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Herausgeber: Newid, Mehr Ali; Mumm, Peter-Arnold
Nachtigallen an Gottes Thron
Studien zur persischen Dichtung
Kurze Beschreibung
Romantische Epik,Mystik und Magie,
Musiktheorie, Wortspiel,
Sprachreflexion und Poetologie
bei Nezami, Attar, Hafez, Rumi und Sana’i -
Nachdichtungsstrategien bei Goethe, Rückert und Platen -
Stoff- und Motivübernahmen in Turandot und Tristan und Isolde.
Dieser Band vereint ausgewählte Aufsätze von Johann Christoph Bürgel aus den Jahren 1978-2008 zur klassischen persischen Literatur und ihrer europäischen Rezeption. Die durch einen Index erschlossene Aufsatzsammlung ist ein Referenzwerk für den Fachwissenschaftler und eine faszinierende Lektüre für den interessierten Laien.
Ausführliche Beschreibung
Bis heute sind es nur wenige Pioniere, die die klassische persische Dichtung und Philosophie dem westlichen Blick erschlossen haben. Im 17. und 18. Jahrhundert brachten einflussreiche Reisende Handelsgüter, Reisebeschreibungen und Übersetzungen aus Persien mit. Die Orientbegeisterung um 1800 zeitigte weitere Übersetzungen und systematischere Wissenschaft. 1812 übersetzte Joseph v. Hammer(-Purgstall) den Divan von Ḥāfeẓ. Friedrich Rückert lernte bei ihm Persisch und setzte Maßstäbe in orientalistischer Philologie und Übersetzungskunst. Die nachfolgend in Europa gegründeten Lehrstühle für Iranistik haben, auch wenn sie Gewaltiges geleistet haben, den Reichtum der persischen Literatur bis heute nicht ausgeschöpft.Johann Christoph Bürgel, 1931 in Schlesien geboren, 1960 in Göttingen promoviert, 1970–1995 Direktor am islamwissenschaftlichen Institut der Universität Bern, hat mit seiner von wissenschaftlicher Genauigkeit und schöpferischem Sprachtalent geprägten Arbeitsweise die Rückertsche Tradition fortgeführt und Marksteine für die heutige Iranistik gesetzt. Für seine Tätigkeit als Wissenschaftler wie als Übersetzer hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Der Band vereint ausgewählte Aufsätze des bedeutenden Orientalisten aus den Jahren 1978–2008 zu Neẓāmī, ʿAṭṭār, Hāfeẓ, Rūmī, Sanāʾī und anderen persischen Mystikern und Dichtern sowie zu ihrer europäischen Rezeption.
Die Gesellschaft der Freunde islamischer Kunst und Kultur, die die Begegnung mit der Kultur des Orients zu fördern bemüht ist, hat die Drucklegung dieses Bands gefördert. Er soll der Fachwelt als kleines Kompendium und der breiteren Öffentlichkeit als Einführung in den Facettenreichtum der iranistischen Literaturwissenschaft dienen.
Die Themen der in diesem Band aufgenommenen Aufsätze sind: Romantische Epik, ihre dichterischen Formen und gesellschaftlichen Grundlagen im mittelalterlichen Iran; Wortspiele, Ambiguitäten, Sprachreflexionen bei ʿAṭṭār, Hāfeẓ und Rūmī; Poetologie und Rhetorik, Fiktionalität und Realismus in der persischen Poesie; Erotik, Mystizismus, Magie und Seelenvorstellungen; anthropologisch-philosophische Musiktheorie in der gelehrten persischen Literatur, mit produktiv deutendem Rückgriff auf Platon und Aristoteles; Nachdichtungsstrategien bei Goethe, Rückert und Platen, Stoff- und Motivübernahmen in Turandot und Tristan und Isolde.
Die durch einen Index erschlossene Aufsatzsammlung ist ein Referenzwerk für Fachwissenschaftler, ein Arbeitsmittel für Studierende und eine faszinierende Lektüre für den interessierten Laien.
Rezensionen
„Das Buch versammelt wichtige Arbeiten Bürgels und ist damit sowohl eine Einführung in sein Werk als auch ein sehr nützliches Werkzeug, um seine bahnbrechenden Arbeiten zu Nitzami, Hafis und Rumi zur Hand zu haben. Der Name "Nachtigallen an Gottes Thron" ist dabei etwas zu romantisch für die solide Hermeneutik, die Bürgel bietet. Studenten und Forscher der persischen Literatur werden für die Zusammenstellung dankbar sein und darauf aufbauen. Interessierten Lesern mit Englischkenntnissen bietet das Buch einen Zugang zu den persischen Klassikern, der in dieser Klarheit anderswo seinesgleichen sucht“Stephan Popp
In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, Band 105, 2015, S. 457-459.
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„Es ist den beiden Münchner Wissenschaftler Mehr Ali Newid und Peter·Anold Mumm zu verdanken, dass nun sechzehn zentrale Studien von Bürgels Beschäftigung mit der neupersischen Literatur, die nur einen Teil seiner reichen und vielfältigen Forschungstätigkeit repräsentieren, in einem Band vereinigt sind, und so das Fachpublikum wie die interessierte Leserschaft zur genussvollen Lektüre einladen!“
In: www.fieunde-islamischer-kunst.de/
Autoreninfo
Prof. Dr. Johann Christoph Bürgelgeboren 1931 in Schlesien. Studium der Islamwissenschaft seit 1954, Promotion in Göttingen 1960, Habilitation 1969. Von 1960-1969 Assistent am Seminar für Arabistik der Georg-August-Universität Göttingen, von 1969 bis 1970 Privatdozent ebenda. Berufung an die Universität Bern im Frühjahr 1970 (Koordinationslehrstuhl mit Fribourg). Seitdem dort Professor und Direktor am Seminar (seit Anfang 1993 „Institut”) für Islamwissenschaft.
Er organisierte mehrere internationale Symposien (u.a. mehrfach zur modernen Literatur in der islamischen Welt). Zahlreiche Vorträge im In- und Ausland. Emeritierung 1995. Seither mehrere wissenschaftliche Aufenthalte an der Universität Princeton (visiting fellow, vier Monate im Frühjahr 1999, drei Monate im Frühjahr 2000; sechs Monate member am Institute for Advanced Study 2002), 2-wöchiger Aufenthalt in St. Petersburg
auf Einladung der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Forschungsschwerpunkte: arabische und persische Literatur, literarische Übertragungen (Rückert-Preis
1983 und Übersetzerpreis der Stadt Bern 1993); islamische Kulturgeschichte, Buchmalerei (Miniatur).
Zahlreiche Publikationen, mehrere Bücher, darunter „The Feather of Simurgh. The „Licit Magic“ of the Arts in Medieval Islam“ (New York University Press 1988), „Allmacht und Mächtigkeit. Religion und Welt im Islam“ (C. H. Beck Verlag, München 1991) und mit C. van Ruymbeke „A Key to the Treasure of the Hakim. Artistic and Humanistic Aspects of Nizami Ganjavi’s Khamsa“ (Leiden 2011), daneben literarische Übertragungen und eigene Lyrik.
Auszeichnungen:
Iqbal Medaille des Staates Pakistan 1978
Rückert Preis der Stadt Schweinfurt 1983
Literatur-Preis der Stadt Bern 1993.