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Editors: Motika, Raoul; Kemper, Michael; Kügelgen, Anke von
Repression, Anpassung, Neuorientierung
Studien zum Islam in der Sowjetunion und dem postsowjetischen Raum
2013
17.0 x 24.0 cm, 320 p., hardback
ISBN: 9783895009167
17.0 x 24.0 cm, 320 p., hardback
110,00 €
ISBN: 9783895009167
Short Description
How did Islam survive in the Soviet Union, how did Muslims re-establish Islam in the post-Soviet public sphere? In specific case studies and longitudinal surveys, senior specialists from the area and two German junior scholars analyze the fate of Islamic elites and Sufi brotherhoods, Islamic educational institutions and village courts, as well as the Muslim press, in Tatarstan, Azerbaijan, Daghestan, Uzbekistan and Tajikistan, from 1917 to the early 2000s.Description
How did Islam survive in the Soviet Union, and how did it develop since 1991? In four case studies and four longitudinal surveys, senior specialists from the area and two German scholars discuss the transformations of Islam in Tatarstan, Azerbaijan, Daghestan, Uzbekistan and Tajikistan.Several chapters analyze the Bolsheviks’ attack on Islam since the 1920s. Altay Göyüşov and Il’nur Minnullin demonstrate how the Soviets first attempted to draw some groups of Muslim scholars and intellectuals to their side, in Azerbaijan and Tatarstan, respectively. In the early 1930s collectivization and outright state terror made a nearly complete end to the Islamic infrastructure, including mosques and pious foundations, Muslim village courts (as shown by Vladimir Bobrovnikov for Daghestan), Islamic educational institutions (as documented by Aširbek Muminov for Uzbekistan), as well as the Muslim press (analyzed by Dilyara Usmanova for Tatarstan); also Sufi brotherhoods became a main target of violent repression (Šamil‘ Šixaliev, for Daghestan). Repression was followed by the establishment of a modus vivendi between state and religion in the post-war period (Muminov, Bobrovnikov, Šixaliev), and by the instrumentalization of religion for patriotic purposes in the post-Soviet Caucasus and Central Asia (Christine Hunner-Kreisel, Manja Stephan, both based on fieldwork). By the early 2000s Islam was almost everywhere back under full state control; the leading role of the state for defining „good“ and „bad“ Islam is largely taken for granted.
While similar forms of state pressure in all regions thus allow us to draw an overall picture of how Islamic traditions were repressed and reanimated, the „archival revolution“ of the early 1990s provides fascinating insights into the specific developments in the individual regions, and into the adaptation strategies of the Muslim scholars and intellectuals on the spot. Still, the Soviet heritage is still very palpable; also the attempts to leapfrog the Soviet period and to link up again with the individual local Islamic traditions from before 1917, and even the negation of the Soviet experience in the form of embracing Islamic trends from abroad, are often still couched in largely Soviet mental frameworks.
Biographical Note
Vladimir Bobrovnikovist habilitierter Wissenschaftler am Institut für Orientalische Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau, wo er auch als Leiter der Kaukasiensektion des Zentrums für die Erforschung Zentralasiens, Kaukasiens und der Wolga-Ural-Region fungiert. Außerdem lehrt er an der Russischen Staatsuniversität für Geisteswissenschaften sowie der Staatlichen Universität Moskau. Er forscht schwerpunktmäßig zur Ethnologie und zum Islam des Nordkaukasus. Daneben interessieren ihn die Religionsgeschichte der kaukasischen Berggemeinden (Jamaat) und historische wie aktuelle linguistische Entwicklungen in der Region.
Altay Göyüşov
ist Professor für die Geschichte der türkischen und kaukasischen Völker an der Staatlichen Universität Baku. In den vergangenen Jahren war er als Gastwissenschaftler an verschiedenen deutschen, französischen und US-amerikanischen Universitäten tätig. Er hat sich auf die Erforschung der neueren Geschichte und der Zeitgeschichte der kaukasischen Völker spezialisiert. Zu seinen Forschungsgebieten gehören auch der politische Islam und Probleme der islamischen Bildung im 19.-21. Jahrhundert.
Christine Hunner-Kreisel
ist Juniorprofessorin für Transkulturalität und Gender am Institut für Soziale Arbeit, Bildungs- und Sportwissenschaften der Universität Vechta. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit vergleichender internationaler Kindheits- und Jugendforschung, der Familien- und Migrationsforschung sowie dem Umgang mit Differenz und der Weiterentwicklung qualitativer Forschungsmethoden bezogen auf ihre Forschungsgebiete.
Michael Kemper (Hg.)
vertritt als Lehrstuhlinhaber das Fach Osteuropastudien im Fachbereich Europastudien an der Universität Amsterdam. Seine Hauptarbeitsgebiete beinhalten die Geschichte und Kultur des Islams in Russland, Mittelasien und dem Kaukasus sowie die Geschichte der Orientalischen Studien in Europa insbesondere Russlands und der Sowjetunion.
Anke von Kügelgen (Hg.)
ist Professorin am Institut für Islamwissenschaft und Neuere Orientalische Philologie der Universität Bern, dem sie auch als Mitdirektorin vorsteht. Ihre Forschungsinteressen beinhalten die klassische und moderne islamische Philosophie, den Sufismus, die islamische Historiografie der Neuzeit sowie islamische Bildungsgeschichte und islamische Ethik. Sie beschäftigt sich sowohl mit den arabischen Regionen des islamischen Kulturraums wie auch mit Mittelasien.
Il’nur Minnullin
ist als habilitierter Historiker am Marjani Institut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der Republik Tatarstan in Kazan tätig. Er arbeitet über die neuere Geschichte der tatarischen Gemeinden, des Islams und der islamischen Bildung im Wolga-Ural-Gebiet sowie über zeitgeschichtliche Entwicklungen des Islams der Region.
Raoul Motika (Hg.)
ist Universitätsprofessor im Fach Turkologie an der Universität Hamburg und Direktor des Orient-Instituts Istanbul der Max-Weber-Stiftung. Außerdem leitet er das Heidelberger Centrum für Euro-Asiatische Studien e.V. (HECEAS e.V. ) und das TürkeiEuropaZentrum an der Universität Hamburg. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen die neuere Geschichte des Osmanischen Reichs, Irans und Kaukasiens sowie politische und religiöse Entwicklungen im turko-iranischen Raum.
Ashirbek Muminov
ist Professor für Geschichte und Stellvertretender Direktor des Instituts für Orientalische Studien des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft Kasachstans in Almaty. Seine Forschungsgebiete umfassen arabische und islamische Studien sowie die Geschichte und Gegenwart des Islams in Mittelasien.
Shamil Shikhaliev
arbeitet als Wissenschaftler an der Abteilung für Orientalische Manuskripte am Institut für Geschichte, Archäologie und Ethnographie der Russischen Akademie der Wissenschaften in Makhachkala. Er ist Spezialist für die Geschichte und Gegenwart der Sufiorden Nordkaukasiens und arbeitet schwerpunktmäßig mit Manuskripten zur Geschichte der Sufiorden.
Manja Stephan
ist Juniorprofessorin für den Querschnittsbereich Islam in den Gesellschaften Asiens und Afrikas am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind islamische Bildung, Bildungsmigration und transnationale Mobilität in Zentralasien (Schwerpunkt Tadschikistan), Kindheit, Jugend und sozialer Wandel, Ethnologie des Islams sowie Postsozialismus.
Diliara Usmanova
ist Professorin für Geschichte am Institut für Geschichte der Staatlichen Universität Kazan in der Republik Tatarstan, Russische Föderation. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich in erster Linie mit der neueren Geschichte des Wolga-Ural-Gebiets und der Muslime im zaristischen Russland. Schwerpunkte sind dabei Parlamentsgeschichte, Zeitungsgeschichte, historische Debatten und Fragen der islamischen Bildung.