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Herausgeber: Maran, Joseph
Baubefunde und Stratigraphie der Unterburg und des nordwestlichen Stadtgebiets (Kampagnen 1976 bis 1983)
Teil 2: Die mykenische Nachpalastzeit (SH III C). Text
2013
22,5 x 31,5 cm, 448 S., 30 s/w Strichzeichnungen, Leinen
ISBN: 9783895008498
22,5 x 31,5 cm, 448 S., 30 s/w Strichzeichnungen, Leinen
68,00 €
ISBN: 9783895008498
Kurze Beschreibung
Die Ausgrabungen unter Klaus Kilian in der Unterburg von Tiryns zwischen 1976 und 1983 erbrachten einen der wichtigsten Siedlungsbefunde der mykenischen Nachpalastzeit (SH III C). In dieser Arbeit werden die Ausgrabungen Kilians sowie die Befunde aus den Phasen SH III C Früh (Mitte) bis SH III C Spät vorgestellt. Es schließt sich eine umfassende Auswertung an, innerhalb derer Tiryns in den Kontext der Siedlungen des 12. und 11. Jahrhunderts v. Chr. im Ostmittelmeerraum gestellt wird.Ausführliche Beschreibung
Die Ausgrabungen von Klaus Kilian in der Unterburg von Tiryns zwischen 1976 und 1983 führten maßgeblich zu einer Neubewertung der mykenischen Nachpalastzeit (SH III C), dem 12. und 11. Jahrhundert v. Chr. Der Nachpalastzeit vorangegangen war die späte mykenische Palastzeit (SH III B2), die an verschiedenen Orten in Brandkatastrophen geendet hatte, womit auch das mykenische Palastsystem mit seiner Linear B-Schrift, seinem Siegelwesen und seiner spezifischen Gesellschafts- und Wirtschaftsstruktur einen Einbruch erlebte bzw. endete. Kilians Ausgrabungen in der Unterburg von Tiryns verdeutlichen, dass SH III C mitnichten mitnichten als ein „dunkles Zeitalter“ nach der Palastzerstörung anzusehen ist, sondern als eine wichtige historische Epoche in Südgriechenland zu gelten hat. So konnte Kilian feinstratigraphisch und großflächig eine Abfolge von Siedlungsschichten ausgraben, die als eine Leitstratigraphie der Nachpalastzeit anzusehen sind. Besondere Bedeutung kommt einer Sequenz von Kultgebäuden aus SH III C zu.Tiryns 17,2 stellt eben diese Baubefunde und diese Stratigraphie der Unterburg aus SH III C Früh (Mitte) bis SH III C Spät vor, und darüber hinaus auch die der Baubefunde und der Stratigraphie von Kilians Ausgrabung in Stadt-Nordwest (SH III C Früh). Die einzelnen Siedlungshorizonte der Unterburg und der Stadt-Nordwest werden rekonstruiert, die Bauweise in der Unterburg und in Stadt-Nordwest wird vergleichend untersucht. Auf ein Modell zur Entwicklung der Gesamtsiedlung von Tiryns zwischen der späten Palastzeit und der frühen Eisenzeit folgt eine Auswertung der Wirtschaftsweise. Dafür konnten auch archäozoologische und archäobotanische Daten herangezogen werden. Abschließend wird der Fundort im Kontext des Ostmittelmeerraumes des 12. und 11. Jahrhunderts v. Chr. gestellt bewertet. Ausführlich geschieht dies für die Argolis und die Korinthia mit den Orten Mykenai, Midea, Asine sowie Korakou, sowie im Überblick für das heutige Griechenland, die türkische Westküste sowie Zypern. Hinsichtlich Zypern interessierte die Frage, inwieweit SZ III A-Siedlungen in ihrer Struktur Parallelen zu Tiryns in SH III C aufweisen, wie Kilian zur Diskussion gestellt hatte.
Rezensionen
„Tiryns 17,2 stellt (die) Baubefunde und diese Stratigraphie der Unterburg aus SH III C Früh (Mitte) bis SH III C Spät vor, und darüber hinaus auch die der Baubefunde und der Stratigraphie von Kilians Ausgrabung in Stadt-Nordwest (SH III C Früh). Die einzelnen Siedlungshorizonte der Unterburg und der Stadt-Nordwest werden rekonstruiert, die Bauweise in der Unterburg und in Stadt-Nordwest wird vergleichend untersucht. (...) Abschließend wird der Fundort, im Kontext des Ostmittelmeerraumes des 12. und 11. Jahrhunderts v. Chr. gestellt, bewertet.“In: www.KunstbuchAnzeiger.de, März 2014.
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„(Es) handelt (...) sich bei der vorliegenden Arbeit um eine gründliche Zusammenführung der einzelnen Befunde und eine solide Auseinandersetzung mit den stratigraphischen Zusammenhängen von Klaus Kilians Grabungen. Aus diesem Grund und natürlich auch aufgrund der großen Bedeutung des Befundes wird die Arbeit von Tobias Mühlenbruch sicherlich eine zentrale und grundlegende Publikation für alle an der Bronze- und Frühen Eisenzeit Griechenlands Interessierten werden. Auch sind seine Interpretationen der architektonischen Befunde, die weit über Tiryns hinausreichen, eine willkommen Anregung für den Diskurs über die gesellschaftlichen Entwicklungen der Nachpalastzeit. Die Redaktion, Abbildungen und Pläne des Bandes sind insgesamt von sehr hoher Qualität und entsprechen damit dem für die Tiryns-Reihe erwarteten Standard.“
In: Göttinger Forum für Altertumswissenschaften 17 (2014), 1241-1248, http://gfa.gbv.de/dr,gfa,017,2014,r,31.pdf, 27.02.2015.
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„Mittels äußerst sorgfältiger Analyse der Kilian’schen Ausgrabungsbefunde ist es Tobias Mühlenbruch gelungen, eine differenzierte Vorstellung von den nachpalatialen, vor allem mykenischen Siedlungsphasen auf der Unterburg und im nordwestlichen Stadtgebiet von Tiryns zu vermitteln, verbunden mit Vorschlägen zu den an den Siedlungsbefunden gegebenenfalls ablesbaren gesellschaftlichen Verhältnissen. Durch die vergleichende Gegenüberstellung mit Siedlungen der gleichen Zeit im östlichen Mittelmeerraum hat er die nachpalatiale Besiedlung von Tiryns nicht nur in einen weiter gefassten Rahmen eingebunden, sondern
auch eine aufschlussreiche Sicht auf das Siedlungswesen als eines der kulturgeschichtlich kennzeichnenden Elemente in der spätesten Bronzezeit des griechischen Festlandes, der Ägäischen Inseln, des westlichen Kleinasien und Zyperns eröffnet. Er hat damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhellung eines angeblich dunklen Zeitalters und einer für das Verständnis historischer Zusammenhänge und Entwicklungen bedeutsamen Übergangszeit geleistet.“
Von Eberhard Thomas
In: GNOMN Bd. 90 (2018), Heft 7, S. 633-637
Autoreninfo
Tobias Mühlenbruchgeb. 1976
1997-2005 Studium der Ur- und Frühgeschichte in Köln und Heidelberg, Promotion in Heidelberg
2005-2008 Werkvertrag im Projekt „SCIEM 2000“
Seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter in Marburg
2012 Habilitation und Privatdozent in Marburg
Forschungsschwerpunkte: Bronzezeit des Ostmittelmeerraumes, Neolithikum und Bronzezeit in Mitteleuropa