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L’histoire en lignes et en rondelles
Les figures du temps chrétien au Moyen Âge
2015
17,0 x 24,0 cm, 84 S., 1 s/w Abb., 45 farb. Abb., Gebunden
ISBN: 9783954900398
17,0 x 24,0 cm, 84 S., 1 s/w Abb., 45 farb. Abb., Gebunden
29,95 €
ISBN: 9783954900398
Kurze Beschreibung
Diagramme sind keine statischen Figuren, sondern im doppelten Sinne dynamische Konfigurationen: durch die Beziehungen, die sie zwischen den Informationen herstellen, die sie bereitstellen und durch die Reihenbildung von mehreren Diagrammen innerhalb jedes textuellen oder ikonischen Werkes. Anders gesagt, präsentieren sie einen Rhythmus oder besser noch, sie schaffen einen visuellen Rhythmus, der sich wiederum auf kosmische, biologische, musikalische, rituelle oder soziale Rhythmen bezieht. Die Publikation möchte, in dem sie ausgehend von der modernen Auffassung von sozialen Rhythmen theoretisch den Begriff des Rhythmus im Mittelalter vertieft, unser Verständnis der Diagramme und ihrer Funktion in der mittelalterlichen Kultur bereichern.Ausführliche Beschreibung
Die Frage nach der Zeit steht im Zentrum der Definition von Geschichte als Geisteswissenschaft. Aber was bedeutet die Zeit für einen Historiker? Die Zeit ist der zwangsläufige Träger von evolutionären Phänomenen, die der Historiker untersucht und zu erklären versucht, die er aber viel seltener selbst zum Objekt seiner Reflexionen macht. Und wenn doch, dann fragt er sich: Was ist Zeit? Was die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft? Die Dauer, das Ereignis, das Datum, das Jahrhundert? Wie ist das Verhältnis zwischen der Zeit der Geschichte und der Zeit der Erinnerung?Die historische Dimension des Ganzen: Was sind die Konzeptionen und die Repräsentationsweisen der Zeit in den vergangenen Gesellschaften? Wie haben die Menschen die Zeit in den vorausgegangenen Zivilisationen gemessen? In welchen zeitlichen Massstäben haben sie ihre täglichen Aktivitäten rhythmisiert? Wir leben heute in einer globalisierten Zeit, mit einer universellen Uhrzeit, gemessen mit den gleichen atomaren Techniken, die immer genauer werden, wohingegen früher der Bereich der Ausdehnung der Zeiterfassung und der Kalender die räumlichen Grenzen eines einzelnen Volkes, einer Kultur, eines Königreiches nicht überschritten haben. Die Fragen bezüglich der Zeit sind in unserer heutigen Gesellschaft entscheidend. Deshalb ist es umso wichtiger, sie in einer Geschichte zu verorten, die sich aufmerksam den technischen Veränderungen der Zeitmessung, den Konzepten und jeglichen erdachten und abgebildeten Zeit-Formen in der Vergangenheit widmet. Dazu möchte die vorliegende Publikation mit einer Analyse der mittelalterlichen Darstellungsweisen von Zeit einen Beitrag liefern.
Rezensionen
„Der Band bietet Studierenden und Interessierten einen kompakten Überblick über die Vorstellungen vonVon: Anja Rathmann-Lutz
In: Mittellateinisches Jahrbuch (Sonderdruck), Band 52 (2017) 2, S. 314-316.
Autoreninfo
Jean-Claude Schmitt (*1946) ist Directeur d’études an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris und leitet den Groupe d’anthropologie historiques de l’Occident Médiéval (GAHOM). Seine Bücher wurden in zahlreiche europäische Sprachen und regelmässig auch ins Japanische übersetzt. Zahlreiche Ehrungen.Reihentext
Die Schriftenreihe umfasst die jährlich zur Eröffnung der renommierten mediävistischen „Wolfgang-Stammler-Gastprofessur“ gehaltenen Vorträge, vielfach in stark erweiterter Form und immer mit einer vollständigen Bibliographie des jeweiligen Inhabers. Alle Bände sind einem interdisziplinären Mittelalterbild verpflichtet und repräsentativ für den spezifischen Beitrag ihrer Verfasser zur aktuellen Mediävistik.