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Antike Graffitizeichnungen
Motive, Gestaltung und Bedeutung
2001
22,0 x 29,0 cm, 336 S., 2624 s/w Abb., 1 CD-ROM, Broschur
ISBN: 9783895001888
22,0 x 29,0 cm, 336 S., 2624 s/w Abb., 1 CD-ROM, Broschur
49,90 €
ISBN: 9783895001888
Kurze Beschreibung
Aus der griechisch-römischen Antike sind über 2500 figürliche Graffiti bekannt, die hier zum ersten Mal vollständig in Umzeichnungen vorgelegt und auch in der beiliegenden Datenbank auf CD-ROM erschlossen werden. Diese Bilder (vor allem Köpfe oder Büsten, Strichmännchen, Gladiatoren, Tiere, Schiffe und abgezeichnete Objekte) kommen etwa gleich häufig an Außenwänden wie auch im Wohnbereich vor. Durch die Häufigkeit weniger Bildmotive und die Einbindung dieser Zeichnungen in den Wandzusammenhang wird deutlich, dass es sich dabei nicht nur um spontane Kritzeleien handelt, sondern auch um bewusst eingeritzte Bilder ohne Kunstanspruch. So lässt sich an manchen Graffitizeichnungen nachweisen, dass sie von Gästen, Besuchern und den Hausbewohnern selbst angefertigt wurden, um an ihren Aufenthalt, ein bestimmtes Ereignis oder ein Lebensgefühl zu erinnern und auch um ihren Wohnraum um diese private Bildwelt zu erweitern.Rezensionen
„Alles in allem präsentiert Langner ein sehr nützliches Werk, dessen dokumentarischer Wert bei dem jährlichen Verlust von Graffitozeichnungen, sei es durch menschliche Einwirkung oder durch Umwelteinflüsse, nicht hoch genug einzuschätzen ist.“In: Bonner Jahrbücher. (204) 2004. S. 425-426.
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„This is a detailed, comprehensive study of drawings scratched in stones or painted on them.“
In: BAbesch. 79 (2004). S. 228-229.
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„This well-documented volume presents us with a comprehensive catalogue of graffiti drawings from the ancient world. (...)
In short, the volume may well provide the springboard to further research on the role of graffiti in antiquity, which will benefit hugely from the extensive Indexes (topographical and thematic) and concordance to epigraphic corpora. It will certainly supply a splendid research tool for further work on topics such as the nature of popular culture, the interaction of word and image, or the significance of the spatial context of graffiti pictures.“
In: Journal of Roman Studies. 94 (2004). S. 198-199.
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„Ein ganz wesentliches Verdienst dieser Studie ist es, die verbliebene Fülle der antiken GZ vor ihrem endgültigen Verfall dokumentiert und einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht zu haben. Hervorzuheben sind neben der kenntnisreichen Darstellung die übersichtlichen Grafiken und die sauberen Umzeichnungen, die dieses Werk neben dem intellektuellen auch zu einem ästhetischen Vergnügen machen.“
In: Gymnasium. 111 (2004) 1. S. 78-79.
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„In seinem Resümee kommt Langner zu dem Schluss, dass es sich bei den antiken Graffiti nach Inhalt und Struktur um einen Teil der populären Alltagskultur gehandelt habe, wobei diese Kultur ein dem heutigen Fernsehen oder der Werbung vergleichbares Breitenphänomen gewesen sei, „an dem alle Teile der Bevölkerung in unterschiedlich intensivem Maße und unter wechselseitiger Beeinflussung teilhaben". Was aus unserer Perspektive wie unbedeutende Schmiererei aussehe, habe in der Mentalität und Kommunikation weiter Teile der römischen Bevölkerung eine wichtige Rolle gespielt. Dass es sehr viel später, unter Pilgern vor allem, üblich wurde, möglichst nahe am aufgesuchten Heiligtum eine verehrende und nicht selten auch die Identifikation ermöglichende Kritzelei anzubringen, wertet Langner als „eine Unsitte, die die Bewertung der Graffiti bis heute geprägt und den Blick auf antike Verhältnisse verstellt hat“.“
In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 64 vom 18. März 2003. S. V2/9.
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„Es ist eine gelungene, informationsreiche Studie, welche zwar einige Fragen offen läßt, jedoch gleichzeitig eine Fülle von interessanten Beobachtungen liefert. Sie stellt eine gewaltige Materialiensammlung dar, die einen wichtigen Ansatz für eine Weiterbeschäftigung mit der antiken Mentalitätsgeschichte bildet.“
In: Klio. 85 (2003) 2. S. 274-276.
Reihentext
Mit den „PALILIA“ gibt das Deutsche Archäologische Institut in Rom eine neue Schriftenreihe heraus, in der monographische Arbeiten zur archäologischen Forschung in Italien und von Italien ausgehend veröffentlicht werden.
Dabei sollen insbesondere neue Fragestellungen und innovative Forschungsmethoden, aber auch vernachlässigte Themenbereiche in der klassischen Archäologie zu Wort kommen. Neben den zentralen archäologischen Forschungsgebieten wie griechisch-römische Plastik, Ikonographie, Architektur, Stadtforschung und topographische Untersuchungen werden auch Themen der Sozial-, Wirtschafts- und Religionsgeschichte sowie Materialien der Alltagskultur einbezogen.