlieferung, die einem ausgeprägten Geschichtsbewusstsein in dem lange Zeit eigenständigen Territorium zu verdanken ist. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf der Inschriftenproduktion im Umfeld der schaumburgischen Residenzen (Stadthagen, Bückeburg) und des Landadels (Familien von Münchhausen, von Zerssen u.a.), aber auch Bürger kommen in den zahlreichen Hausinschriften (v.a. in Stadthagen und Rinteln) zu Wort. Die Inschriften in den Dorfkirchen sowie in den Stiften Möllenbeck und Obernkirchen bieten wertvolle Zeugnisse unter anderem dafür, wie sich die Reformation in der Region etabliert hat. Erstmals werden die in jüngster Zeit freigelegten Wandmalereien des Stifts Möllenbeck vollständig publiziert.Ausführliche Beschreibung
Der zweiteilige Band umfasst die kommentierte Edition von 664 Inschriften des Landkreises Schaumburg aus der Zeit vom 12. Jahrhundert bis zum Jahr 1650. Weitere 76 Kurzinschriften sind in einem Anhang erfasst. Aufgenommen sind nicht nur die im Original erhaltenen Texte, sondern auch diejenigen Inschriften, die nur noch in älteren Abschriften oder Abbildungen vorliegen.Der Landkreis Schaumburg bietet eine überaus reiche Inschriftenüberlieferung vor allem aus der Zeit der Renaissance. Viele dieser Inschriften entstanden im Umfeld der Residenzen der Grafen von Holstein-Schaumburg in Stadthagen und Bückeburg. Neben dem Territorialherrn entfaltete aber auch der landsässige niedere Adel (Familien von Münchhausen, von Zerssen, von Landsberg u. a.) eine rege Bau- und Stiftungstätigkeit, die durch entsprechende Inschriften dokumentiert ist. Hausinschriften an den Fachwerkbauten, vor allem in Stadthagen und Rinteln, zeigen, wie sich die Angehörigen des Bürgertums nach außen darstellen wollten. Die Inschriften in den Kirchen bieten unter anderem wertvolle Zeugnisse dafür, wie sich die Reformation in der Region etabliert hat. Vor allem aber ist aus den Kirchen sowie den Stiften Möllenbeck und Obernkirchen eine Vielzahl von Grabdenkmälern überliefert, durch die die führenden Gesellschaftsschichten der Zeit greifbar werden.
Der erste Teil der vorliegenden Ausgabe enthält die Einleitung, die den Inschriftenbestand in Beziehung zur Geschichte des Landkreises setzt und die Inschriften unter verschiedenen Aspekten auswertet, ferner das Literaturverzeichnis, die Register und die Abbildungen. Der zweite Teil umfasst den Katalogteil mit der kommentierten Edition der Inschriften. Die chronologisch geordneten Katalogartikel bieten eine Wiedergabe der Texte unter Auflösung der Abkürzungen. Lateinische und niederdeutsche Texte werden übersetzt. Eine Beschreibung des jeweiligen Inschriftenträgers vermittelt einen Eindruck von dem Zusammenhang, in dem die Inschriften stehen. Die Kommentare beinhalten unter anderem biographische Angaben zu den in den Inschriften genannten Personen, Angaben zu den Entstehungsumständen des Inschriftenträgers und zu den daran beteiligten Künstlern und Handwerkern, Hinweise zu Text- und Bildvorlagen sowie eine schriftgeschichtliche Einordnung. Die Anhänge enthalten Kurzinschriften (Jahreszahlen, Initialen und Kreuztituli) sowie Hausmarken und Meisterzeichen.
Der Band stellt somit reichhaltiges und vielschichtiges Quellenmaterial für die lokal- und regionalgeschichtlichen Forschung, aber auch für übergreifende Fragestellungen der Frömmigkeits-, Bildungs- und Mentalitätsgeschichte, für kunstgeschichtliche und philologische Untersuchungen z. B. zur Lexik des Niederdeutschen bereit.
Reihentext
Das Ziel des Projektes ist die Sammlung und Edition aller lateinischen und deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Das Sammelgebiet umfasst nach heutigem Stand Deutschland und Österreich sowie Südtirol. Die Ergebnisse der Sammlung werden in den DI-Bänden ediert. Ein Band beinhaltet entweder die Inschriften eines bzw. mehrerer Stadt- oder Landkreise oder die Inschriften einzelner Städte. Bei Städten mit besonders großem Inschriftenbestand werden Einzelkomplexe gesondert ediert. Aufgenommen werden sowohl die noch erhaltenen als auch die nur mehr kopial überlieferten Inschriften.
Das Projekt “Die Deutschen Inschriften” ist das bei Weitem älteste moderne Unternehmen zur Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften. Begründet wurde es vor über 75 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der wissenschaftlichen Akademien in Deutschland und Österreich auf Initiative des Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) unter wesentlicher Mitwirkung der Historiker Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien).