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Studien zur Christianisierung Nubiens
2003
17.0 x 24.0 cm, 216 p., 1 maps, 28 illustrations b/w, 1 Karte, 4 Tabellen, hardback
ISBN: 9783895003110
17.0 x 24.0 cm, 216 p., 1 maps, 28 illustrations b/w, 1 Karte, 4 Tabellen, hardback
42,00 €
ISBN: 9783895003110
Short Description
In this study, the author has assembled the literary and archeological sources that illuminate the Christianization of Nubia in the sixth century. At their center stands a report from a Church History written by John of Ephesus, which, when combined with other documents concerning the miaphysite Church, as well as epigraphic evidence from Philae and Nubia, presents a series of events and dates for those time. In addition, the author discusses the early archeological evidence for Christianity on the island of Philae and in Nubia, including the conversion of temples and the earliest church buildings.Description
No English description available. Showing German descriptionDie reichhaltigste Informationsquelle zur Missionierung und der Christianisierung Nubiens bildet die im 6. Jh. verfaßte Kirchengeschichte des miaphysitischen Bischofs Johannes von Ephesus, die den Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchung bildet.
Bereits die Ausführungen S. Richters zur Forschungsgeschichte, aber auch viele andere Stellen in dieser Arbeit zeigen, daß manche Quellen zwar zur Kenntnis genommen wurden, aber ihre Auswertung verfeinert werden kann und verschiedene bisher abgegebene Urteile und Ergebnisse noch einer kritischen Bewertung harren. Daher stellt sich diese neue Analyse der Aufgabe, die eine historische Arbeit grundsätzlich zu bewältigen hat, nämlich den Quellen „durch einen Schleier von Entstellung und Lückenhaftigkeit, von Verworrenheit und Mehrdeutigkeit, von Widersprüchen, Tendenzen und Lügen ein möglichst hohes Maß von wahren Aussagen abzuzwingen“ (A. von Brandt).
In einem ersten Schritt kommentiert Richter die Darstellung der Missionierung Nubiens bei Johannes von Ephesus. Dabei werden dem literarischen Zeugnis weitere historisch relevante Dokumente beigeordnet. So werden die Verbindungen mit einigen Texten der Documenta Monophysitica, einem Dossier des 6. Jh., ausgewertet und mit ihrer Hilfe Angaben des Berichtes mit neuen Argumenten gestützt. Hinzu treten Analyse und chronologische Zuordnung epigraphischer und archäologischer Quellen. Im Falle der Inschrift von Dendur kann gezeigt werden, daß die exakte Auswertung der relativen Chronologie im Johannes-Bericht unter Hinzunahme epigraphischer Quellen von der Insel Philae zu einer neuen Datierungsmöglichkeit führt.
Die Zusammenstellung der Quellen, im wesentlichen aus der Zeit des 5.–7. Jh. n. Chr., erfolgt unter zwei Gesichtspunkten: Ihre Auswertung soll zum einen ohne Leugnung der Lücken die historischen Ereignisse soweit wie möglich rekonstruieren, zum anderen zur Erstellung bzw. Aufbereitung der relativen und absoluten Chronologie der Missionierung führen. Es handelt sich bei dieser Arbeit also nicht um eine Gesamtdarstellung der Entwicklung des nubischen Christentums in seiner vollen zeitlichen Ausdehnung oder eine Materialsammlung christlicher Funde, sondern um die Neubearbeitung und Auswertung von heute zugänglichen und für die Missionierung und die frühe christliche Phase relevanten Quellen. Der Darstellung der Entwicklung des Christentums auf der Insel Philae kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da der dortige heidnische Kult eng mit den Völkern Nubiens verbunden war und die Christianisierung der Insel offensichtlich den Boden für die Missionierung Nubiens bereitete.
