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Das Lexikon »Über die Syntax«
Untersuchung und kritische Ausgabe des Lexikons im Codex Paris. Coisl. gr. 345
2006
17,0 x 24,0 cm, 244 S., Leinen
ISBN: 9783895005381
17,0 x 24,0 cm, 244 S., Leinen
48,00 €
ISBN: 9783895005381
Kurze Beschreibung
Das Werk „Über die Syntax” eines unbekannten Autors ist im Codex Paris (Coisl. gr. 345) aus dem 10. Jahrhundert überliefert und wurde zwischen dem späten 6. und frühem 9. Jahrhundert verfasst. Die Editio princeps wurde bereits 1814 von I. Bekker in seinen „Anecdota Graeca“ publiziert. Die vorliegende Untersuchung ist seitdem der erste Versuch, das Lexikon in die griechische und byzantinische lexikographische Tradition einzuordnen, sowie Bekkers Ausgabe durch eine kritische, modernen philologischen Anforderungen entsprechende, Edition zu ersetzen.Das Lexikon beruht zum Teil auf älteren Handschriften, die inzwischen verloren gegangen sind. Ein Kapitel widmet sich daher den Zitaten klassischer Autoren. Bemerkenswert ist die Arbeitsweise des Verfassers: Er bediente sich keiner früheren Kompilation, sondern exzerpierte auffällige Textbeispiele sorgfältig aus ausgewählten Handschriften. So nimmt „Über die Syntax“ eine wichtige Stellung innerhalb der traditionellen griechischen Lexikographik ein.
In einer Appendix werden die Artikel von zwei wichtigen, noch nicht edierten syntaktischen Lexika vorgelegt, die für das Lexikon „Über die Syntax“ relevant sind.
Ausführliche Beschreibung
„Über die Syntax“, das Werk eines unbekannten Autors, ist im Codex Paris (Coisl. gr. 345), einer Handschrift des 10. Jahrhunderts überliefert. Die editio princeps wurde im Jahre 1814 von I. Bekker in seinen Anecdota Graeca publiziert. Diese Untersuchung und kritische Ausgabe sind seitdem der erste Versuch, das Lexikon richtig in die griechische und byzantinische lexikographische Tradition einzuordnen, und Bekkers Ausgabe durch eine kritische, modernen philologischen Anforderungen entsprechende, Edition zu ersetzen. Außerdem ist es hier gelungen, das Lexikon grob zu datieren: Es dürfte zwischen dem Ende des 6. Jahrhunderts und dem Jahre 810 verfasst worden sein.Besonders interessant ist das Lexikon zum einen durch die Informationen, die es über die von seinem Autor benutzten Handschriften vermittelt, die z. T. beträchtlich älter waren, als die heute noch erhaltenen. Ein Kapitel der Untersuchung ist daher den Zitaten gewidmet, die das Lexikon aus Demosthenes (317 Zitate), Isokrates (77 Zitate) und Thukydides (28 Zitate) anführt. Es wird festgestellt, mit welchen heute erforschten Handschriftenfamilien die Vorlagen dieser Autoren verwandt waren. Die Aussage der Handschriftenlesarten wird durch sporadische Übereinstimmungen mit den Scholien bestätigt.
Zum Anderen ist „Über die Syntax“ interessant als Werk eines einzelnen Autors, der sich keiner früheren Kompilationen bedient. Der Verfasser wählt bestimmte Handschriften aus und exzerpiert daraus Beispiele für die ihm auffallende Verwendung von Verben, wobei er sehr sorgfältig und präzise arbeitet. Das ist eine Arbeitsweise, die den Lexikographen im späteren byzantinischen Mittelalter nicht mehr bekannt ist.
Diese Untersuchung stellt weiterhin die Ergebnisse des Vergleichs des Lexikons „Über die Syntax“ mit den übrigen überlieferten griechischen syntaktischen Lexika dar, die in unterschiedlichen Versionen in zahlreichen Handschriften vorliegen. Bei diesen Handschriften wird ein gemeinsamer Grundstock festgestellt, der mit Hilfe des Lexikons „Über die Syntax“ erweitert werden kann. Aufschlussreich ist der Vergleich zwischen diesen syntaktischen Lexika und dem „gelehrten“ Werk des Codex Paris. Coisl. gr. 345: Im den ersten überwiegen kurze ausdrucksvolle Zitate aus dem Werk Gregor von Nazianz sowie anderer Kirchenschriftsteller, im zweiten werden lange Zitate aus Werken von heidnischen Schriftstellern der Antike bevorzugt.
In einer Appendix werden die Artikel von zwei wichtigen, noch nicht edierten syntaktischen Lexika vorgelegt, die für das Lexikon „Über die Syntax“ von Relevanz sind.
Rezensionen
“In short, despite some reservations, P.’s edition is a welcome contribution towards a more comprehensive study of the treatises “On syntax”, and it casts new light on this still largely neglected topic.”Giuseppe Ucciardello
In: The Classical Review. 59 (2009) no. I. pp. 297-298.