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Selinus VI. Die Altäre in den Stadtheiligtümern
Studien zur westgriechischen Altararchitektur im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr.
2017
24,5 x 34,0 cm, 194 S., 10 farb. Abb., 232 s/w Abb., 11 Beilagen, Leinen
ISBN: 9783954902132
24,5 x 34,0 cm, 194 S., 10 farb. Abb., 232 s/w Abb., 11 Beilagen, Leinen
78,00 €
ISBN: 9783954902132
Kurze Beschreibung
Der sechste Band der Selinus-Reihe befasst sich mit den monumentalen Brandopferaltären in den Stadtheiligtümern von Selinunt. Anhand von neun großen Altarbauten aus dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr., die mit den Methoden der archäologischen Bauforschung untersucht und zeichnerisch rekonstruiert werden, kann die architektonische Entwicklung in archaischer und klassischer Zeit nachvollzogen werden. Da das Buch auch auf die rituelle Nutzung der Altäre eingeht, entsteht insgesamt ein umfassendes und anschauliches Bild von den Altären des griechischen Westens.Ausführliche Beschreibung
Der neue, sechste Band der Selinus-Reihe befasst sich mit den monumentalen Brandopferaltären Selinunts. Die an der Südwestküste Siziliens gelegene griechische Kolonie erweist sich dabei als eine äußerst reichhaltige archäologische Stätte. Während griechische Altäre andernorts meist schlecht erhalten und deshalb nur wenig bekannt sind, finden sich in den Stadtheiligtümern Selinunts die Reste von neun großen Altarbauten aus dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr.Die Altäre werden mit den Methoden der Bauforschung untersucht; anhand von Bauaufnahmen werden sie detailliert beschrieben und zeichnerisch rekonstruiert. Ihre dichte zeitliche Abfolge wird genutzt, um die architektonische Entwicklung in archaischer und klassischer Zeit nachzuvollziehen: Von schlichten, aber großen Opfertischen hin zu aufwändig gestalteten Bauten, die mit dem Formenapparat der dorischen Ordnung geschmückt waren. Im Rahmen einer vergleichenden Untersuchung kann das in Selinunt erarbeitete Entwicklungsmodell prinzipiell auch für andere westgriechische Städte und Heiligtümer bestätigt werden, so zum Beispiel für Agrigent, Syrakus und Paestum. Ein eigenes Augenmerk gilt Umbauten an Altären, die unabhängig von der allgemeinen architektonischen Entwicklung zu beobachten sind. Sie ermöglichen Rückschlüsse auf die genaue Nutzungsweise, d.h. auf die rituellen Handlungen, die an den Altären vollzogen wurden. Durch den umfassenden Zugang entsteht erstmals ein anschauliches Bild von den Altären des griechischen Westens.
Rezensionen
„Insgesamt überzeugt die neue Studie durch klare Beschreibungen der Bauten und Befunde und sehr anschauliches Abbildungsmaterial in Fotos und graphisch gut aufbereiteten Plänen und Zeichnungen. Besonders im übergreifenden Kapitel 3 gelingt es Clemens Voigts, die historische Entwicklung der Altarachitektur des Westens nachzuzeichnen und somit einen wichtigen neuen Beitrag zur Bau- und Stadtbaugeschichte allgemein zu leisten. Die umfassende Vorlage der Altäre läßt auf eine Fortsetzung in der Publikation von weiteren, ebenso qualitätvollen Bänden der bewahrten Selinus-Serie hoffen.“Von Markus Wolf
In: GNOMON Kritische Zeitschrift für die gesamte Klassische Altertumswissenschaft 92. Heft 5, S. 445-447
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„Erfreulicherweise erschien die Dissertation von Clements Voigts (...) 2017 auch gedruckter Form, als Band VI der Reihe Selinus (und Band 21 der Sonderschriften des DAI Rom). Das ist bei einer derartigen bauforscherischen Arbeit besonders wichtig, die auf detaillierten Plänen basiert, die hier sogar teilweise, wegen ihrer Größe im einheitlichen Maßstab 1:25, als Beilagen mitgeliefert wurden. Im Vorwort des langjährigen Selinunt-Projektleiters D. Mertens werden explizit die dabei angewandten Methoden der archäologischen Bauforschung angesprochen.
Gleich zu Anfang soll auch lobend hervorgehoben werden, dass die Druckqualität der Zeichnungen, aber auch der Fotos hervorragend ist. (...)
Die aus der vorbildlichen Dokumentation gewonnenen Erkenntnisse auch zu Bautechnik und Dekoration fürthen zu einer Typologie der Altarbauten nicht nur von Selinunt, sondern des ganzen westgriechischen Kulturraums im 6. und 5. Jh. v. Chr. Diese Arbeit sollte auch dazu animieren, vergleichbare Anlagen ggf. gründlicher zu untersuchen und zu dokumentieren, und bei künftigen Grabungen und Forschungen in den Blick zu nehmen.“
Von Aenne Ohnesorg
In: La Revue Archeologique 2/2019, S. 451454
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„Within its genre [Bauforschung], Voigts’ work is clearly excellent, and the author, the German Archaeological
Institute, and the publisher should be praised for producing such a handsome, informative volume drawing
due attention to an essential feature of the sacred landscape of Selinus in the sixth and fifth centuries B.C.E.“
Von Clemente Marconi
In: American Journal of Archaeology Vol. 123, Nr. 4, 2019
Autoreninfo
Clemens Voigts (Jahrgang 1971) ist seit seinem Architekturstudium als Bauforscher tätig, zunächst vor allem auf dem Gebiet der griechischen und römischen Antike, wo er mit seiner Arbeit über die Altäre von Selinunt auch promoviert wurde. Nach einer Assistenz an der TU München und einem Forschungsstipendium am Deutschen Archäologischen Institut in Rom lehrt und forscht er derzeit an der Universität der Bundeswehr München. Seine Schwerpunkte liegen hier überwiegend auf der Bau- und Bautechnikgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Daneben befasst er sich auch weiterhin mit Themen der archäologischen Bauforschung, u.a. in Rom und in einem Grabungsprojekt in Agrigent.Reihentext
Seit 1973 erscheinen in der renommierten Reihe „Sonderschriften des Deutschen Archäologischen Instituts Rom“ Monographien zu bedeutenden Forschungen in Italien und Nordafrika. In Vorbereitung sind Studien zu herausragenden Bauten der griechisch-römischen Antike wie dem Poseidontempel in Paestum, den Befestigungen des antiken Syrakus oder dem Kolosseum in Rom.