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Erzählte Tradition
Historische und literarische Figuren im Werk von Zakariya Tamir. Eine narratologische Analyse
2006
17,0 x 24,0 cm, 208 S., Gebunden
ISBN: 9783895004612
17,0 x 24,0 cm, 208 S., Gebunden
29,00 €
ISBN: 9783895004612
Kurze Beschreibung
Zakariya Tamir gilt als einer der innovativsten Autoren der zeitgenössischen arabischen Literatur. Ein Charakteristikum seiner Erzählungen ist, dass sie in mannigfacher Weise eigene historische und literarische Traditionen aufgreifen und neu erzählen: Tamir arbeitet - und spielt - in seinen Texten mit Stoffen, literarischen Modellen, mit Konventionen, Überlieferungen und Überlieferungsfiktionen. Es ist dieses Arbeiten mit Tradition, das diese Studie durch eine narratologische und intertextuelle Analyse untersucht. Sie zeigt, wie Tamir Tradition erzählt und wie er damit, durch den narrativen Akt, den Traditionsbegriff neu stiftet.Ausführliche Beschreibung
Das Werk Zakariya Tamirs gilt als eines der innovativsten der zeitgenössischen arabischen Literatur. Eines der Charakteristika dieses Werkes ist, dass es in mannigfacher Weise die eigenen historischen und literarischen ‚Traditionen’ thematisiert und neu erzählt.Es ist dieses Erzählen von ‚Tradition’, das diese Arbeit anhand einer detaillierten narratologischen und intertextuellen Analyse von Erzählungen, in denen Figuren aus der Geschichte und der Literatur des Nahen Ostens auftreten, untersucht.
Die Studie legt dar, wie das Erzählen dieser Figuren durch das ästhetische Prinzip des Grotesken organisiert ist, und dass das Groteske in diesen Erzählungen nicht nur einer satirischen Wirkungsabsicht dient, sondern auch zu einem Aufbrechen von konventionierten Narrationen und Bedeutungen und letztlich zu einer Transformation dieser Figuren führt.
Mit dem Grotesken als einem ästhetischen Prinzip, das sowohl die erzählte Welt von Tamirs Texten, wie auch deren Erzähltechnik bestimmt, kann diese Studie ein umfassendes Modell zur Analyse eines der massgeblichen Erzählwerke der modernen arabischen Literatur formulieren.
Reihentext
Diese Reihe stellt innovative Arbeiten zu den nahöstlichen Literaturen in ihren verschiedenen Epochen und Gattungen vor. Sie versteht sich nicht ausschließlich als ein Forum für Orientwissenschaftler, sondern möchte auch Komparatisten, Literaturwissenschaftlern und einer interessierten Öffentlichkeit Einblicke in das breite Spektrum gegenwärtig produzierter und rezipierter Literatur des Nahen Ostens bieten.
Denn die Herausgeberinnen, Autorinnen und Autoren wollen den Titel der Reihe programmatisch verstanden wissen. Sie gehen von einem Begriff der Weltliteratur aus, der die orientalischen Literaturen nicht nur statisch einbegreift, sondern sie in ein Kulturregionen und Nationalsprachen übergreifendes Spannungsfeld stellt, dessen Dynamik erst im interdisziplinären Austausch erfasst werden kann. Sie gehen ferner davon aus, dass Literaturen in vielfacher Weise intertextuell geprägt sind, dass sie Lektüren verschiedenster vorausgehender Texte darstellen und daher erst in ihrem „lokalen historischen Kontext“ ihren Reiz als Ausdruck einer regional geprägten Ästhetik entfalten können. Die Reihe versucht so, einer neuen Sensibilität für mythische, archetypische, aber auch historische Subtexte in der nahöstlichen Literatur Bahn zu brechen, sie aber gleichzeitig als wichtigen Ausdruck einer globalen kulturellen Mobilität sichtbar zu machen.