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9783895005138

Roos, Burgi

Qamishly, Plumes et Ténèbres

Lectures de quatre œuvres en prose de Salim Barakat

2008
17.0 x 24.0 cm, 226 p., hardback
49,00 €

ISBN: 9783895005138
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Short Description

This study explores the early prose work of the Syrian-Kurdish novelist and poet Salim Barakat (b. 1951). Containing elements of both the realistic and fantastic, his narrative texts center on the life and culture of the Kurds in the 1950s and 1960s, the growing pressure exerted by Arab nationalism on the Kurdish minority in Syria, and how the Kurds have responded to the political reality. Drawing on methods of modern literary studies and following a dialogical structure, Burgi Roos analyzes the construction of Kurdish identity and the deconstruction of Kurdish nationalism.

Description

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Innerhalb der zeitgenössischen arabischen Literatur besticht das Werk des kurdischen Dichters, Autobiografen und Romanciers arabischer Sprache, Salim Barakat, durch seine Eigenständigkeit und die Kühnheit des sprachlichen Ausdrucks. Geboren in Qamishly, einer Kleinstadt in Syrien, in der Nähe zur türkischen Grenze, erlernte der Autor die arabische Sprache erst in der Schule.
Zu den Themen der frühen Werke, die im vorliegenden Band literaturwissenschaftlich untersucht werden, zählen die Auseinandersetzung des Kindes und Heranwachenden mit der kurdischen Lebenswelt: die Landschaft und ihre Menschen sowie die Auswirkungen der nationalistisch-arabischen Politik Syriens auf die Kurden des Zweistromlandes in den fünfziger bis siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Entdeckung der Sexualität und die Erfahrung erlittener und ausgeübter Gewalt bilden weitere thematische Schwerpunkte. Identitätssuche, die Erfahrung von Erniedrigung, Unterdrückung und die Auseinandersetzung mit innerkurdischen Mythen und Widersprüchen vor dem Hintergrund einer „glorreichen“ Vergangenheit werden in teils realistisch beschreibenden, teils fantastisch anmutenden Erzählpassagen dargestellt.
Salim Barakats Frühwerk wurde von der arabischen Literaturkritik mit einem gewissen Unbehagen aufgenommen. Einerseits erkennt die Literaturkritik seine innovative Kreativität im Umgang mit der arabischen Sprache an und zählt ihn zu den Dichterfürsten seiner Generation, anderen arabischen Kritikern muten die kurdischen Themen und der Stil des magischen Realismus befremdlich an.
Diese Studie will einerseits einen Beitrag leisten zur Auseinandersetzung mit der kurdischen Kultur, Literatur und Geschichte im Nahen Osten und andererseits zur modernen arabischen Literaturwissenschaft. Salim Baraks Texte werden daraufhin untersucht, wie Identität konstruiert (oder dekonstruiert) wird, wie im narrativen Genre Nationalismus - auch der kurdische - dargestellt und ad absurdum geführt wird. Der Lektüre liegen die Literaturtheorien von Roland Barthes und Michail Bachtin zugrunde. In einem dialogischen Prozess werden verschiedene Aussageebenen des polyphonen Textes analysiert. Sens propre und sens figuré werden gegenübergestellt und auf Widersprüche und/oder Übereinstimmung geprüft. Nicht selten entfaltet sich erst in dieser dialogischen Auseinandersetzung mit dem Text der „Sinn“, der sich wiederum einer weiteren dialogischen Lektüre unterziehen muss. Ein wichtiger Part kommt dabei der lesenden Person zu.

Biographical Note

Burgi Roos (geboren in Luzern, Schweiz) studierte Arabisch und Islamwissenschaft, Altgriechisch und Deutsch an der Universität Genf, wo sie nach der licence ès lettres als Assistentin und Oberassistentin an der faculté des lettres angestellt war (bis 2002). Verschiedene Auslandaufenthalte führten sie nach Syrien, wo sie am Institut français des Etudes arabes à Damas studierte, und mit einem Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds ein Jahr als visiting student nach Oxford. Vier Übersetzungen aus dem Arabischen ins Deutsche sind von ihr erschienen. Heute ist sie im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten für die Programme der Humanitären Hilfe im Nahen Osten verantwortlich.

Series Description

Literatures in Context is a peer-reviewed book series devoted to Near Eastern and North African literatures. The editors want the title of the series to be understood programmatically. They presuppose a concept of world literature that includes Near Eastern and North African literatures. What is more, they assume that literatures are in many ways marked by intertextuality, that they constitute readings of extremely diverse earlier texts, and that they are posited within a field of tensions, much broader than their respective national language. For the earlier eras of Near Eastern and North African literatures, this field of tensions geographically covers the regions of the Southern and Eastern Mediterranean and Asia Minor. In modern times, it has become a space of interaction that has long since included “global” Western literatures (and realities). This does not imply that the modern Near Eastern and North African literatures have severed themselves from their predecessors. Instead it is precisely the tension between different sets of references in modern Near Eastern and North African literatures, or their “local historical context”, which is a great part of their attraction, that remains a crucial field of research for the modern scholar.

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Keywords

Afro-Asiatic languages (126) || Arabic (104) || Arabistik (28) || Literary studies: fiction, novelists & prose writers (29) || Literature: history & criticism (178) || Neuere Geschichte (16) || Orientalistik (9) || Semitic languages (99)