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9783895008986

Gesammelt und bearbeitet von Manfred Merk. Für die Kommission eingerichtet von Ramona Baltolu und Christine Steininger

Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau

2012
19,0 x 27,0 cm, 426 S., 1 Karten, 12 farb. Abb., 49 s/w Abb., auf 20 Tafeln, Leinen mit Schutzumschlag
62,00 €

ISBN: 9783895008986

Kurze Beschreibung

Der Band enthält 340 Editionen von Inschriften und Inschriftengruppen des Landkreises Weilheim-Schongau von der Mitte des 12. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts, mehr als zwei Drittel davon sind heute noch im Original vorhanden. Schwerpunkte der Überlieferung bieten neben den beiden städtischen Zentren Weilheim und Schongau die Bestände der sechs Prälatenklöster, die die Geschichte des Pfaffenwinkels entscheidend mit geprägt haben. Auffällig ist die große Zahl an im Original erhaltenen und in Kopie überlieferten Glockeninschriften. Einzigartig ist die große Zahl der gemalten Inschriften auf Votivbildern aus der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie stellen eine wertvolle Quelle für die Sprach- und die Frömmigkeitsgeschichte sowie das Alltagsleben der bäuerlichen und bürgerlichen Gesellschaft einer durchgehend vom Katholizismus geprägten Region dar. Im Zentrum dieser Tradition steht der Weilheimer Künstler Elias Greither, der sowohl als Maler als auch als Verseschmied tätig war. In einigen frühen Zeugnissen wird auch die Wirksamkeit weiterer aus dem Kreis der sogenannten Weilheimer fassbar, jener Künstler, die das barocke Bayern entscheidend mitgestaltet haben. So bietet der Band eine Edition der wohl frühesten Inschriften auf barocken Deckengemälden in Altbayern.

Rezensionen

„Der Bearbeiter M. konnte in seinem Heimatlandkreis Weilheim-Schongau 340 Inschriften von den 1160er Jahren bis zum Jahr 1650 nachweisen knapp ein Drittel ging ausschließlich aus kopialen Überlieferungen hervor. In dem
Bearbeitungsgebiet, das den Großteil der als „Pfaffenwinkel“ bezeichneten Region bildet, übten die Klöster Steingaden und Wessobrunn sowie die Stifte Bernried, Habach, Polling und Rottenbuch prägenden Einfluss aus. Infolge ihrer Aufhebung im Zuge der Säkularisation wurde ihr Bau- und Denkmälerbestand stark dezimiert, dennoch gelang es M., insbesondere für Rottenbuch (46), Polling (31) und Steingaden (30) anhand hsl. und gedruckter Quellen eine stattliche Anzahl von Inschriften zu ermitteln.“

In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Band 71-2 (2015), S. 755-757.

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„Für die in diesem Band behandelte Region, ja weit darüber hinaus, bedeutet die Aufarbeitung der Inschriften viel, weil sie ein Beitrag zur Grundlagenforschung ist und »reiche Anregungen für weitere Forschungen im regionalen Bereich ermäglicht«.“

Von Hans Pörnbacher

In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Bd. 76, Heft 3, 2013, S. 989-991.
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„Den Editionen sind kenntnisreiche Vorbemerkungen vorangestellt: zur Überlieferung, zu den Schriftformen, den Inschriftenträgern und -arten, zum seit 1591 in Weilheim nachzuweisenden Maler Elias Greither d.Ä. und seiner Werkstatt so
wie zu den deutschsprachigen Inschriften. Neben Merk haben hier Ramona Baltolu, Tanja Kohwagner-Nikolai und Andrea Schamberger-Hirt Ausführungen beigesteuert. Bis auf hier nur am Rande anzumerkende Kleinigkeiten, so der etwas sorglose
Gebrauch von Kloster / Stift, Mönch / Chorherr, Abt / Propst, liegt mit dem Inschriftenband ein insgesamt vorzügliches Grundlagenwerk vor, das für die Forschung von der Lokal- bis zur Sprach- und Frömmigkeitsgeschichte eine verlässliche Aus-gangsbasis bietet. “

Von Christof Paulus

(In: Zeitschrift des historischen Verein für Schwaben,
http://hv-schwabende/zeitschrift/z106_Buchbesprechungen_Merk_Schrott.pdf, 04.12.2013, 11:38.)

