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9783752006803

Gesammelt und bearbeitet von Harald Drös

Die Inschriften des Landkreises Schwäbisch Hall II

Altkreis Schwäbisch Hall und Limpurger Land

2023
19,0 x 27,0 cm, 2028 S., 125 farb. Abb., 859 s/w Abb., 295 Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag, 3 Bände
220,00 €

ISBN: 9783752006803
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Probekapitel

Kurze Beschreibung

Der Band enthält in 1518 Katalogartikeln die Inschriften des Altkreises Schwäbisch Hall und des nordöstlichen Teils des ehemaligen Landkreises Backnang von der Stauferzeit bis 1650. Fast die Hälfte der ermittelten Inschriften ist nur mehr kopial überliefert, die Zahl der Erstveröffentlichungen ist mit über 700 Inschriften ausge­sprochen hoch. Mit Abstand wichtigster Standort ist die Reichsstadt Hall mit eindrucksvollen inschriftlichen Denk­mälern des Stadtadels und der selbstbewußten Bürger­schaft. Es folgt das Kloster/Stift Komburg mit bedeutenden Grabmälern und Ausstattungsstücken, dar­unter Antependium und Radleuchter aus romanischer Zeit. Noch vor den Residenzen der Reichserbschenken von Limpurg in Gaildorf und Obersontheim ragt als Inschriftenstandort die Stöckenburger Pfarrkirche hervor, welche den Herren von Vellberg als Grablege diente.

Ausführliche Beschreibung

Der Band enthält in 1518 Katalogartikeln die Inschriften des Altkreises Schwäbisch Hall und des nordöstlichen Teils des ehemaligen Landkreises Backnang von der Stauferzeit bis 1650. Hinzu kommen zehn Nachträge zu den Inschriften des ehemaligen Landkreises Crailsheim. Fast die Hälfte der ermittelten Inschriften ist nur mehr kopial überliefert. Über 700 Inschriften – und damit fast die Hälfte des Bestands – werden hier erstmals veröffentlicht.
Knapp ein Fünftel der Inschriften ist vor 1500 entstanden, den deutlichen Schwerpunkt der inschriftlichen Überlieferung bilden aber die zweite Hälfte des 16. und die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts. Den weitaus größten Teil machen die Inschriften des Totengedenkens aus, wobei die ungewöhnlich hohe Zahl an Holzepitaphien hervorzuheben ist. Daneben hat sich eine bemerkenswert stattliche Zahl an spätgotischen Altarretabeln in den Kirchen und in Museen erhalten, welche den Bildersturm der Reformation überdauert haben. Eine umfangreiche Gruppe stellen ferner die insgesamt 86 Glocken dar.
Mit Abstand wichtigster Standort mit 909 Inschriften ist die Reichsstadt Hall mit eindrucksvollen inschriftlichen Denkmälern des Stadtadels und der selbstbewußten Bürger-schaft, vorweg in und an den Kirchen und auf dem Nikolaifriedhof, aber auch an Profangebäuden der Altstadt. Die vielfältigen Inschriften bieten ergiebiges Material für genealogische und prosopographische Forschungen. Es folgt das in der Reformationszeit katholisch gebliebene Stift (bis 1488 Kloster) Komburg mit bedeutenden Grabmälern und Ausstattungsstücken, darunter Antependium und Radleuchter aus romanischer Zeit. Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert ließen sich die Reichserbschenken von Limpurg dort bestatten. Noch vor den Residenzen der Erbschenkenfamilie in Gaildorf, Obersontheim und Schloßschmiedelfeld ragt als Inschriftenstandort die Stöckenburger Pfarrkirche heraus, welche den Herren von Vellberg als dem einzigen bedeutenden Niederadelsgeschlecht im Bearbeitungsgebiet als Grablege diente.
Im Katalog wird jedes Inschriftendenkmal beschrieben, die Texte werden kritisch ediert und gegebenenfalls übersetzt. Wo nötig, werden Schrift und Inhalt der Inschriften kommentiert. Die Einleitung des Bandes bietet eine Auswertung des gesamten Materials unter verschiedenen Gesichtspunkten. Das Hauptaugenmerk gilt dabei der Inschriftenpaläographie und der Herausarbeitung von Werkstattzusammenhängen. So gewinnt beispielsweise das Werk der in Hall ansässigen Steinmetzen und Bildhauer Sem Schlör und Jakob Betzoldt durch die vorliegende Untersuchung deutlich an Kontur. Ein umfangreicher Abbildungsteil dient der Veranschaulichung; 17 Register erschließen das Material.
Die Edition bereichert am Beispiel Schwäbisch Hall das Gesamtbild epigraphischer Überlieferung in Reichsstädten. Zudem bietet sie umfangreiches Material zum Fragenkomplex der Beziehungen zwischen Stadt und Umland und bereitet die Inschriften für weitergehende philologische, historische sowie kunst- und baugeschichtliche Forschungen auf.

Autoreninfo

Harald Drös
Geb. 1962, Studium der mittelalterlichen und neueren Geschichte, der Historischen Hilfswissenschaften und der lateinischen Philologie des Mittelalters in Heidelberg. Seit 1990 wiss. Mitarbeiter und seit 2000 Leiter der Forschungsstelle Deutsche Inschriften an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Forschungsschwerpunkte: mittelalterliche und frühneuzeitliche Inschriften; Heraldik; Siegelkunde.

Reihentext


Das Ziel des Projektes ist die Sammlung und Edition aller lateinischen und deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Das Sammelgebiet umfasst nach heutigem Stand Deutschland und Österreich sowie Südtirol. Die Ergebnisse der Sammlung werden in den DI-Bänden ediert. Ein Band beinhaltet entweder die Inschriften eines bzw. mehrerer Stadt- oder Landkreise oder die Inschriften einzelner Städte. Bei Städten mit besonders großem Inschriftenbestand werden Einzelkomplexe gesondert ediert. Aufgenommen werden sowohl die noch erhaltenen als auch die nur mehr kopial überlieferten Inschriften.

Das Projekt “Die Deutschen Inschriften” ist das bei Weitem älteste moderne Unternehmen zur Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften. Begründet wurde es vor über 75 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der wissenschaftlichen Akademien in Deutschland und Österreich auf Initiative des Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) unter wesentlicher Mitwirkung der Historiker Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien).

Schlagworte

16. Jahrhundert (1500 bis 1599 n. Chr.) (153) || 17. Jahrhundert (1600 bis 1699 n. Chr.) (112) || Altarretabel || Epigraphik (15) || Gaildorf || Genealogen || Germanistik (61) || Geschichte (842) || Geschichte: Theorie und Methoden (233) || Geschichtsforschung: Quellen (225) || Gesellschaft und Kultur, allgemein (417) || Glockeninschriften (13) || Heimatforscher || Historiker || Historische Hilfswissenschaften || Hohenlohe || Inschriften (57) || Jakob Betzoldt || Kirchengeschichte (10) || Komburg || Kultur- und Medienwissenschaften (310) || Kulturwissenschaften (292) || Kunstgeschichte (241) || Landesgeschichte || Latein (41) || Limpurger Land || Mittelalter (295) || Mittellatein (4) || Paläografie, alte Schriften (214) || Paläographie (81) || Reichsstadt || Schenken von Limpurg || Schwäbisch Hall || Sem Schlör || Sprachwissenschaft, Linguistik (738) || Stadt (25) || Theologie (33) || Vellberg || Volkskunde (10) || Württembergisch Franken