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Skythika in Transkaukasien
Reiternomadische Sachkultur im archäologischen Fundkontext
2008
17.0 x 24.0 cm, 342 p., 115 illustrations b/w, 4 maps, 5 tables b/w, inkl. Tafelteil mit 5 Tabellen, 4 Karten und 115 s/w-Abb., hardback
ISBN: 9783895006340
17.0 x 24.0 cm, 342 p., 115 illustrations b/w, 4 maps, 5 tables b/w, inkl. Tafelteil mit 5 Tabellen, 4 Karten und 115 s/w-Abb., hardback
78,00 €
ISBN: 9783895006340
Short Description
This volume deals with so called scythoid finds in Transcaucasia usually interpreted as traces of nomadic invasions. On contrary, the analysis of the archaeological material shows a several use of scythian weapons in different contexts. In most cases Scythian finds testify to peaceful contacts with neighbouring regions. On the other hand arrowheads in destroyed settlements refer to military struggles in the late 8th century B.C. in the eastern parts of the Southern Caucasus. At this time sedentary people already used Scythian arrowheads as well. Only a few Scythian finds give indication for nomads.Description
No english description available. Showing german descriptionDie vorliegende Arbeit untersucht skythoide Funde in Transkaukasien, die bisher als Spuren nomadischer Kriegszüge in Vorderasien gedeutet wurden. Gundula Mehnert stellt das archäologische Material erstmals in seinem jeweiligen Fundkontext vor und charakterisiert es näher. Die Analyse einzelner Fundplätze in Georgien und Aserbaidschan zeigt regionale Unterschiede auf und belegt, dass Skythika in kleinen, begrenzten Mikroregionen zu verschiedenen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Zusammenhängen auftauchten. In Abchasien beispielsweise zählen die Funde aus Bestattungen von Kulanurchva zur zweiten Gruppe der frühskythischen Periode, die noch vor Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. beginnt und bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts dauert. Dagegen stammen die reich ausgestatteten Einzelgräber von Nižnjaja Ešera, Achul-Abaa und Agudzera aus dem 6. bzw. 4. Jahrhundert v. Chr. von Angehörigen einer einheimischen aristokratischen Schicht. Die Gräber enthielten verschiedene Prestigeobjekte mit griechischem aber auch skythischem Formenrepertoire und werteten sie so auf. Sie beweisen jedoch nicht die Präsenz von Skythen, sondern bilden ein Phänomen, das auch in Abchazien und in Ostgeorgien auftritt, etwa in Einzelbestattungen in Cicamuri, Abano und Nacargora. Diese lokalen Bestattungen belegen, dass Einheimische bereits im ausgehenden 8. und frühen 7. Jahrhundert v. Chr. skythoide Waffen - etwa Pfeilspitzen - verwendeten.
Die Fundorte Ostgeorgiens und Nordwestaserbaidschans, die bisher als skythisch, bisweilen sarmatisch gedeutet wurden, zeichnen sich dagegen durch persische Fundobjekte aus und müssen deshalb vor dem Hintergrund eines allgemein präsenten, achaimenidischen Einflusses in Transkaukasien verstanden werden. Die Kontakte mit den Persern könnten auch die Waffenherstellung beeinflusst und dazu geführt haben, skythoide Formen in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. zu verwenden.
Neben diesen spezifischen Deutungsmöglichkeiten skythoider Funde bietet das Buch mit einem ausführlichen Katalog- und Tafelteil einen differenzierten Einblick in wichtige, teils noch unveröffentlichte archäologische Fundkontexte der Späten Bronze- und Frühen Eisenzeit Transkaukasiens.
Reviews
„Mehnert’s doctoral dissertations on Scythian finds from Transcaucasia (...) opens, as one would expect, by laying out the theoretical and interpretative background, defining terms, and so forth, then the problems of Transcaucasian chronology, moving on to describe the graves and the finds regionally and at individual sites. A synthesis is made and a typology formulated. The comprehensive catalogue of 1262 items arranged within the headings of graves, settlements and shrines by place. There are various tables and maps, and 115 plates of objects and related site plans.“In: Ancient West & East. 8 (2009). p. 256.