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Spätantike Bauskulptur aus Oxyrhynchos
Lokale Produktion – äußere Einflüsse
2003
22,5 x 31,5 cm, 528 S., 3 farb. Abb., 745 s/w Abb., Gebunden, 2 Bände: Band 1. Text und Abb. 222 S., 68 s/w-Abb.; Band 2. Katalog und Tafeln: 306 S.
ISBN: 9783895003042
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22,5 x 31,5 cm, 528 S., 3 farb. Abb., 745 s/w Abb., Gebunden, 2 Bände: Band 1. Text und Abb. 222 S., 68 s/w-Abb.; Band 2. Katalog und Tafeln: 306 S.
128,00 €
ISBN: 9783895003042
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Kurze Beschreibung
Die Bauskulptur-Produktion der mittelägyptischen Provinzhauptstadt Oxyrhynchos wird umfassend analysiert und in ihr spätantikes Umfeld eingeordnet. Im Spannungsfeld zwischen ptolemäisch-kaiserzeitlichen Traditionen und kreativen Impulsen aus den spätantiken Kunstzentren entsteht ein charakteristisches Formenrepertoire. Der aufwendige Steindekor schmückte die Grabbauten der lokalen Führungsschicht, das ikonographische Formular spiegelt ihre Glaubenspositionen.Ausführliche Beschreibung
Die mittelägyptische Provinzhauptstadt Oxyrhynchos zählt zu den bedeutendsten Fundstätten spätantiker Bauskulptur: Zwischen 1896/97 und 1934 förderten britische und italienische Papyrusgrabungen mehr als 650 Beispiele dekorativer und figürlicher Steinmetzarbeiten auf dem Gelände der oxyrhynchitischen Nord-Nekropole zutage. Säulen- und Pilasterkapitelle, ornamentierte Säulenschäfte, vielfältig dekorierte Fries-, Gesims- und Archivoltenblöcke sowie ornamental oder figural geschmückte, monolithische Nischenhäupter spiegeln das Formen- und Dekorrepertoire der städtischen Werkstätten und zeugen zugleich - als Relikte aufwendigen Grabschmucks - von der Sepulkralkultur der lokalen Elite.Die Monographie stellt erstmals die Funde in einem ausführlichen Katalog vollständig vor, ein umfangreicher Abbildungsteil führt die Vielfalt der überlieferten Bauskulptur vor Augen. Der Text leistet eine systematische Erschließung des Materials und ordnet es in sein spätantikes Umfeld ein. Zeitstellung und künstlerische Qualitäten der lokalen Produktion werden untersucht, das Spannungsfeld zwischen Traditionsbindung und Fortschrittspotential in den Werkstätten von Oxyrhynchos beleuchtet. Einflüsse hauptstädtischer Entwürfe aus Alexandreia und Konstantinopel können aufgezeigt werden. Das ikonographische Formular wird auf religiöse Positionen der Auftraggeber und somit auf die historische Realität in einer Stadt hin befragt, die als Exempel christlichen Lebens in die hagiographische Literatur einging.
Die Untersuchung wurde mit dem Juliana-Anicia-Preis des Jahres 2002 ausgezeichnet.
Rezensionen
„Der Band ist ein gelungenes Übersichtswerk und gibt Anstöße für die weitere Beschäftigung mit der Hinterlassenschaft des vierten bis siebten Jahrhunderts in Ägypten. Ergebnisse zur Entwicklung von Blattformen sind wohl auch auf andere Räume im Byzantinischen Reich übertragbar. Aber auch benachbarte Disziplinen wie die europäische Frühgeschichtsforschung können von der ausgewerteten Zusammenschau der Ornamentik profitieren.“In: Bonner Jahrbücher. 206 (2006). S. 444-446.
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„Mit mehr als 650 katalogisierten Objekten (...) kann bereits numerisch für Oxyrhynchos ein vorderer Rang unter den Fundstätten spätantiker Bauskulptur beansprucht werden. Dank Kisten Krumeichs opulenter Studie gilt das nun auch in anderer Hinsicht, Oxyrhynchos ist zum würdigen Vertreter einer ganzen Provinz geworden.“
In: Gnomon. 78 (2006). S. 637-641.
Autoreninfo
Dr. phil. Kirsten KrumeichStudium der Christlichen Archäologie, Klassischen Archäologie und Alten Kirchengeschichte an den Universitäten Mainz und Bonn, SS 2000 Promotion in Bonn, seit WS 2001/02 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Tübingen.
Reihentext
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.