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9783895006753

Herausgeber: Korn, Lorenz; Orthmann, Eva; Schwarz, Florian

Die Grenzen der Welt

Arabica et Iranica ad honorem Heinz Gaube

2008
17,0 x 24,0 cm, 324 S., 2 Strichzeichnungen, 28 Karten, 45 s/w Abb., Gebunden
68,00 €

ISBN: 9783895006753

Kurze Beschreibung

Die Grenzen zwischen Disziplinen der Orientalistik durch die Anwendung verschiedenster Forschungstechniken auf eine breite Palette von Quellen zu überschreiten, ist ein Anliegen dieses Buches. Seine zwanzig Beiträge sind dem Wissenschaftler Heinz Gaube gewidmet. Sie heben die kulturgeschichtlichen Verbindungen zwischen der arabischen und iranischen Welt hervor. Der geographische und chronologische Rahmen erstreckt sich dabei vom Nil bis zum Syr-Darya und von vorislamischer Zeit bis in die Gegenwart.

Ausführliche Beschreibung

Zwischen Nil und Syr-Darya (dem antiken Jaxartes) erstreckt sich geographisch und thematisch seit jeher ein Kerngebiet der Orientforschung. Darin führten in jüngerer Zeit disziplinäre Grenzen zu einer Trennung von arabischer und iranischer Welt und betonten die Unterschiede zwischen philologischen, historisch-geographischen und archäologischen Ansätzen in der Wissenschaft. Diese Grenzen zu überschreiten, indem verschiedenste Forschungstechniken auf Quellen ganz unterschiedlicher Art angewendet werden, ist ein Anliegen dieses Buches. Es ist dem Wissenschaftler Heinz Gaube gewidmet, der in seinem eigenen Werk, mit den Worten einer berühmten persischsprachigen Weltbeschreibung, „die Grenzen der Welt“ ausgelotet hat.
Die Beiträge in diesem Buch umfassen ein weites, aber zusammenhängendes Gebiet: Chronologisch reichen sie von der Frühgeschichte orientalischer Städte und dem antiken Schrifttum bis zu den Internet-Diskussionsforen zu islamisch gerechtfertigten Lebensformen in der Gegenwart. Der geographische Rahmen erstreckt sich quer durch den Ostteil der islamischen Welt, vom Jemen über Jerusalem und Aleppo, den persischen Golf und Iran bis hin nach Samarkand und Indien. Die Verbindungen zwischen der arabischen und der iranischen Welt werden dabei explizit thematisiert oder implizit deutlich – sei es durch den Strukturvergleich zwischen den Palästen, die im Irak und im heutigen Afghanistan im 9. bis 11. Jahrhundert entstanden, sei es durch übergreifende Phänomene in der Münzprägung, oder durch den Reisebericht eines Persers aus dem Jerusalem der Fatimidenzeit.
Unter der Überschrift „Städte, Stätten, Landschaften“ sind Aufsätze versammelt, die sich mit der Gestalt einzelner Orte beschäftigen. Im Abschnitt „Epigraphik, Numismatik und Geldgeschichte, Dokumente“ werden Quellen aus diesen Bereichen untersucht, die meisten davon bislang unpubliziert. Der dritte Abschnitt fasst unter dem Titel „Kulturkontakte“ fünf Fallstudien zusammen, aus denen innere Beziehungen zwischen arabischer und iranischer Welt, mit einem Seitenblick nach Indien, deutlich werden.

Rezensionen

„Entstanden ist somit eine Festschrift, deren zwanzig Beiträge einen reichen Strauß ergeben und deren Lektüre sehr schön die Breite und Vielfalt iran- und islamwissenschaftlicher Beschäftigung widerspiegelt. In diesem Sinne: Lasst weitere Blumen blühen!“

Jens Scheiner

In: sehepunkte
http://www.sehepunkte.de/2010/11/17971.html
(22. November 2010)

Autoreninfo

Lorenz Korn studierte Islamkunde, Kunstgeschichte und Politologie an den Universitäten Tübingen und Oxford. Seit 2003 ist er Professor für Islamische Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Bamberg. Forschungsschwerpunkte sind Architektur und Baudekor in den Kernländern der islamischen Welt (11.-16. Jh.), Metallarbeiten aus dem iranischen Kulturbereich sowie arabische Epigraphik.

Eva Orthmann hat Islamwissenschaft, Iranistik und Arabistik an den Universitäten Tübingen und Halle studiert. Seit 2007 ist sie Professorin für Islamwissenschaft an der Universität Bonn. Forschungsschwerpunkte sind Wissenschaftsgeschichte, speziell Astrologie, der Islam in Indien sowie Stammesstrukturen in frühislamischer Zeit.

Florian Schwarz hat Islamwissenschaft und Iranistik an der Universität Tübingen studiert. Seit 2005 lehrt er an der University of Washington in Seattle Geschichte des Nahen Ostens. Forschungsschwerpunkte sind islamische Kulturgeschichte der frühen Neuzeit, das islamische Mittelasien sowie islamische Numismatik und Handschriftenkunde.

Schlagworte

Arabische Welt (11) || Biografien und Sachliteratur (115) || Gesellschaft und Kultur, allgemein (408) || Iran (122) || Islam (49) || Islamische Länder (12) || Kultur- und Medienwissenschaften (303) || Kulturgeschichte (39) || Kulturwissenschaften (285) || Literarische Essays (62) || Orient (4) || Politische, sozioökonomische und strategische Gruppierungen (12)