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„Für die in diesem Band behandelte Region, ja weit darüber hin aus, bedeutet die Aufarbeitung der Inschriften viel, weil sie ein Beitrag zur Gundiagenforschung ist und "reiche Anregung en für weitere Forschungen im regionalen Bereich ermöglicht" (so im Ge leitwort S. VII) . Die sorgfältige Einleitung beginnt mit Benutzungshinweisen, liefert dann einen "Historischen Überblick", behandelt die Geschichte der wichtigsten Standorte der Inschriften (...). Ein umfangreicher, sehr hilf- und aufschlußreicher Teil ist den Schriftformen gewidmet. Der vierte Abschnitt (bearbeitet von Ramona Baltolu) bringt einen Uberblick über die wichtigsten Werkstätten, in denen Inschriftenträger hergestellt wurden, und behandelt die einzelnen Künstler. Ferner werden die Inschriftenträger (Epitaphien etc., Glocken, die Ausstattung der Kirchen, Inschriften an Gebäuden et c.) besprochen. Im Literaturverzeichnis sind nicht immer die neuesten Auflagen zitiert; Literatur zum Pfaffenwinkel fehlt ganz, sieht man von der jüngst (2007) erschienenen Übersetzung von Gaillers "Vindelicia Sacra"ab (die Übersetzung von 1988, die eigens aufgeführt wird, ist nur ein kleiner Ausschnitt, eine Probe und Vorstudie für die Ausgabe von 2007). Diese Hinweise sind als Verbesserungen für den Benützer gedacht, nicht als Kritik am Bearbeiter.Sie mindern die Bedeutung des Buches nicht und sie schmälern auch nicht die Verdienste des Autors und die Freude des Benützers an dem soliden und hilfreichen Werk.“

Von Hans Pörnbacher

In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschte; www.kbl.badw-münchen.de/zblg-online/rezension_2402.html; 24.02.2014

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„Prälatenklöster, Glockeninschriften und die Votivbilder des Künstlers Elias Greither - das neue Buch „Die Inschriften des Landkreises Weilheim-Schongau“ dokumentieren ein breites Spektrum an Zeugnissen, die die Geschichte des Pfaffenwinkels beleuchten. Der Band enthält 340 Editionen von Inschriften und Inschriftengruppen des Landkreises Weilheim-Schongau vom 12. bis zum 17. Jahrhundert. Mehr als zwei Drittel davon sind noch im Original vorhanden. Schwerpunkte der Überlieferung sind neben den beiden städtischen Zentren Weilheim und Schongau die Bestände der sechs Prälatenklöster, die die Geschichte des Pfaffenwinkels geprägt haben. Auffällig ist die große Zahl an Glockeninschriften, einzigartig der große Bestand der Inschriften auf Votivbildern aus der zweiten Hälfte des 16. und der der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie sind eine wertvolle Quelle für die Sprach- und die Frömmigkeitsgeschichte sowie das Alltagsleben der bäuerlichen und bürgerlichen Gesellschaft der vom Katholizismus geprägten Region.“

In: Katholische SonntagsZeitung. Nr. 2 vom 12./13. Januar 2013. S. 16.

Reihentext


Das Ziel des Projektes ist die Sammlung und Edition aller lateinischen und deutschen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis zum Jahr 1650. Das Sammelgebiet umfasst nach heutigem Stand Deutschland und Österreich sowie Südtirol. Die Ergebnisse der Sammlung werden in den DI-Bänden ediert. Ein Band beinhaltet entweder die Inschriften eines bzw. mehrerer Stadt- oder Landkreise oder die Inschriften einzelner Städte. Bei Städten mit besonders großem Inschriftenbestand werden Einzelkomplexe gesondert ediert. Aufgenommen werden sowohl die noch erhaltenen als auch die nur mehr kopial überlieferten Inschriften.

Das Projekt “Die Deutschen Inschriften” ist das bei Weitem älteste moderne Unternehmen zur Sammlung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Inschriften. Begründet wurde es vor über 75 Jahren als Gemeinschaftsunternehmen der wissenschaftlichen Akademien in Deutschland und Österreich auf Initiative des Germanisten Friedrich Panzer (Heidelberg) unter wesentlicher Mitwirkung der Historiker Karl Brandi (Göttingen) und Hans Hirsch (Wien).

Schlagworte

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