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Das Brixener Passionsspiel 1551 im Kontext seiner Zeit
Edition – Kommentar – Analyse
2016
17.0 x 24.0 cm, 336 p., 47 illustrations b/w, cloth
ISBN: 9783954901487
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17.0 x 24.0 cm, 336 p., 47 illustrations b/w, cloth
98,00 €
ISBN: 9783954901487
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Short Description
No English description available. Showing German description:Geistliche Spiele sind in den letzten Jahren wieder verstärkt in den Fokus der mediävistischen Forschung gerückt. Weniger beachtet wurden und werden in den einschlägigen Untersuchungen dabei die Spiele aus dem Tiroler Raum, obgleich für diesen eine relativ hohe Anzahl an Spieltexten tradiert ist. Mit der vorliegenden Studie liegt nun der Text des Brixener Passionsspiels 1551 erstmals in einer wissenschaftlichen Edition vor.
Neben der Edition werden die zentralen Passagen des Spieltextes auch mit Blick auf andere Vertreter der Tiroler Spielgruppe hinsichtlich von Fragen wie Inszenierungsstrategien und Darstellung der Juden analysiert.
Description
No English description available. Showing German descriptionIn den letzten beiden Jahrzehnten nahm die mediävistische Forschung zum geistlichen Spiel des Mittelalters und der Frühen Neuzeit einen ungeahnten Aufschwung. Dennoch stellen für einige Spiele, insbesondere des Südtiroler Raumes, immer noch Editionen des ausgehenden 19. Jahrhunderts die einzig verfügbare Textgrundlage dar, was in der Folge auch zum Ausbleiben einschlägiger Untersuchungen zu diesem Bereich geführt hat. Im Rahmen der vorliegenden Studie wird das Brixener Passionsspiel 1551 erstmals vollständig und nach aktuellen editorischen Maßstäben ediert. Damit stehen nun Text und Melodien in einer verlässlichen Edition auch anderen mediävistischen Disziplinen, wie etwa den Musik- und Theaterwissenschaften, der Judaistik und den Geschichtswissenschaften, zur Verfügung. Nach einer ausführlichen Beschreibung der Handschrift F.B.575 wird das Brixener Passionsspiel im Kontext der Tiroler Spieletradition verortet und mit Blick auf mögliche Vorlagen bezüglich des medialen Status seiner Überlieferung untersucht. Die literarischen Inszenierungsstrategien, Aspekte der Performativität sowie das literarische und historische Umfeld stehen im Zentrum des Analyseteils, wobei in der Verknüpfung von szenisch-dramatischer und theologisch-liturgischer Deutung des Geschehens Konturen der Spielintention sichtbar werden, die neben der Unterweisung im christlichen Glauben und der Heilssicherung wohl vorrangig in der Belehrung und Erbauung des (städtischen) Publikums bestand, an dessen Mitgefühl (compassio) durch die Veranschaulichung der Passion Jesu appelliert wurde. In diesem Zusammenhang ist im Vergleich zu den meisten anderen Passionsspielen der Tiroler Spielegruppe sowohl die hohe Zahl als auch die deutlich negative Darstellung der auftretenden Juden auffällig, was möglicherweise in direktem Zusammenhang mit der Politik Maximilians I. stehen könnte.