Die Ergebnisse der Analyse fließen in einem chronologisch geordneten Bild der Ereignisse dieser Zeit zusammen. Auch wenn weiterhin die Publikation von Funden der Nubien-Kampagne zu erwarten ist und damit vielleicht neue und genauere chronologische Ergebnisse zu Tage treten könnten, bietet die vorliegende Untersuchung zur heutigen Quellenlage eine solide Ausgangsbasis für die Einordnung neuen Materials.
Biographical Note
Siegfried Richter studierte Koptologie, Ägyptologie und Christliche Archäologie in Münster. Als Mitarbeiter an der Arbeitsstelle für Manichäismusforschung promovierte er 1993 mit einer literarkritischen Untersuchung über eine Gruppe von Texten aus dem koptisch-manichäischen Psalmenbuch. Neben Arbeiten zu einem weiteren Schwerpunkt, der Magie, veröffentlichte der Autor Beiträge zu verschiedenen Themen, so etwa zu historischen Fragen oder mit der Bearbeitung einer Textilsammlung zur Kunstgeschichte. Für sein 1997 erschienenes Buch zu den Aufstiegspsalmen des Herakleides, in dem es gelang, eine manichäische Totenmesse zu rekonstruieren, erhielt er 1999 in Tübingen den Alexander-Böhlig-Preis. Für die Arbeit zur Christianisierung Nubiens wurden sowohl die Kenntnisse der syrischen und altnubischen Sprache und ihrer Quellen als auch der materiellen Kultur in Zusammenarbeit mit mehreren Fachkollegen vertieft. Seit 1994 ist er in der Lehre zur Kultur im spätantiken und koptischen Ägypten an der Westfäischen Wilhelms-Universität in Münster tätig, wo er auch im Jahr 2000 die venia legendi für das Fach Koptologie erhielt.Series Description
No English description available. Showing German description:
Sprachen und Kulturen des Christlichen Orients
Hg. von Stephen Emmel, Cornelia Horn, Martin Krause
und Andrea B. Schmidt
Die international angelegte Reihe bietet Monographien, Handbücher, Sammelbände und Quellen zum Christlichen Orient. Dieser soll sowohl in seiner linguistischen und philologischen Breite erfasst werden (Äthiopisch, Arabisch, Armenisch, Georgisch, Koptisch, Nubisch, Syrisch) als auch in seiner kulturellen, religiösen und historischen Thematik. In ihrer zeitlichen Dimension erstreckt sich die Reihe von der frühbyzantinischen Epoche bis ins Spätmittelalter. Sie berücksichtigt vereinzelt auch gegenwartsbezogene Darstellungen über die orientalischen Gemeinschaften im Hinblick auf ihre Verwurzelung im christlich-historischen Umfeld.
Die Erforschung des Christlichen Orients erfolgt heute in verschiedenen Einzeldisziplinen, die jeweils auf bestimmte Sprachen oder geographische Regionen konzentriert sind. Neben dieser Spezialisierung besteht zugleich ein übergreifendes interdisziplinäres Interesse, die kulturellen und historischen Gemeinsamkeiten der einzelnen christlich-orientalischen Gemeinschaften in ihrer Verflochtenheit sichtbar zu machen. Die Absicht der Herausgeber ist es daher, detaillierte Fachstudien von führenden Wissenschaftlern aus ihrem jeweiligen Forschungsgebiet aufzunehmen. Zum andern wollen sie interdisziplinär angelegten Werken ein Forum bieten.
Der Christliche Osten hat für die Kulturgeschichte des europäischen Abendlandes eine wesentliche Rolle gespielt und dem Westen ein reiches Erbe vermittelt. Um diese Bedeutung zu erschließen, wendet sich die Reihe auch an Studenten und an die größere Öffentlichkeit. Mit dieser Gewichtung soll der Christliche Orient in seinen vielfältigen kulturhistorischen, künstlerischen und philologischen Aspekten gebührend ins Blickfeld gerückt werden.
Den Herausgebern steht ein internationales Beratergremium zur Seite.