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Die illustrierten Homilien des Johannes Chrysostomos in Byzanz
2004
22,5 x 31,5 cm, 548 S., 197 s/w Abb., 56 farb. Abb., Gebunden
ISBN: 9783895003202
22,5 x 31,5 cm, 548 S., 197 s/w Abb., 56 farb. Abb., Gebunden
98,00 €
ISBN: 9783895003202
Kurze Beschreibung
Das Werk ist die erste systematische Studie der illustrierten Homilien des wohl bedeutendsten byzantinischen Kirchenlehrers. Die bislang wenig oder gar nicht bekannten Manuskripte werden mittels neuer methodischer Ansätze präsentiert und in ihrem jeweiligen Entstehungskontext gewürdigt. Immer wieder eröffnet die Studie auch interessante Einblicke in die Organisation von Werkstätten der Buchproduktion. Im Mittelpunkt steht die stilistische und ikonographische Untersuchung der Miniaturen sowie die Analyse ihrer verschiedenartigen Textbezüge. Anhand zeitgenössischer Quellen werden auch die Benutzungsarten der Homiliare sowie der Rang des Johannes Chrysostomos und seiner Texte in Byzanz beschrieben.Ausführliche Beschreibung
Das Werk ist die erste umfassende Studie der illustrierten Homilien des Johannes Chrysostomos, des wohl bedeutendsten Kirchenlehrers von Byzanz. Die bislang weitgehend unbekannten Manuskripte und ihre Miniaturen werden mittels neuer methodischer Ansätze umfassend präsentiert und in ihrem jeweiligen Entstehungskontext gewürdigt. Im Mittelpunkt steht die stilistische und ikonographische Untersuchung der Illustrationen sowie die Analyse ihrer verschiedenartigen Textbezüge. Unter Befragung zeitgenössischer Quellen werden mögliche Benutzungsarten der Homiliare sowie die Bedeutung des Autors und seiner Texte in Byzanz diskutiert.Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt beim 11. und 12. Jahrhundert, als die Texte selbst und ihre Bebilderung im byzantinischen Osten eine Blütezeit erfahren haben. Dabei wird immer wieder ein Blick zurück in das 10. Jahrhundert geworfen, aus dem mit vereinzelten Exemplaren die ersten bebilderten Chryosostomoshomiliare stammen. Die gründliche Beschreibung der Manuskripte und ihrer Miniaturen ermöglicht auch bislang unentdeckte Einblicke in die Organisation von Werkstätten byzantinischer Buchproduktion. Im Sinne vergleichender Betrachtungen finden zusätzlich auch illustrierte Codices anderer Textgattungen eine ausgiebige Würdigung.
Die zumeist qualitätvollen Miniaturen in Chrysostomoshomiliaren sind in ihrer Ikonographie variantenreich und in der byzantinischen Buchmalerei thematisch sogar nicht selten einzigartig. Neben repräsentativen, mit ganzseitigen Darstellungen versehenen Homiliaren, die teilweise mit dem byzantinischen Kaiserhof assoziiert sind, existieren kleinformatig bebilderte Exemplare, in denen die figürliche Initiale der häufigste Illustrationstypus ist. Den Entstehungsvoraussetzungen und Kennzeichen dieser in der byzantinischen Buchmalerei sehr geläufigen und dennoch zuvor weitgehend unerforschten Gattung ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Erläutert wird dort auch, welche Rolle in Byzanz gerade die homiletische Literatur für die Entwicklung solcher Zierbuchstaben gespielt hat. Neben Initialen einfacherer Form, für die Musterbücher existiert haben müssen, begegnen in den Homiliaren solche, die komplexe Textinhalte auf kleinstem Raum ins Bild setzen und in der mittelalterlichen Buchmalerei ihresgleichen suchen. Bemerkenswert sind auch die in der byzantinischen Kunst sonst selten anzutreffenden Darstellungen profaner Thematik, die interessante Einsichten in die Mentalität und das Alltagsleben der Byzantiner eröffnen.
Die erstmalige systematische Analyse der verschiedenen, nicht zuletzt gottesdienstlichen Benutzungsarten chrysostomischer Texte auf der Grundlage einschlägiger Quellentexte läßt wichtige Rückschlüsse auf die bestimmenden Faktoren der Homilienillustration zu. Darüber hinaus verrät sie die besondere Wertschätzung des Chrysostomos und seiner Schriften zur Entstehungszeit der Manuskripte. Der immense Rang des Autors, der sich in der weitreichenden liturgischen Verwendung seiner Texte niedergeschlagen hat, zeigt sich auch in bestimmten Darstellungen des Kirchenlehrers, die in Byzanz textgattungsübergreifend begegnen. Diesen verschiedenen Bildentwürfen, die die göttliche Inspiration des Autors und seiner Texte propagieren, ist das Schlußkapitel des Buches gewidmet.
Rezensionen
„On a depuis longtemps souhaité une étude approfondie des homélies illustrées de Saint Jean Chrysostome (c. 340-407), célèbre orateur et sermonnaire byzantin „à bouche d’or“, dont les écrits furent traduits en latin dès le Ve s. Pour une bonne partie, le livre de Karin Krause accomplit cette tâche admirablement. (...)Le livre de Krause est bien organisé et facile à consulter. Grâce à l’analyse minutieuse d’un grand nombre de manusrits et à sa familiarité avec les documents, on y trouve de nombreuses observations originales et stimulantes. Elle les prononce clairement et avec conviction, ce que l’on apprécie, mais on est parfois surpris par la sévérité exprimée dans sa critique de ceux dont elle ne partage pas l’opinion, qu’il s’agisse d’une erreur factuelle ou d’un point de vue personnel. Par la richesse d’information qu’il contient, cet ouvrage est une contribution importante et fort bienvenue à l’étude de la miniature byzantine.“
In: Cahiers de Civilisation Médiévale. Tome 50 (2007), fasc. 4, n° 200. p. 422-424.
Reihentext
Diese Schriftenreihe widmet sich speziell den Forschungen zur Christlichen Archäologie und Kunstgeschichte in spätantiker und frühchristlicher Zeit. Sie umfasst die gesamte Epoche der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, im Bereich des byzantinischen Reiches auch darüber hinaus.
Die Reihe ist überkonfessionell und ohne Bindung an bestehende Institutionen, arbeitet jedoch mit der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie zur Erforschung spätantiker, frühmittelalterlicher und byzantinischer Kultur“ zusammen. Sie konzentriert sich vor allem auf die Kunstdenkmäler und versteht sich daher nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu schon bestehenden Reihen, die in der Regel nicht nur die materielle Hinterlassenschaft der alten Kirche, sondern stets auch literarische, theologische und philologische Themen behandeln.
Einer klareren Zuordnung und einer größeren Bandbreite der verschiedenen Disziplinen wegen wurden zwei Unterreihen eingerichtet:
Die Reihe A „Grundlagen und Monumente“ setzt sich schwerpunktmäßig mit einzelnen Denkmälern bzw. Denkmalgruppen im Sinne einer korpusartigen Erfassung der Denkmäler auseinander.
In der Reihe B „Studien und Perspektiven“ werden einerseits Vorträge der Tagungen der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Archäologie“ publiziert, andererseits bietet sie ein Forum für Untersuchungen zu den verschiedensten Fragen aus dem Gebiet der spätantiken/byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte.