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Chiragan, Aphrodisias, Konstantinopel
Zur mythologischen Skulptur der Spätantike
2000
22.0 x 29.0 cm, 176 p., 261 illustrations b/w, paperback / softback
ISBN: 9783895001239
22.0 x 29.0 cm, 176 p., 261 illustrations b/w, paperback / softback
35,00 €
ISBN: 9783895001239
Short Description
No english description available. Showing german description:Bis vor wenigen Jahren ging die archäologische Forschung davon aus, dass die Kunst des 4. nachchristlichen Jahrhunderts nicht mehr an mythologischen Darstellungen interessiert gewesen und außerdem die handwerklichen Voraussetzungen dafür abhanden gekommen seien. Mittlerweile sprechen immer mehr Funde und Beobachtungen gegen diese Vorstellung.
In diesem Kontext steht die Arbeit von Marianne Bergmann, die die Ausstattung einer Villa in Chiragan in Südfrankreich untersucht. Die Betrachtung dieser Villenausstattung, die von Künstlern aus Aphrodisias (Kleinasien) ausgeführt wurde, verändert die gängige Auffassung von einheitlichen Zeitstilen und kontinuierlichen Entwicklungen in der Kunst der Spätantike. Ausgehend von dem geschlossenen Komplex verbindet die Autorin weitere Skulpturen aus verschiedenen Fundorten mit den Werkstätten in Aphrodisias und stellt die Überlegung an, darin Reflexe der Kunst der neuen Hauptstadt Konstantinopel zu sehen.
Description
No english description available. Showing german descriptionZum Skulpturenschmuck der römischen Villa von Chiragan/Haute Garonne gehört eine Gruppe von Reliefarbeiten mit mythologischen Themen, die als geschlossener Auftrag von Bildhauern aus Aphrodisias in Kleinasien ausgeführt worden sein muss. Zugehörige Porträts machen die Herstellung dieses Skulpturenkomplexes im 4. Jh. n.Chr. wahrscheinlich. Er ist damit eines der seltenen Beispiele spätantiker Villenausstattung. Zugleich bestätigt er die umstrittene späte Entstehung anderer mythologischer Skulpturen aus Aphrodisias. Durch ein spezielles Repertoire an Formeln und Gattungen schließen sich weitere Fundstücke aus allen Teilen des römischen Reiches an, die wegen ihrer unterschiedlichen handwerklichen Ausführung jedoch nicht mehr allein mit Aphrodisias zu verbinden sind. Sie erweisen sich als Repräsentanten der weitgehend verlorenen spätantiken Kunst von Konstantinopel, für deren Charakter kleinasiatische Werkstatttraditionen bestimmend waren. Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen die Aktualität heidnischer Thematik in der Spätantike und zeichnen ein verändertes Bild vom formalen Spektrum dieser Kunstepoche.