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Gesammelt und bearbeitet von Ingo Seufert auf der Grundlage von Vorarbeiten von Sabine Ryue unter redaktioneller Mitarbeit von Ramona Epp und Christine Steininger. Mit Beiträgen von Sigmund Benker, Franz-Albrecht Bornschlegel und Ramona Epp
Die Inschriften der Stadt Freising
2010
19,0 x 27,0 cm, 763 S., 136 s/w Abb., 16 farb. Abb., 2 farb. Lagepläne auf 61 Tafeln, 1 Klapptafel, Leinen mit Schutzumschlag
ISBN: 9783895005572
19,0 x 27,0 cm, 763 S., 136 s/w Abb., 16 farb. Abb., 2 farb. Lagepläne auf 61 Tafeln, 1 Klapptafel, Leinen mit Schutzumschlag
98,00 €
ISBN: 9783895005572
Kurze Beschreibung
Das der ehemals fürstbischöflichen Residenzstadt Freising verliehene Attribut einer „geistlichen Stadt“ spiegelt sich in seinen rund 480 Inschriften wieder: Der weitaus größte Teil des Bestandes bezieht sich auf die Freisinger Bischöfe und die Angehörigen des Domstifts, der Stifte St. Johannes, St. Andreas, St. Veit, Weihenstephan und Neustift. Allein im Domstift finden sich vom 14. Jahrhundert an zahlreiche Inschriften auf figürlichen Grabplatten für Mitglieder des bayerischen Adels. Die Vielzahl und Verschiedenartigkeit der überlieferten Sepulkralplastik macht dabei deutlich, wie sehr Freising von den bayerischen Steinmetzzentren München, Augsburg, Landshut oder Straubing profitierte. Zu den Ausnahmestücken zählen die romanischen Inschriften am Domportal. Glockeninschriften, Inschriften auf Bildfenstern und Inschriften auf Holz runden das Gesamtbild ab.Ausführliche Beschreibung
Der neueste Band aus der Reihe die Deutschen Inschriften enthält 472 Editionen von Inschriften aus der Stadt Freising. Beginnend in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts reicht der Bogen bis zum Jahre 1651, dem Todesjahr des Fürstbischofs Veit Adam von Gepeckh. Im Original hat sich gut die Hälfte erhalten, der Rest wurde durch kopiale Überlieferungen ergänzt. Hier ist besonders das Grabsteinbuch des Freisinger Bischofs Johann Franz Eckher von Kapfing, der ein reges Interesse für diese Quellengattung entwickelte, hervor zu heben.Dank diverser kopialer Überlieferungen konnten besonders die Bestände der in der Säkularisation abgegangenen Stifte St. Andreas und St. Veit und des Klosters Weihenstephan zu einem beachtlichen Teil rekonstruiert werden.
So ergibt sich ein abgerundetes Bild des Inschriftenbestandes der ehemaligen fürstbischöflichen Residenzstadt Freising. An erster Stelle stehen Totengedächtnismale Geistlicher: neben Freisinger Bischöfen und Angehörigen des Domstifts sind auch Mitglieder der Stifte St. Johannes, St. Andreas, St. Veit, und der Klöster Weihenstephan und Neustift vertreten. Entsprechend der Bedeutung Freisings sind auch zahlreiche Inschriften für Mitglieder des gesamten bayerischen Adels vertreten. Aber auch Bürgerliche der Stadt Freising haben in epigraphischen Werken ihre Spuren hinterlassen.
Bedeutende Künstler waren hier tätig, darunter Hans Haldner, Hans Beierlein der Mittlere und Stephan Rottaler. Sie schufen eine Reihe wertvoller, figürlicher Grabplatten, die sich im Domkreuzgang zu einer Ahnengallerie der Freisinger Domherren zusammenfügen. Neben den Totengedächtnismalen sind als weitere Zeugnisse der Vergangenheit Freisings zahlreiche Gedenk-, Stifter- und Bauinschriften im Band enthalten. Hierzu sind das romanische Domportal mit der Darstellung Friedrich Barbarossas, das gotische Chorgestühl mit seiner Freisinger Bischofsreihe und das vollständig erhaltene Renaissance-Geläut mit seinen Versinschriften von 1563 als herausragende Beispiele zu zählen.
Ergänzend zum Katalogteil geben die Einleitungskapitel einen fundierten Überblick über das behandelte Material.
Rezensionen
„Die vorliegende Edition der Freisinger Inschriften bietet Grundlagenforschung auf hohem Niveau und ist sicherlich ein willkommenes Nachschlagewerk für all jene, die sich mit der älteren Geschichte Freisings beschäftigen.“Von: Günter Katzler
In: MIOG 122/2, S, 437-457, 24.7.2014
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„155 kleinformatige, aber qualitativ hochwertige Abbildungen samt einer Planskizze, wo genau die vielen Originalinschriften im Dombereich zu finden sind, und detaillierte Register erschließen den inhaltlichen Reichtum des Bandes, der aufgrund der umfangreichen Kommentare mit ihrer Fülle an Informationen für jeden von großem Nutzen ist, der sich für die ältere Geschichte Freisings, seiner geistlichen Institutionen und deren Personal interessiert. Bedauern kann man höchstens, dass sich das Buch mit seinem stattlichen Gewicht von 2,1 Kilogramm nicht recht dazu eignet, an Ort und Stelle bei der Betrachtung der Originale mitgenommen zu werden.“
Roman Deutinger
In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. 75 (2012I) 2. S. 582-583.
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„Der stattliche Band, versehen mit 155 guten Abbildungen sowie Grundrissen des Domes und von St. Georg mit Angabe der Lokalisierung der dortigen Inschriften, ediert, übersetzt und beschreibt fast 500 Inschriften der Stadt Freising, vor allem Ihres Domes und ihrer weiteren Kirchen einschließlich derer des Klosters Weltenburg von der Mitte des 10. Jh. bis 1651. (...)
Die Volkssprache spielt nur bei den Grabinschriften für Laien ab dem 16. Jh. eine gewisse Rolle. Sie sind, wie die Masse der lateinischen, in aller Regel formal anspruchslos. Der vorzüglich gearbeitete Band, der v.a. für die Personengeschichte von Stadt und Bistum von höchstem Interesse ist, erschließt sie umfassend.“
Volker Honemann
In: Germanistik. 52 (2011) 1-2. S. 189.
Reihentext
Das Ziel des Projektes ist die Sammlung und Edition aller lateinischen und deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Das Sammelgebiet umfasst nach heutigem Stand Deutschland und Österreich sowie Südtirol. Die Ergebnisse der Sammlung werden in den DI-Bänden ediert. Ein Band beinhaltet entweder die Inschriften eines bzw. mehrerer Stadt- oder Landkreise oder die Inschriften einzelner Städte. Bei Städten mit besonders großem Inschriftenbestand werden Einzelkomplexe gesondert ediert. Aufgenommen werden sowohl die noch erhaltenen als auch die nur mehr kopial überlieferten Inschriften.
Das Projekt “Die Deutschen Inschriften” ist das bei Weitem älteste moderne Unternehmen zur Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften. Begründet wurde es vor über 75 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der wissenschaftlichen Akademien in Deutschland und Österreich auf Initiative des Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) unter wesentlicher Mitwirkung der Historiker Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien).