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Gesammelt und bearbeitet von Franz Jäger und Jens Pickenhan. Unter Mitwirkung von Cornelia Neustadt und Katja Pürschel.
Die Inschriften der Stadt Wittenberg
Teil 1: Einleitung, Register, Quellen und Literatur, Zeichnungen und Abbildungen. Teil 2: Die Inschriften
2019
19.0 x 27.0 cm, 845 p., 161 illustrations b/w, 45 illustrations color, 68 Tafeln, 2 Grundrisse, 1 Stadtplan, hard cover with dust jacket, 2 Bände
ISBN: 9783954904372
19.0 x 27.0 cm, 845 p., 161 illustrations b/w, 45 illustrations color, 68 Tafeln, 2 Grundrisse, 1 Stadtplan, hard cover with dust jacket, 2 Bände
110,00 €
ISBN: 9783954904372
Short Description
The two-part volume contains 552 catalogue items of inscriptions that have survived for the old town and the historic cemeteries of Wittenberg. The collection begins with the oldest surviving inscriptions from the 13th century and ends in 1650. About two thirds of all inscriptions from this period have only been copied, i.e. they are not original. Wittenberg's inscriptions can mainly be assigned to three spheres of life: the resurgent residential culture in the late 15th century, the university founded in 1502 and the prosperous burgher town of the early modern period. The first highlight in the 16th century, which is rich in tradition, is the memorial monuments to the Electors Frederick the Wise and John the Steadfast in the castle church, masterly brass reliefs by the Vischer workshop in Nuremberg. A few years later, the painter Lucas Cranach the Younger created outstanding painting epitaphs for the city church. From the middle of the 16th century, the number of surviving memorials to members of the university increased. The extraordinarily extensive and sophisticated Latin inscriptions of the commemorations of the dead illustrate the educational aspirations and the Europe-wide networking of scholars in the early modern period. They also testify to the personal connections of Wittenberg families to the university, which can sometimes be traced over generations. The university was the place of origin of the Reformation, which has left many epigraphic traces. Apart from this major event, others were also reflected in the inscriptions, such as the Turkish Wars and the Thirty Years' War.Description
No English description available. Showing German descriptionDer zweiteilige Band enthält in 552 Katalogartikeln jene Inschriften, die für die Altstadt und die historischen
Friedhöfe von Wittenberg überliefert sind. Die Sammlung beginnt mit den ältesten erhaltenen aus dem 13. Jahrhundert und endet im Jahr 1650. Etwa zwei Drittel aller Inschriften dieses Zeitraums sind nur abschriftlich, d. h. nicht original überliefert. Die Inschriften Wittenbergs lassen sich hauptsächlich drei Lebensbereichen zuordnen: der im späten 15. Jahrhundert wiederaufl ebenden Residenzkultur, der 1502 gegründeten Universität und der prosperierenden Bürgerstadt der Frühen Neuzeit. Den ersten Höhepunkt im überlieferungsreichen 16. Jahrhundert bilden die in Messing gegossenen Gedächtnismale für die Kurfürsten Friedrich den Weisen (1486–1525) und Johann den Beständigen (1525–1532) in der Schloßkirche. Sie sind ein glanzvoller Höhepunkt im Schaff en der Nürnberger Vischer-Werkstatt. Der wichtigste Schöpfer von Gemälde-Epitaphien war der Maler Lucas Cranach der Jüngere. Von seinen für die Stadtkirche geschaff enen Epitaphien haben sich allerdings fast nur die Gemälde erhalten, während die dazugehörigen Inschriften nicht original überliefert sind. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts wächst die Anzahl der überlieferten Gedächtnismale für Angehörige der Universität. Unter ihnen sind die für Martin Luther (gestorben 1546) und Philipp Melanchthon (gestorben 1560) sowie die z. T. sehr aufwendigen Epitaphien für die in Wittenberg bestatteten adligen Studenten hervorzuheben. Die außerordentlich
umfangreichen und anspruchsvollen lateinischen Inschriften des Totengedenkens vergegenwärtigen den Bildungsanspruch und die europaweite Vernetzung der akademischen Welt in der Frühen Neuzeit. Sie bezeugen auch die personellen Verbindungen der ratssässigen Familien zur Universität, die sich manchmal über Generationen hinweg verfolgen lassen. Die Universität war der Ursprungsort der Reformation, die viele epigraphische Spuren hinterlassen hat. Polemische Inschriften reagierten auf den konfessionellen Bekenntnisdruck, der durch kirchenpolitische Richtungswechsel in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gerade an Luthers Wirkungsstätte ausgelöst wurde. Außer diesen schlugen sich auch andere Großereignisse in den Inschriften nieder wie z. B. die Türkenkriege und der Dreißigjährige Krieg. Darüber hinaus veranschaulichen die Inschriften an den Fassaden und Portalen der Stadt sowie Wandinschriften und Fragmente farbiger Glasfenster aus
Bürgerhäusern die städtische Kultur Wittenbergs in der Frühen Neuzeit.