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Repräsentationen der Bibel in der Volkssprache
Studien zu den mittelalterlichen Handschriften mit deutschen Texten aus dem Zisterzienserkloster Altzelle
Kurze Beschreibung
Das Zisterzienserkloster Altzelle war im Spätmittelalter eines der wichtigsten Bildungszentren im Gebiet des heutigen Sachsen. Die Arbeit analysiert die aus der Altzeller Bibliothek erhaltenen Handschriften mit deutschsprachigen Texten vor dem Hintergrund des damaligen gelehrten Betriebs im Konvent und deutet sie als Zeugnisse einer intensivierten Unterweisung, die im Bereich der Verkündigung und Katechese die Volkssprache verstärkt berücksichtigte. So entsteht in dieser Studie ein Bild davon, wie in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts volksprachige Unterweisung und die Ausbildung dazu gestaltet wurde.Ausführliche Beschreibung
Das Zisterzienserkloster Altzelle war im Spätmittelalter im weiten Umkreis als Zentrum für Studien und Bildung bekannt, vor allem durch seine umfangreiche Bibliothek, deren Bestände immer wieder zahlreiche Gelehrte im Konvent versammelten. Unter den erhaltenen Handschriften finden sich – für ein Zisterzienserkloster eine Ausnahme – mehrere Handschriften mit volksprachigen Texten, die zum größten Teil zu Beginn des 15. Jahrhunderts hergestellt wurden oder nach Altzelle kamen. Die Arbeit analysiert die einzelnen Kodizes vor dem Hintergrund des damaligen gelehrten Betriebs im Konvent und deutet sie als Zeugnisse einer intensivierten Unterweisung, die im Bereich der Verkündigung und Katechese die Volkssprache verstärkt berücksichtigte. U.a. ein zweisprachiges Psalterium, ein Evangelienbuch sowie Handschriften mit Predigten und katechetischen Texten ergeben zusammen ein Bild davon, wie in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts volksprachige Unterweisung in Altzelle gestaltet und wie dort möglicherweise zu Katechese und Verkündigung ausgebildet wurde.Rezensionen
Rupp’s studz of the postil of Hartwig (or Heinrich?) von Erfurt and of a related text. the so-called „plenarium formerly attributed to Friedrich the Carmelite“, is, in truth, a fine introduction to the German sermon and to the whole phenomenon of vernacular plenaria.Von: Stephen Mossman
In: sehepunkte 19 (2019), Nr. 12
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„Michael Rupp ist eine äußerst fundierte Studie gelungen, die die für die religiöse Unterweisung wichtigen Texte detailliert erschließt, in ihrem Verwendungszusammenhang öffnet und somit eine wichtige »Facette im Bild der Entwicklung
eines volkssprachigen Frömmigkeitsdiskurses und einer dazugehörigen Theologie lange vor Beginn der Reformation« (S. 16) herausarbeitet. Ganz besonders hervorzuheben sind die differenzierten Übersetzungen kürzerer wie längerer
lateinischer Textpassagen, die vom Autor selbst vorgenommen wurden und das Textverständnis heutiger LeserInnen hervorragend unterstützen.“
Von: Dr. Astrid Breith
In: Bgsl 2021, S. 501 - 507
Autoreninfo
PD Dr. Michael Rupp, geboren 1969 in Stuttgart, Studium der klassischen Philologie und Germanistik in Tübingen, Bonn und Berlin (FU), wissenschaftliches Staatsexamen 1997; Promotion 2001 an der Universität Tübingen zum Thema „‚Narrenschiff’ und ‚Stultifera navis‘. Deutsche und Lateinische Moralsatire von Sebastian Brant und Jakob Locher in Basel 1494 – 98“; Habilitation an der TU Chemnitz 2008, Thema der Habilitationsschrift: „Repräsentationen der Bibel in der Volkssprache. Studien zu den mittelalterlichen Handschriften mit deutschen Texten aus dem Zisterzienserkloster Altzelle“, zur Zeit Privatdozent am Institut für Germanistik der Universität Leipzig und Schulleiter am Evangelischen Gymnasium in Doberlug-Kirchhain. Forschungsschwerpunkte im Bereich Humanismus, Theologie und Volkssprache im Mittelalter, Überlieferung.Reihentext
Die Buchreihe „Scrinium Friburgense“ umfasst Editionen, Monographien und Kolloquiumsbände aus allen Bereichen der Mediävistik, von der Kodikologie, Paläographie und Epigraphik über die mittelalterliche Geschichte, Philosophie- und Kunstgeschichte und die lateinische, deutsche, englische, französische, italienische und spanische Literatur des Mittelalters bis zur Byzantinistik. Besonders willkommen sind Arbeiten interdisziplinären Zuschnitts.