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Himerios. Reden und Fragmente
Einführung, Übersetzung und Kommentar
2003
17,0 x 24,0 cm, 436 S., 4 farb. Strichzeichnungen, 4 s/w Abb., 4 s/w-Abb. im Tafelteil; 4 Strichzeichnungen im Text, Leinen
ISBN: 9783895003370
17,0 x 24,0 cm, 436 S., 4 farb. Strichzeichnungen, 4 s/w Abb., 4 s/w-Abb. im Tafelteil; 4 Strichzeichnungen im Text, Leinen
69,00 €
ISBN: 9783895003370
Kurze Beschreibung
Die Reden des spätantiken, in Athen tätigen Rhetors Himerios werden hier erstmals in eine neuere Fremdsprache übersetzt. Sie geben eine anschauliche Schilderung des Rhetorikunterrichts an einer Hochschule des 4. Jahrhunderts n. Chr. und zugleich einen Einblick in die Beziehungen zwischen den Provinzbewohnern des Römischen Reiches und der Obrigkeit. Der ausführliche Kommentar (in Anmerkungen unter dem Übersetzungstext) erleichtert das Verständnis der zahlreichen historischen und mythologischen Anspielungen.Ausführliche Beschreibung
Die griechische heidnische Rhetorik gelangte im 4. Jahrhundert n. Chr. zu neuer Blüte, obwohl sich das Christentum immer mehr durchsetzte. Zu den bedeutendsten Rhetoren dieser Zeit gehörten Libanios in Antiocheia, Themistios in Konstantinopel und Himerios in Athen.In der vorliegenden Monographie wird das Gesamtwerk des Rhetors Himerios, der als Inhaber eines Lehrstuhls für Rhetorik in Athen tätig war, ins Deutsche übersetzt. Es ist zugleich die erste Übersetzung in eine moderne Fremdsprache; bisher lag nur eine lateinische Übersetzung aus dem Jahr 1790 vor.
Die ausführliche Einführung basiert auf den neuesten Forschungsergebnissen und ordnet Himerios in den Gesamtzusammenhang der spätantiken griechischen Rhetorik ein. Mit Himerios und anderen Zeitgenossen, wie z. B. Libanios, vollzieht sich der Übergang zur byzantinischen rhetorischen Literatur. Der umfangreiche Kommentar verhilft zu einem besseren Verständnis der zahlreichen Anspielungen auf wichtige Ereignisse der griechischen Geschichte von der Frühzeit bis Alexander d. Gr. und auf mythologische Zusammenhänge.
Wegen seines Stils wurde Himerios bis in die heutige Zeit von vielen nicht hoch eingeschätzt. Er wird dem Asianismus zugerechnet, während seine Zeitgenossen Libanios und Themistios als Attizisten bezeichnet werden. Eduard Norden nannte den Stil des Himerios zutreffend „Poesie in scheinbarer Prosa“. Die wenigen konkreten Zeitbezüge lassen Himerios’ Reden nur sehr eingeschränkt als Geschichtsquelle erscheinen, sind aber doch wertvoll für die Charakterisierung des heidnischen Rhetorik-Unterrichts im 4. Jahrhundert und des Rhetorik-Gebrauchs im politischen Alltag (Panegyrik auf Kaiser oder hohe Beamte des Römischen Reichs). Auch für kulturkundliche und archäologische Fragen der Spätantike geben die Reden nützliche Hinweise, z. B. für die Durchführung der Panathenäenprozession und die Erhaltung der Gemälde der Stoa Poikile.
Rezensionen
„Nach all der Kritik sei betont, daß Völkers Buch durch die zahlreichen Hinweise auf Quellen zu Mythen, Personen, Ereignissen in seinem Anmerkungskommentar als auch durch die insgesamt solide Übersetzung dazu beitragen wird, Himerios leichter zugänglich zu machen und die Arbeit mit dem Werk dieses spätantiken Rhetors zu erleichtern.“In: Klio. 87 (2005) 2. S. 539-542.
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„Völker has done a valuable service in carefully producing a work that will be of interest to students of ancient rhetoric and education as well as of late ancient culture generally.“
In: Classical World. 98 (2005) 3. S. 357-358.
Autoreninfo
Harald VölkerStudium der Klass. Philologie und Geschichte an der Freien Universität Berlin, 1957 1. Staatsexamen für das Amt des Studienrats, 1959 2. Staatsexamen, ab 1957 Lehrer an Berliner Gymnasien für Latein, Griechisch und Geschichte, ab 1977 als Schulleiter (Oberstudiendirektor) des Georg-Herwegh-Gymnasiums in Berlin-Hermsdorf, 1995 Eintritt in den Ruhestand, Sommersemester 2001 Promotion an der FU Berlin. Forschungsschwerpunkt: Spätantike Rhetorik; Beeinflussung der griechischen Kirchenväter durch die heidnische Rhetorik.